Im Chorkonzert

Ich war neulich in einem Chorkonzert am Abend. Der Zuschauerraum – eine kleine protestantische Kirche am Stadtrand– war nicht ganz voll. Vielleicht hat man vermutet, wenn in einer Kirche, wird das Konzert nur religiösen Stoff beinhalten? Auf den Postern stand allerdings geschrieben, dass der Chor alles mögliche in seinem Repertoire hat. Es stimmt aber auch, dass es das dritte von den für den Mai geplanten Konzerten dieser Singgruppe war.

Der Chor ist international. Viele von seinen Mitgliedern tragen fremde Namen, im Alltag sprechen sie verschiedene Sprachen. Sie singen aber schön zusammen auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Lateinisch, und auch noch in einer nicht europäischen Sprache, die ich nicht erkannte. Wenn unter sich, unterhalten sie sich auf Deutsch oder auf Englisch.

Sie singen wirklich sehr schön; Mal stimmungsvoll, Mal mit so viel Freude, dass man gerne dabei tanzen würde. Wie es in einem Chor sein muss, sind sie diszipliniert, es macht aber keinen Eindruck, dass sie sich zu etwas nur mit Mühe zwingen lassen. Es muss funktionieren, und es funktioniert auch. Ganz locker sein bringt ja nur selten Erfolg.

Ich genoss die Musik, und dachte mir dabei: wie lange noch wird es diese wunderschöne Musik geben können, die nicht immer nur leicht zu singen, und auch nicht leicht zu hören sein kann? Ein Lied dauert gewöhnlich zwischen 2 und 3 Minuten, es gibt auch längere. Zur Zeit der TV-Fernbedienung und des Internets, wo man mit einem Klick das Bild sofort ändern kann – wird das Vielen nicht zu lange?

Wie auch immer: mir hat das Konzert sehr gut gefallen, und ich bin unheimlich froh, dass ich ab September auch schon ganz offiziell als Mitglied dabei sein werde. Mit meinem kleinen Anteil werde ich auch dazu beitragen wollen, dass diese schöne Art Musik trotz allen modernen Trends auch beliebt bleibt, lange noch. Uns sonst, in Deutschland gibt es noch sehr viele Chorensembles tätig; das macht doch hoffnungsvoll.







(Titelbild aus dem Internet)