WIR LEBEN NOCH TEIL 28


WIR LEBEN NOCH TEIL 28

wir haben in unseren blogs immer wieder berichtet, wie gern wir mit unserem elektrorollstuhl unterwegs sind. wir hatten uns eine lieblingsstelle gesucht, einen park vor einer klinik mit seerosenteich, kleinem springbrunnen großen alten bäumen und viele sträucher, lavendel, rosen und vieles mehr. im sommer im schatten einer alten linde sitzend fühlten wir uns so wohl dort.
dann wurden wir sehr krank und konnten eine zeit lang nicht fahren. danach machte das wetter nicht mit und danach waren wir wieder krank. und dann ging unser elektrorollstuhl kaputt, der akku entlud sich immer schlagartig. es war ein großes risiko mit diesem defekten akku das heim zu verlassen und nach ein paar metern stehen zu bleiben. der rollstuhl geht auch nicht zu schieben.
mitte februar kam ein sehr netter techniker von einem sanitätshaus mit einem musterrollstuhl zu uns und zeigte uns, was es für möglichkeiten mit diesem rollstuhl gab. wir konnten alles an dem rollstuhl selbst ausprobieren. dieser war viel kleiner als unser alter und passte in unser zimmer und wir konnten damit auf der stelle drehen, sogar im bad. die fußraste ging bis zum boden abzusenken, so dass wir allein ein- und aussteigen konnten. wir wären nicht nur draußen mobil, sondern auch im haus und das wäre wunderbar. dieser rollstuhl hat auch noch andere extras, die für uns von vorteil sind und die das sitzen im rolli sehr angenehm machen. leider ist er auch sehr teuer.  noch im februar haben wir mit dem erprobungsbericht einen antrag an die krankenkasse geschrieben  und mit dem bericht und einem video gezeigt, was alles für vorteile dieser rollstuhl für uns bringen könnte. der antrag wurde von der kk weitergereicht an den medizinischen dienst sachsen, damit diese eine empfehlung geben sollten, ob dieser rollstuhl sinnvoll für uns wäre. nach einigen wochen kam eine anfrage vom mdsachsen, wir sollten das video, dass im erpobungsbericht enthalten war, als stick oder cd zuschicken. es hat ein paar tage gedauert, dann wurde der stick zugeschickt. 6 wochen später kam wieder ein brief vom md sachsen, wo die verordnende ärztin und das sanitätshaus eine begründung für drei extrabauteile schreiben sollten. und das, obwohl alles im erprobungsbericht drin stand. inzwischen sind weitere 6 wochen vergangen und wir haben bei der krankenkasse nachgefragt. dort wurde uns gesagt, dass man dem md sachsen noch 14 tage frist eingeräumt hat, um ihre empfehlung zu schicken. knapp 4 monate sind vergangen und es hat sich nichts getan. und wir liegen hier im bett, weil wir auf einem normalen stuhl hier im heim nicht sitzen können.
wir versuchen uns die tage so zu gestalten, dass wir immer etwas zu tun haben. wir malen ganz viel, aber langsam geht das papier zuende und das kostet... wir schreiben viel und so kamen wir auf die idee, von unseren bildern zwei bücher zu machen. das eine soll ein kinderbuch werden und das zweite für erwachsene. und zu guter letzt schreiben wir unsere geschichte auf, von der zeit, in der wir ins heim gekommen sind  und wie sich unser leben hier verändert hat. obwohl wir wegen extremer schmerzen viel liegen müssen und massiv gesundheitliche probleme haben, haben wir uns nicht aufgegeben.
JA, WIR LEBEN NOCH!!!

taralenja und familie


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Kommentare (5)

Elou

wenn ich in deiner gegend wohnen würde, würd ich dich in einem schieberollstuhl durch die landschaft schieben, so oft es ginge 🤗
kann ich dir sonst vlt. was gutes tun?
was brauchst du?
kannst mir gerne privat schreiben.
GLG eva

ehemaliges Mitglied

Betroffen hat es mich gemacht, deinen Bericht zu lesen. Auch, wie schwierig es ist, für eine Mobilität von den Krankenkassen unterstützt .
Ich drücke euch die Daumen, dass bald eine positive Antwort kommt. Und eine Lösung sich zeigt. 

Absolut toll, finde ich die Idee Geschichten in einem Buch zu veröffentlichen und mit euren Bildern zu verschönen. Auch dafür wünsche ich euch viel Erfolg. Ein tolles Projekt, dass auch anderen Menschen Mut machen kann.
Herzliche Grüße, Gabriele

taralenja1.11.

@Gabriele Ende  

liebe gabriele,
ja es ist schwierig, von den krankenkassen mit hilfsmitteln versorgt zu werden. dabeimgibt es ein gesetzt, das vorschreibt, dass die kk für mobilität innerhab und außerhalb des wohnraumes zu sorgen. und wenn wir das nur mit einem speziellen rollstuhl können, dann ist die kk dazu verpflichtet.

die idee mit den büchern kam ganz spontan. es ist ja inzwischen das 7. buch, dass wir seit 2006 schreiben. und wir sind froh und dankbar, dass wir diese gabe haben und einen besten freund, der unsere bücher kostenlos in seinem onlineverlag verlegt, die man sich auch kostenlos herunterladen kann.

wir wünschen dir einen schönen sonntag.

💚lichst
taralenja und familie

Marlen13

Liebe taralenja und Familie,
ich bewundere eure Lebenseinstellung, die euch viel abverlangt.
Denn es ist auch eine seelische Belastung, die viel Kraft und Ausdauer erfordert -mit all dem fertig zu werden , was immer an nicht so schönes euch widerfährt.
Alles Liebe und Gute euch, verbunden mit lieben Abendgrüßen. ❤️ lichst Marlen.

taralenja1.11.

@Marlen13  

liebe marlen, hab ganz lieben dank für deine einfühlsamen worte. wir geben zu, dass wir oft an unsere grenzen kommen. doch es gibt menschen in unserem leben, die uns immer wieder unterstützen und auch auffangen, wenn wir denken, das schaffen wir nicht auch noch. wir haben schon sehr früh in unserem leben hart ums überleben kämpfen müssen. vielleicht hat das uns stark gemacht.
hab auch du einen schönen abend.

💚lichst
taralenja und familie


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