Gesellig?
Man kann gar nicht gesellig sein, oder ein wenig schon, oder sehr gesellig.
Die Einen nehmen gerne Teil an jeglichen Treffen, auch an solchen, wo es laut gesprochen wird, oft auch gesungen. Unter ihnen findet man Menschen, die so ein Treffen einfach führen, zu einem Zentralpunkt werden, was sie sehr genießen, und die Gesellschaft kann auch nicht klagen.
Die Anderen sind nicht unglücklich, wenn mal – nicht zu oft - bei einer Party oder einem Festessen, als ein wenig zurückhaltend aber, unterhalten sie sich nur mit Personen, die daneben sitzen, und halblaut. Mitsingen – na ja…
Es gibt auch Menschen, die sich in der Gruppe wahrscheinlich nie gut fühlten, und die es ändern nicht können, und es wahrscheinlich auch nicht wollen. Wenn mal zu zweit, zu dritt, zu viert – ja, dann gerne. Dann kann man sich davon überzeugen, dass sie zwar kaum gesellig sind, dafür auf eine nette Art und Weise. Zum gemeinsamen Singen würden sie sich keinesfalls zwingen lassen; laut Witze erzählen, um Alle zum Lachen zu bringen – nie im Leben.
Das Weihnachtsfest kann eine echte Probe für die Geselligkeit sein. Man sitzt lange am Tisch zusammen, die Gäste bleiben oft mehrere Tage lang da… Ein Fest der Freude ist es, und Viele möchten diese Freude auch laut äußern. Die Anderen – nicht unbedingt. Die besten Wünsche, Umarmungen – upppss, soll man mit den Zähnen knirrrschen, und die komische Schwägerin auch umarmen, oder ein Versehen vortäuschen? Am besten wäre es, wenn man seine Art irgendwie geschont haben könnte...
(Titelbild: KI)
Kommentare (11)
@Songeur
Für mich absolut verständlich, Hubert: so waren auch mein Vater, mein Mann, so ein Mensch ist auch mein Sohn, ein kleines wenig geselliger vielleicht. :) Ich nehme gerne an Treffen teil an, wenn ich weiß, da gibt es wenigstens einige Menschen, die es ähnlich mögen: nicht zu lange, nicht zu laut, und vor allem - friedlich.
@Christine62laechel
nanu, da erkenne ich auch mich, am schönsten sind Treffen, wo wenige Leute sind, weil dort Zwiegespräche eher möglich sind und gewinnend sein können. Ist aber selten der Fall, weil Menschen sich anders benehmen, wenn viel zusammen sind, da wird es oberflächlich oder noch schlimmer, ein lauter Mensch dominiert, das tötet jeden Dialog.
Ein interessantes Thema, wo es viel dazu zu sagen gäbe, das meiste wurde hier schon erwähnt, sodass ich erst nachdenken müsste, Differenziertes schreiben zu können.
Auf jeden Fall gefällt mir das Bild dazu, vorne eine Art "Katzentisch".
@JuergenS
"Katzentisch" - super genannt. :) Was könntest du dazu sagen, Jürgen? Klar etwas darüber, dass man auch unter KI-Robotern gesellig sein kann. ;)
Liebe Christine,
Geselligkeit zeigt sich auf viele Arten, und jeder hat seine eigene Komfortzone. Laut oder leise, in großer Runde oder im kleinen Kreis. Am wichtigsten ist, dass man sich selbst treu bleibt, gerade an Festtagen, die oft unterschiedliche Erwartungen mit sich bringen.
LG Doris
@doep56
Ich würde sagen, liebe Doris: im Alltag sich selbst treu bleiben, und an Festtagen doch echt kompromissfähig sein. Die paar Stunden lang kann man ein ein wenig anderer Mensch sein - wenn ja dadurch die Atmosphäre schöner werden kann?
