Familie Meisenkötter
Familie Meisenkötter
Jeden Morgen ist die kleine Familie Meisenkötter bei uns auf dem Balkon und nascht aus der Futterschüssel mit den Walnüssen. Sie frühstücken also gemeinsam mit uns. Oftmals scheint schon die Sonne bis unsere kleinen Gäste zu uns kommen, aber wo haben sie die Nacht verbracht, fragen wir uns immer wieder. Wo haben sie einen wärmenden Platz gefunden?
Nein, es geht ihnen trotz Kälte gut, sie wissen sich zu schützen. Ihr Zuhause ist beispielsweise ein Nistkasten, eine alte Baumhöhle oder eine Blaumeise hat man auch schon in einem Briefkasten gefunden. Schnell hat sie sich den Briefkasten mit Moos und Gras ausgepolstert und sich dort eingekuschelt. Obwohl sie nun im Briefkasten ein Zuhause gefunden hat, ist sie keine „Brieftaube“ geworden. Sie weiß, dass sie viel zu klein ist und keinen Brief tragen kann und noch etwas ist der Blaumeise sicher nicht entgangen.
Die Digitalisierung, die meiste Post wird elektronisch mit dem Computer verschickt. Der kleine Vogel muss sich um Briefe also nicht kümmern, er kann weiter in seinem Briefkasten schlummern.
Meisen schlafen überhaupt sehr gern, die Damen sogar länger als die Herren.
Der Unterschied beträgt etwa fünf Stunden, sie brauchen wahrscheinlich
ihren Schönheitsschlaf, wie das bei den Menschen auch der Fall ist.
Selbst Wissenschaftler können sich den Schlaf der Meisendamen nicht erklären.
Aber zurück auf unseren Balkon, wo noch immer viele kleine Meisen, manchmal aber auch eine Amsel Futter suchen und auch finden.
Wir beobachten wie sich eine Meise ein riesiges Stück Walnuss aus der Schale holt, das sie am Rand bearbeitet, damit sie es dann verschlingen kann.
Die Amsel ist wieder da, sie ist gegen eine Meise fast ein Riese. Schnell setzt sie sich mitten in die Futterschüssel, plustert sich auf und die Meisen können nur zusehen, wie die Nüsse in der Schale immer weniger werden.
Sie müssen die Reste vom Boden essen und sind glücklich als die
dicke Amsel endlich verschwindet.
Gestern hat sogar eine Elster den Blick in unsere Futterschüssel gewagt,
aber sie hat sich nicht getraut etwas zu naschen.
Bei Meisen ist das ja ganz anders, wie ich es schon beschrieben habe, Blaumeisen sind sogar eitel, wird gesagt. Sie putzen gern ihr Federkleid, aber
sie schlafen nachts recht unruhig, strecken häufig ihre Füße und Flügel aus.
Sie sind sehr wachsam, ob sie allerdings im Sommer während der Brutzeit auch soviel Zeit für ihre „Turnübungen“ haben ist nicht bekannt.
Sie müssen sich um ihren Nachwuchs kümmern.
Blaumeisen sind mit einer Größe von 11,5 cm geschickte Tiere und können sich sogar kopfüber an dünnen Zweigen bewegen.
Im Winter allerdings nützt das nicht viel und sie brauchen Hilfe durch den Menschen. Gehackte Walnüsse, Sonnenblumenkerne, aber auch Haselnüsse schmecken ihnen. Haselnüsse können Meisen, nicht nur Blaumeisen auch alle anderen Arten mit ihrem harten Schnabel gut aufklopfen.
Wir haben beobachtet, sie nehmen Sonnenblumenkerne zwischen ihre Füße und öffnen sie dann. Not macht eben erfinderisch und das ist gut so.
In England wurde beobachtet, dass die schlauen Meisen einen Aludeckel einer Milchflasche geöffnet haben um dann von dem Rahm zu naschen.
Neben Blaumeisen fühlen sich auch Kohlmeisen bei uns ganz wohl.
Sie sind 14 cm groß und verjagen schon mal eine kleine Blaumeise, Tiere sind untereinander nicht immer freundlich, das haben wir schon öfter beobachtet.
Aber warum habe ich die Meisenfamilie eigentlich Meisenkötter genannt.
Einige können sicher mit dem Begriff Kötter etwas anfangen. Im Kölner Raum
nennt man so einen Bittsteller und die kleinen Meisen bitten uns doch um Futter im Winter. Eigentlich hätte ich auch sagen können Familie Vogelkötter, aber hier in unserer Futterschüssel sind viele, viele Meisen unterwegs und deshalb dürfen sie in der Geschichte diesen Namen tragen.
Tschüss und viel Freude bei der Vogelfütterung
Wünscht euch velo79
Kommentare (5)
Liebe Ingeborg,
deine kleine Blaumeise hat ja wirklich ein sehr schönes Zuhause.
Danke für das schöne Foto.
Herzliche Grüße
Hanni
Sehr schön beobachtet und geschildert. Deckt sich ganz mit meinen Beobachtungen. Ich habe die Fütterung allerdings beendet, da gerade gegenüber der Vogelschutzwald mit Fütterung ist und der Dreck und die Bösartigkreit der Amsel nicht mehr zu ertragen waren. Manchmal tut es mir leid, ist mir doch ein Rotkehlchen direkt auf die Hand geflogen. Furchtbar war mir, dass eine Kohlmeise im Brennesselsud ertrunken ist, den sie für einen Landeplatz hielt.
Hallo, lieber Manfred,
schade, dass du die Fütterung eingestellt hast, aber durch den
Vogelschutzwald müssen sie ja nicht hungern.
Mir würden die Beobachtungen auf unserem Balkon fehlen und
unser Enkelkind wäre sicher auch ganz traurig, wenn plötzlich
kein Vogel mehr auf dem Balkon zu sehen ist.
Wir füttern die Tiere auch im Sommer und ich glaube, sie freuen sich
sogar darüber. Fehlt mal die Futterschüssel, flattern sie ganz aufgeregt
hin und her, bis für sie alles wieder in Ordnung ist.
Herzliche Grüße und einen schönen Abend
wünscht dir velo79
Hallo luchs 35,
danke, das du meine Meisengeschichte gelesen hast.
Ich freue mich, dass dir diese "kleine Familie" gefällt.
Sie ist recht quirlig und flatterhaft, aber sie besucht uns
auch noch heute und freut sich, wenn sie etwas zu naschen findet.
lichen Gruß velo79