Der erste sein
Als Erster den Südpol erreichen, als Erster mit einem Einboot den Globus umkreisen, als Erster mit einem Bein den Mount Everest erklimmen – auf solche Ideen muss man ja erst einmal kommen. Aber da gibt es auch die Sportvereine, die die mit ungeheurer Disziplin trainieren, und Damen, die alles tun, um Schönheitskönigin zu werden.
Hast du Verständnis für dieses Streben? Hast du selbst dich einmal darum bemüht, auf dem Siegerpodest zu stehen? Hast du eine Siegerkunde oder einen Pokal errungen? Genügt es dir auch, in der 2. oder 3. Reihe zu stehen?
Kommentare (4)
Nein, für dieses ständige Streben, "Erster" oder "Beste" sein zu wollen, habe ich nur begrenzt Verständnis. Natürlich gibt es bewundernswerte Leistungen, aber wenn der Drang nach Dominanz oder Anerkennung zum Selbstzweck wird, halte ich das für fragwürdig.
Ich selbst habe nie nach Siegerurkunden oder Pokalen gestrebt – für mich zählt mehr, was innerlich wächst, als das, was von außen applaudiert wird. In der zweiten oder dritten Reihe stehen, die Welt beobachten und das Leben nach eigenen Maßstäben gestalten – das fühlt sich für mich stimmiger an.
Lieber Gruß, Doris
@doep56
Man muss sich ja nicht seiner eigenen Faulheit rühmen, aber erster sein wollen ohne Rücksicht auf Verluste und auf Kosten anderer, das geht zu weit.
@silesio
Da stimme ich dir zu. Ehrgeiz ist in Maßen gesund, aber wenn er auf Kosten anderer oder mit rücksichtsloser Härte ausgelebt wird, verliert er seinen Wert. Wahre Größe zeigt sich darin, Ziele zu verfolgen, ohne andere zu schaden – und darin, sich selbst treu zu bleiben, statt nur nach Ruhm oder Rang zu streben.
So etwas kann auch wie ein Rausch sein, lieber Christoph und danach folgt vielleicht der Kater oder man legt sich ins Zeug noch besser zu werden, um das wieder und wieder erleben zu können.
Ruhm und Ehre sind flüchtige Dinge, ich verwende meine Energie lieber für die Dinge, die mich in anderer Hinsicht "satt" machen können.
Man könnte es allerdings auch anders sehen. Ich übe, wofür auch immer, um herauszufinden was ich leisten kann und gehe vielleicht sogar ein wenig über meine Grenzen und kann daran wachsen. Man weiß ja nicht immer so genau, was eigentlich alles in einem steckt.
Wünsche dir mit lieben Grüßen einen guten Sonntag
Brigitte