Nun doch

Ich war der Meinung, heuer auf Balkon-Bepflanzung verzichten zu sollen – sind wir doch mehr unterwegens als daheeme. Doch habe ich die Rechnung ohne meinen Spatz aufgesetzt.

So kam das Mädel heute mit Geranien und Blumento-pferde an. Gedacht war’s für zwei Blumenkästen mit je drei Pflanzen. Doch ich hatte bei der Vorankündigung die drei Blumenkästen – wie sonst immer – aus dem Keller geholt und aufgehängt.

Flugs entschwand Spatz und holte noch einmal drei Pflanzen dazu. Es war eine schöne Arbeit oben auf dem Balkon im ersten Obergeschoss. Es war warm, besonders warm, also Sommer-Temperaturen.

Was fehlte, waren Handschuhe – die mitgebrachte Blumenerde setzte sich unter die Fingernägel, so gar nichts für die zarten Damenfinger. Es brauchte schon eine strenge Reinigungsprozedur.

Als die drei Kästen eingehängt waren, wurde auf dem Balkon der Kaffeetisch gedeckt. Da saßen wir da im Schatten des Riesenbaumes, ließen uns vom Gesang der kräftig musizierenden Amsel betören. Ach, eigentlich störten uns die hin und her fahrenden S-Bahnen kaum, bis auf eine, die mit ganz ekligem Getriebe mal hin und bald wieder zurück kreischte.

Bleibt nun die Frage: „Und wer gießt die Pracht, wenn wir mal eben wieder durch die Lande ziehen?!“ Sie muss es eben aushalten, solange sie nach dem Fußbad langt.