Malen 31.7.20 (Forts. z. 28.7.20)
Mein Vogelfreund verlässt mich wieder
Auf meinem fast 10 m langen Holzbalkon war das „Rollfeld“, unter der Dachtraufe gegenüber das Nest des jungen Mauerseglers. Jetzt ist er weg. Ich weiß nicht, hat sich der „Fußlose“ zu seinem Lebensumfeld Luft begeben, wo sich für ihn alles abspielt, ist er vielleicht sogar schon unterwegs nach Afrika.; auch seine Lebensgefährten sind schon weniger geworden. Ihre typischen Schreie ertönen abends nicht mehr. Die Alten haben den Kleinen nicht mehr gefüttert, denn mit Übergewicht (über 40 g) käme er nicht bis Afrika. Er musste urplötzlich selbständig, erwachsen sein.
Kommentare (35)
@Christine62laechel
Es gibt kaum eine Blume, die so viele Namen hat wie das Gefleckte Lungenkraut: Hänsel und Gretel, Brüderchen und Schwesterchen (wegen der unterschiedlichen Blütenfarben), Bachkraut, Blaue Schlüsselblume, Bockkraut, Fleckenkraut, Himmelsschlüssel, Hirschkohl, Hirschmangold, Hosenschiffern, Lungenwurz, Schlotterhose, Schwesternkraut, Ungleiche Schwestern, Unser lieben Frauen Milchkraut. Seine ätherische Blüte hat nur ein kurzes Leben voller Farbe. Das hast du gut eingefangen.
In diesem Monat naht uns wieder das Sternbild der Jungfrau, eine sehr bilaterale Figur.
Bei den Griechen Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, die aus dem Hades (wohin sie der Unterwelt-Gott entführt hat) in Frühling wieder- und nach dem Herbst zurückkehrt. Aber auch die Justizia mit der Waage verkörpert sie, die über das Böse richtet.
Bei den Römern kehrt die Jungfra Justizia nach dem Ende der Zeitalter frustriert ob der Menschen verbrecherischem Walten in den Himmel zurück (Apokalypse).
Die Jungfräulichkeit hat(te) in patriarchischen Gesellschaften eine hohen Stellenwert, auch im Christentum. Erst 1998 wurde der „Kranzgeld“- § 1300 BGB ersatzlos gestrichen. Statt des Jungfrauenkranzes (aus Myrten) musste im Mittelalter die Braut einen aus Stroh oder gar keinen tragen. Aus dem Volkslied „Als wir jüngst in Regensburg waren“:
Wem der Myrthenkranz geblieben,
landet froh und sicher drüben;
wer ihn hat verloren
ist dem Tod erkoren.
@Roxanna
Unterschwelliger Interpretationsversuch:
Strukturiert vor dunklem Hintergrund heben sich die Bedeutungen der Farben besonders hervor. Dominierend versinnbildlicht Rot in Form einer aufbrechenden Blume Energie, Willenskraft, Leidenschaft, Mut , Stolz, aber auch Begierde, wie eine Flamme. Sie wächst aus dem Grün der Sicherheit, Spiritualität, Harmonie und Produktivität und strahlt mit dem Blau dämpfend Vertrauen, Glaube, Gleichgewicht, Empathie, Verständnis und Flexibilität aus.
@Christine62laechel
Der Federball hat doch Flügel, und du hast sie nach meiner Sicht ja auch zart angedeutet. Ein wunderbarer Sport, auch mit dem Flummi. Er braucht aber den gelenkigen Akteur. Badmington war auch als Volkstennis entwürdigt.
@Christine62laechel
Der König allein auf weiter Flur. Hat man in Polen Angst, ihn zu bedrohen?
@Manfred36
Er hat selber Angst. :) Deswegen isoliert er sich. Ich möchte aber hoffen, dass es nun nicht mehr lange dauern wird: Da sehen auch schon seine festen Verehrer, dass sie betrogen wurden. :)
Multiple Persönlichkeiten verlieren ihr Ich in einem Wir von nebeneinanderherlebenden Charakteren, die je nach der Situation abwechselnd und selbständig auftreten können. (nach einem Artikel in der Zeitschrift Geo).
jedoch das gab es auch.... in der letzten Woche.... tagsüber war wenig von Corona zu merlen....abends am Strand auf Borkum dann so wie auf dem Foto...
zur Ruhe gekommen....
@lillii
Geometrisches und skurriles Muster in einem. Ein Streifen schräg durch das Bild, diagonal geteilt in den leuchtenden Teil des Bildes oben und den reflektierenden unten. Der helle Bildteil über dem Streifen oben symbolisiert einen schnuppernden Hund, das Spektakuläre an dem Foto. Ruhe, Andacht und Symbolik.
@Christine62laechel
Ja, meine ich auch. Um das sicherzustellen, schlage ich vor, dass Christine eine ganze Armee dieser hübschen und zugleich wehrhaften Roßkastanien-Individuen aufstellt, die sogar Feuer in ihren Gliedmaßen bergen. Ähnlich wie der chinesische Kaiser Quin Shihuángdi und seiner Terrakott-Armee.
