WIR LEBEN NOCH TEIL 27
WIR LEBEN NOCH teil 27
leben wir wirklich noch? Oder überleben wir irgendwie?
In dem blog teil 26 haben wir am schluss geschrieben, dass eine liebe freundin es geschafft hat, wieder kampfgeist in uns zu wecken. Aber es gibt immer menschen, z.b. beim medizinischen dienst sachsen, bei der krankenkasse, bei behörden, bei ärzten, in krankenhäusern, die es immer wieder schaffen uns ganz klein oder auch mundtod zu machen. Emails werden nicht gelesen oder auch nicht beantwortet. Anträge werden um monate verschleppt. Nachfragen unerwünscht, weil man ja die zeit lieber für das bearbeiten der anträge braucht. Aber wo sind dann die bearbeiteten anträge?
Wie wir schon oft geschrieben haben, kämpfen wir mit vielen krankheiten und um hilfsmittel, damit wir besser damit zurecht kommen. Aber wir bekommen immer wieder nachfragen, die längst schon beantwortet sind. Oder die ärztin soll eine begründung schreiben und hat aber für so etwas keine zeit, weil ihre praxis immer brechend voll ist. Wir haben probleme mit dem krankentransport, waren vor wenigen wochen mal 8,5 stunden unterwegs für eine viertel stunde untersuchung und arztgespräch. Wir saßen in einem total uunbequemen rollstuhl und konnte vor schmerzen nur noch heulen.
Inzwischen sind wir zu müde zum kämpfen. Für was oder wen soll das noch sinn machen? Außerdem sind wir so krank, dass unserer nephrologe uns mitteilte, dass zwei von drei patienten mit unserer erkrankung die nächsten 5 jahre nicht überleben.
Wir haben heute im lesecafe zwei kleine geschichten vorgelesen, wo es um mut und kraft geht und wir haben beim vorlesen immer schlucken müssen, weil wir den tränen nahe waren.
Wir haben uns unseren lebensabend anders vorgestellt. Und wir wollen auch nicht weiter jammern. Es ist eine tatsache, dass wir keine kraft mehr haben und dass uns ständig steine in den weg gelegt werden. Wir kennen den spruch, aus den steinen kann man etwas schönes bauen. Aber auch dafür braucht man kraft.
Danke fürs lesen.
taralenja und familie
Kommentare (6)
@Claudine
liebe claudine,
für die vielen herzchen gibt es von uns ein blümchen.
💚lichst
taralenja und familie
Liebe Liane,
das ist KEIN JAMMERN, das ist eine Schilderung unserer heutigen Situation, der Realität...das schürt nicht nur Deine Ängste....sehr bedauerlich und schlimm ist Deine hilflose Lage, die Du irgendwie "bewerkstelligen" musst. Das ist schmerzhaft und man sieht keine Verbesserung...eigentlich erleben wir alle nur das Gegenteil....dass noch Weiteres kaputter geht.....
Man kann nur versuchen, sich stets kleine "Oasen" zu schaffen, kleine Rettungsinseln, wo man sich wieder etwas Kraft holen kann.Du hast eine solche gefunden in Deiner immer wunderschönen Malerei. Mit Erfolg der Ausstellung in Deiner Pflegestätte....
"Auch das Eichhörnchen ernährt sich mühsam"....
das ist ein schwacher Trost, nimm meine Zeilen als Ermutigung.....
und als Gedanken an Dich, Du Kämpferin....
💖lichst 🐞....
@ladybird
mein liebes kölner 🐞,
hab ganz lieben dank für deine mutmachenden worte. aber ich bin ganz ehrlich, es kommt dieses mal in meinem herzen nicht so richtig an. dazu stecke ich viel zu tief im loch. bitte sei mir nicht böse deswegen, ich kann es nicht beeinflussen. heute morgen hatte ich schon wieder eine panikattacke und leider weiß das personal nicht damit umzugehen.
ich lese zur zeit ganz viel in deinen büchlein, suche mir auch texte aus, die ich im st poste. nur fühlen kann ich es zur zeit gar nicht.
gestern bin ich extra ins lesekaffee gegangen und habe zwei kleine geschichten aus meinem gedichtbuch vorgelesen. aber auch das hat mich nicht berührt, wie sonst immer.
💚lichst
deine liane
❤️ Hunderte davon, ❤️Tausende davon, ❤️Millionen davon, wenn es Euch dann besser geht.