Ein "Sauberrmann" mit schwarzer Maske



Klingt komisch, ich weiß, vielleicht ist es auch eine „Sauberfrau“, die ich gesehen habe, aber das war für mich nicht festzustellen. Doch jetzt löse ich diese Maskengeschichte mal auf. Auf unserem Balkon genieße ich gerade den Frühlingsausblick. Viele bunte Blumen zeigen sich, Krokusse, Osterglocken
und die hübschen weißen Gänseblümchen geben sich ein richtiges Stelldichein
zum Frühling. Da sehe ich plötzlich etwas großes Graues an unserer Hecke
herumschleichen. Das Tier mit seinen spitzen Ohren und dem langen schwarz,
gelben Schwanz läßt sich überhaupt nicht stören und schwabbelt beinahe gemütlich zu dem kleinen Bach hinter der Wiese. Ich kann auch noch eine kleine schwarze Maske an den Augen entdecken.
So was ist hier noch nie lang gelaufen. Ein Fuchs hat hier in der Nacht schon mal geheult oder gebellt, wie manche sagen, aber das ist was anderes, etwas
Geheimnisvolles. Die Vorstellung an dieses Tier hat mich nicht losgelassen. Wie eine Gedankenübertragung ist es einige Tage später wieder hier spazieren gegangen. Jetzt habe ich es richtig gesehen. Ein Waschbär fühlt sich plötzlich hier zu Hause oder eine Waschbärin, was ich natürlich nicht weiß.
Naturfotos(velo79)




Die schwarze Maske, die er vor den Augen hat, läßt ihn böse und listig erscheinen. Manchmal ist er es auch, denke ich mal.
So ein Waschbär kann etwa 70cm lang werden und der Schwanz dann
noch mal etwa 30cm.
Meistens ernährt sich der Waschbär von Insekten und Würmern, aber auch Fische und Frösche gehören auf seine Speisekarte, denn er ist ein guter Schwimmer. Obwohl ein Waschbär nachtaktiv ist, habe ich ihn mittags auf unserer Wiese gesehen, aber vielleicht war er einfach zu müde in der Nacht.
Ich weiß es nicht. Eigentlich gehört er überhaupt nicht nach Europa, seine
Heimat ist Nordamerika.
1934 sind allerdings zwei Waschbärenpärchen in Deutschland, genauer gesagt
in Hessen am Edersee ausgesetzt worden. Sie sollten die heimische Fauna bereichern. Schnell haben sie sich vermehrt und zählen heute schon zu den einheimischen Tierarten.
Kassel ist die Lieblingsstadt dieser „Räuber“. Was wollen sie aber dort?
Vielleicht sind sie an der Dokumenta interessiert.
Naturfotos(velo79)



Kleiner Scherz, denn daß ist sicher nicht der Grund, kurzum, ich kenne ihn
auch nicht. Mein erster Gedanke war, dieser Waschbär hat aber einen weiten Weg zurückgelegt, um auf unsere Wiese zu gelangen.
Jetzt habe ich ihn aber lange nicht gesehen, entweder ist ihm langweilig geworden oder er ist vor Angst weitergezogen.
Er hatte nämlich hier bei uns ein unangenehmes Erlebnis. Ich muß das noch schnell erzählen. In der Tanne vor unserem Haus habe ich es gesehen.
Obwohl Waschbären Etliches mit sich rumschleppen müssen, manchmal sogar bis zu 9 Kilo, heißt das nicht, daß sie ungeschickt sind.
Nein, klettern können sie wie Affen und das hat er gemacht, der Waschbär. Zuerst habe ich ihn überhaupt nicht gesehen, habe nur fürchterlichen
Lärm in der Tanne gehört. Die gesamte Vogelwelt, die sich dort versammelt
hat, hat den Waschbären mit dem Schnabel attackiert, bis er völlig verstört von
dem Baum geflüchtet ist. Na so was, ich wollte es nicht glauben, aber Waschbären naschen auch mal gern einen Jungvogel. Weil sie aber ein gutes
Gedächtnis haben ist er danach lieber verschwunden, was sicher jeder
verstehen kann.