Corona-Zeit ist Bedenkzeit !
Am Anfang war der Schock und es wurde brav alles befolgt was gefordert wurde. Obwohl es sehr chaotisch zuging - heute dies, morgen das. Das war aber auch mehr ein Innehalten als Denkzeit.
Und Heute? Die Disziplin ist dahin, es ist Meckerzeit. Ein modernes, verwöhntes Wesen wie wir, sieht nicht ein, Verzicht zu üben. Wo doch das Leben endlich ist und wir doch jeden Tag mit Glück vollstopfen müssen, wollen, sollen!
Gibt es einen Ausweg, nutzen Appelle? Nein! Sind wir Menschen doch das Ergebnis einer Evolution, die uns das Überleben gelehrt hat, und nicht das "Liebsein". Das "Gutsein" ist ein reines Kulturphänomen. Mit erwachendem Bewusstsein und Intelligenz erkennen wir, das "Gutsein" das Leben schöner und reicher machen kann. Kann!
Die disziplinierende Absicht der verschiedenen Religionen fällt heute weg. Mit Ausnahmen wie im Islam z.B.
Die tröstende Wirkung einer Religion fällt auch weg. Wir wuseln kurzzeitig auf der Erde herum und stürzen dann ins schwarze Nichts. Und das glauben wir jetzt mit der gleichen Inbrunst, wie wir vor Jahrhunderten an Himmel und Hölle geglaubt haben,
Wir sind halt Menschen. Das kann man hier im ST bestens sehen: Wen hier der Intrigantenstadel aufgeigt, bleibt doch kein Auge trocken, oder?
Zum Bild: gemacht 2017. Damals habe ich eine kleine Serie "wie könnte es auf anderen Planeten aussehen"? aufgelegt. An Corona hab ich natürlich nicht gedacht, wie auch,
Arni
@Arni
Bin sehr beeindruckt von deinem ausdrucksstarken Bild, lieber Arni. Man könnte meinen, du hattest schon damals eine Eingebung.
LG
Brigitte
@Roxanna
Endlich mal wieder die Pinsel in die Hand... Und los, in die ferne Weite! :)
@Roxanna
Wer möchte das nicht, auf Vogelrücken frei durch die Lande schweben. Mythen und Märchen sagen es uns und im Traum kann man es wirklich; Rilke: „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus ...“ . Es gibt aber auch die Umkehr-Komponente: Im Mittelalter hätte ich nicht vogelfrei sein wollen.
@Manfred36
Es war der Eichendorff, Manfred. Das ist übrigens mein Lieblingsgedicht von ihm
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Die Einäugige, die alles sieht 😉
Roxanna
@Roxanna
Wusste ich doch eigentlich, nur wieder ein Schieflauf in meinem Kopf.
Wie oft habe ich's meinen Enkeln auswendig rezitiert!
Nicht dieses Lupenauge! Die beiden, die ich nicht wiedergeben darf, gefallen mir viel besser.
Selbstsabotage
Wir wollen ja besser, gesünder und länger leben.
Sowohl als Einzelwesen als auch als Menschheit.
Tun aber in vieler Hinsicht genau das Gegenteil.
Wir konsumieren was uns schadet, um den Augenblick zu genießen.
Wir nutzen nicht die wirksamste Medizin überhaupt, Bewegung und gesunde Ernährung.
Wir versuchen nicht alles, um uns aus falscher Erziehungsprägung zu befreien,
aus Milieus zu lösen, die wissentlich dauerhaft schaden.
Wir machen die Augen zu und denken nur an den Moment.
Das mag Kranken in auswegloser Situation anstehen,
nicht aber dem Biosystem Mensch und Gesellschaft.
Wir unterlassen es, zu helfen wo es nötig wäre.
Wir schaffen uns wirtschaftliche Ziele wie einen Selbstzweck.
Hat uns da unsere Evolution überrannt, im Verdrängen trainiert?
Manchmal merken wir sehr bewusst, was wir tun, doch „was kann ich schon bewirken?“
Wir haben doch das wertvollste Gut überhaupt: Bewusstsein.
Auch wenn wir zu 80 % emotionsgesteuert sind, wir können auch unsere Emotionen verbessern;
Das wäre die Evolution aus unserer Kultur, nicht mehr das Survivel of the Fittest.
Es müsste Ansätze geben, wenn identitäre Gruppen sich bewusst formieren
im chaotischen tagespolitischen kaum zu durchdringenden Wirrwarr,
die Alternativen gegen das Wegfegen, die Selbstmontage, finden.
Wenn uns unsere erste Evolutionsphase gegen die Natur siegen ließ,
wird uns dann auch diese zweite gelingen oder diesmal die Natur die Oberhand behalten?
Es ist fast ein Wettlauf mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten,
weil uns unser Selbstsabotage-Klotz am Bein hängt. Wachen wir auf!
Corona-Zeit ist Bedenkzeit !
In meiner Muttersprache heißen diese Blumen - Brüderchen. :)