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Liebe Christine,
sicher hängt es oft vom Zugehörigkeitsgefühl ab, ob man von einer Gruppe ernst genommen und akzeptiert wird. Erst wenn man sich dort richtig angenommen fühlt kann man seine Persönlichkeit auch entfalten Doch die Entscheidung liegt allein bei uns, ob wir das überhaupt wollen.
Bestimmt findet man leichter Zugang zu einer Gruppe, sogar mit ganz wildfremden Leuten, wenn man die gleichen Interessen, Hobbies und Vorlieben hat. Dabei spielt es dann auch kaum eine Rolle, ob man nun eher zu den introvertierten oder zu den extrovertierten Menschen gehört.
Unangenehm kann es tatsächlich werden, wenn eine Art Zwang dahintersteht (Geburtstags-, Weihnachts-, Jubiläumsfeier), und man sich nur aus Höflichkeit zum Besuch genötigt sieht, auch wenn man das gar nicht möchte, dann daran teilzunehmen.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Mit beiden Händen von mir zu unterschreiben, liebe Rosi, denn meine eigene Erfahrung bestätigt ein jedes Wort von Dir. Man keine eine Zeit lang versuchen, die Anerkennung zum Beispiel in der Familie zu finden - das kann wirklich nicht selbstverständlich sein, leider.Wenn es endlich klappt - wunderbar. Wenn nicht, na dann. Wenn ja kein Kind mehr, kann man sich gerne von fremden Leuten mitreißen lassen, die ihre Sympathie klar zeigen. In so einer netten Gruppe kann man wirklich vergessen, dass man sich oft schüchtern fühlt, oder dass man nicht gerne etwas Neues ausprobiert. Mit solchen Menschen wird man entweder so gesellig wie nie vorher, oder man bleibt ruhig in einer Ecke stecken, ohne fürchten zu müssen, dass man nicht dazu passen würde. Man fühlt sich "mental umarmt", nimmt das gerne an, und erwidert.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Ob ein Fest "gesellig" wird, hängt zu 100% von den Menschen ab, die zusammen kommen, liebe Christine.
Man kann nicht darauf bauen, dass alles immer irgendwie schön und besinnlich wird...wie auch..., jeder hat andere Befindlichkeiten, Vorstellungen, oft kommen Generationen zusammen.
Der Gastgeber ist schon auch gefordert, finde ich und wird ganz sicher alles möglich machen, dass es ein schönes Fest wird.
Vor allem aber denke ich, dass sich jeder auch ein klein wenig "zurücknehmen" muss, damit alles gut wird.
Das kann so schlimm nicht sein... !
Kristine
@werderanerin
Ja, liebe Kristine, es kann so schön sein - wenn sich eben alle Teilnehmer eines Treffens bemühen. Die Gastgeber geben freundlich Acht, die Schweigsamen suchen doch nach einer Möglichkeit, mit den Anderen paar Worte zu tauschen, die Lauten lassen auch Andere mal hörbar sein... Damit das so gut geht, hat man ja so etwas wie gute Manieren erfunden. Denn selbst in einer Familie kann es ja vorkommen, dass es Konflikte gibt, dass sich nicht alle einander mögen. Bei einem Treffen, wenn es nicht zu meiden ist, können aber Unterschiede, Streit, Zorn, irgendwo im Hinterkopf bleiben. Die jungen Leute meinen oft, so eine Haltung bedeutet, man wäre "falsch". Auf keinen Fall, einfach nur freundlich. Und so gesellig, wie man es, auch den Anderen zuliebe, sein kann. :)
Mit Grüßen
Christine
Christine, ich bin sicher kein geselliger Mensch. Andernfalls könnte ich sicher nicht viele Stunden allein in der "Wildnis" rumwandern, und das auch noch gern. Zu Parties oder anderen Geselligkeiten bin ich ewig nicht mehr gegangen, und ich vermisse nichts. Und singen hört mich nur meine Lebensgefährtin, wenn wir allein sind. 😇