Ein Weihnachtswunder
Im Nordschwarzwald - So passiert!
 
Eines Heilig Abends  kam ich auf die Idee, nachmittags mit dem Bus in einen Marien-Wallfahrtsort zu fahren. Dort, so dachte ich mir, wird in der Kirche bestimmt eine Christ-Vesper stattfinden. Aber Irrtum: Es fand keinerlei Vesper statt und – was noch schwerer wog – es fuhr auch kein Bus mehr zurück in meinen Heimatort! Da stand ich nun an der Bushaltestelle zusammen mit einer Frau, die ebenfalls in die Kirche wollte und auch nicht ahnte, dass es dort sowohl keine Christ-Vesper gab als auch darüber hinaus sogar kein Bus mehr zurückfahren würde. Und wir rätselten, was wir nun tun sollten. Denn damals gab es noch keine Handys und weit und breit gab es auch nirgendwo eine Telefonzelle.  Es war sehr kalt, und es lag hoher Schnee. Es begann schon langsam zu dämmern, und es fuhren auch keine Autos mehr auf der Straße. Der Heilige Abend hatte bereits begonnen! In größerer Entfernung von der Bushaltestelle befinden sich Gehöfte, und uns blieb eigentlich nichts anderes übrig, als zu einem solchen Gehöft durch tiefen Schnee zu stapfen, dort anzuklopfen und um Hilfe zu bitten. Ob wir das schaffen konnten? Und ob uns überhaupt jemand hören und die Tür öffnen würde? Alle sind doch an Heilig Abend mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Und von dort aus zurück in unseren Heimatort laufen, war nicht möglich. Es ist eine Strecke um die  8 Kilometer, die wir meistens am Autostraßenrand durch tiefen Schnee bei Dämmerung und dann auch einsetzender Dunkelheit hätten entlang stapfen müssen. Zunächst umgeben von Feldern, aber ab der nächsten Ortschaft gab es dann links und rechts von der Autostraße nur noch Wald.  So standen wir, vor Kälte schon ziemlich erstarrt, an der Bushaltestelle.
  
Plötzlich, wir dachten, wir sehen nicht recht, kam doch noch ein Bus angefahren! Wir stiegen, so schnell es gerade noch ging, ein, und der Busfahrer erzählte uns sogleich, dabei den Kopf schüttelnd, dass er eigentlich diese Tour hätte gar nicht mehr fahren müssen. Er wisse selber nicht, warum er doch noch einmal losgefahren sei.  
 
Merke auf, liebe Leserin, lieber Leser! So hat dieser Busfahrer möglicherweise sogar unser Leben,  ganz gewiss aber unseren Heiligen Abend gerettet. Als ich diese Geschichte meiner Tochter, meiner Enkelin und meiner Urenkelin erzählte, die mich im Oktober dieses Jahr aus Berlin besuchen kamen und mit denen ich noch einmal in dieser Marien-Wallfahrtskirche war, erzählten sie es zu Hause in Berlin gleich dem Lebensgefährten meiner Enkelin weiter, so beeindruckt hatte sie diese Geschichte.  Und der rief ganz erstaunt ob dieser Geschichte: „Das war ja ein wahres Weihnachtswunder!“   


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Kommentare (3)

Claudine

Ein Weihnachtswunder, da stimme auch ich zu. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Busfahrer nicht gekommen wäre.

Vielen Dank für diese spannende Weihnachtsgeschichte, liebe Angeli und einen herzlichen Adventsgruß
Claudine

Angeli44

@Claudine  Danke, liebe Claudine! Es ist doch toll, im eigenen Leben mal nachzuschauen, wo sind die positiven Ereignisse - und solche auch zu finden. Gerade über den Schwarzwald wird momentan so viel Schlechtes erzählt. Ich war wirklich eine Waldläuferin, so um die 20 Jahre ständig im Nordschwarzwald unterwegs. Ich kann nicht sagen, dass ich - bis auf ganz wenige Ausnahmen - Schlimmes oder Schlechtes erlebt habe. Darüber möchte ich jetzt hier öfter mal schreiben.  - Auch dir noch eine schöne Adventszeit, herzlich Angeli 💕 

reg.wolke

Ein sehr schöne Gegebenheit, ja es gibt zum Glück nicht nur Weihnachtswunder, man begegnet sehr oft in seinem Leben Wunder, weiß ich aus eigener Erfahrung, ja es gibt Gott und Jesus Christus und der Glaube ist mein Halt, der mich immer wieder trägt.
Wünsche einen schönen dritten Advent


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