Hat von Euch schon mal jemand einen Waschbären
beobachtet? Schreibt mir mal davon.

Liebe Grüße und viel Freude
beim Lesen
wünscht Euch velo79

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Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied Liebe Hanni!
Dein Mut ist sehr groß. Weil ich eine Stadtfrau bin, kann ich gar nichts solche Begegnung vorstellen. Ich habe noch nie den Waschbär gesehen. Aber, er ist eigentlich süß.

Susi
velo79 Naturfotos(velo79)

Ein liebes Dankeschön an Euch alle. Ich habe mich sehr
über die Kommentare gefreut. Ja es sind Räuber, die sich
immer mehr ausbreiten und nur schlecht zu fangen sind.
Aber er ist so bei uns über die Wiese geschlenkert, ganz
locker und ohne Scheu, da war ich doch mächtig platt.
Aber inzwischen ist er tatssächlich verschwunden und darüber bin ich eigentlich auch ganz froh.
Habt alle eine schöne Woche
Eure velo79/Hanni
Traute Bei uns im Stadtwald gibt es sie auch schon, aber hier fressen sie auch Hühner und sogar Katzen.Und so eine halb aufgefressene sieht nicht appetitlich aus, wenn sie im Garten liegen gelassen wird.
Seit dem suchen etliche Katzenbesitzer ihre Lieblinge mit Aushängen.
Ja sie sind Nachts unterwegs und wenn sie sich"unterhalten" ist es wie ein zischen und fauchen und krächzen.
Ob sie auch Mäuse fressen, will ich hoffen, denn die nehmen überhand in diesem Jahr an den Bachufern und Wiesen sieht man ihre Laufgänge.
Es war schön zu lesen, was Du geschrieben hast.
Auch wenn uns dies und jenes nicht bei den Tieren genehm ist, oder bei einer lieber als bei der anderen Tierart. Alle haben ein Recht auf ihr Leben, auch neben uns.
Mit freundlichen Grüßen, Traute aus Chemnitz wo es genug Waschbären gibt
christl1953 Ja auch die Ganoven wissen das und die sind weitaus schlimmer wie die Waschbären. Aber dass sie von Kassel nach München verzogen sind, habe ich noch nicht gehört?
dabei müssten sie eigentlich wissen, dass es in Bayern für jede Art von Bären gefährlich ist! Denk an Bär Bruno !
der wäre besser bei dir auf der Terrasse sicher gewesen, statt in der Natur. Aber sonst geht es Dir wieder besser finchen? Rollstuhl weg und du schaffst es wieder auf eigenen Beinen? das will ich doch hoffen, wo es so ein schönes Maiwetter ist. mit bärigen grüßen christl
finchen ich war zum 50-jährigem Klassentreffen in der Pfalz.
Abends saß ich in meinem Quartier auf der ebenerdigen Terrasse und ließ den Tag Revue passieren.
Eine schöne Salzstange hatte ich dabei und knusperte vor mich hin.
Und plötzlich, wie aus dem Nichts, stand das kleine Maskenmonster vor mir. Ein schwarz/weißer Schwanz blähte sich vor mir auf - und lugte zu diesem Leckerlie hin.
Langsam ließ ich die Krümel fallen, ganz langsam nur und dem Kameraden juckte wohl die Freßlust und er sprang auf meinen Schoß. Zu Zweit teilten wir uns die Salzstange und mit einem kleinen Klapps ging er dann wieder stiften....
und nie mehr wiedergesehen....
mit duftenden schwarz/weißen Grüßen
Dein Moni-finchen
KarinIlona Das ist ja ein aufregendes Erlebnis, und die Fotos dazu... da kriege ich Lust auf mehr Berichterstattung. Obwohl, ich beneide niemand, dem dieser Gast so nahe kommt, er ist ein ordentlicher Räuber, gell?
Trotzdem, noch "viel Spaß" mit ihm, wenn ich es so sagen darf, oder?
Ein schöner Kerl ist er ja, der Waschbär!

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