Malen 20.9.20 (Fortführung zu 17.9.20)
Malen 20.9.20 (Fortführung zu 17.9.20)
Gewissensfragen
Soll ich was schreiben
Oder lass ich's bleiben?
Saudumme Frage,
Die ich hier wage.
Hier steht doch schon was,
Wie erklärt sich das?
Das war'n meine Finger,
Die lausigen Dinger.
Eh ich denk was aus,
Sind die mir voraus.
Sind tastenverliebt,
Holpern ungetrübt
Auf denen herum,
Tsching tsching, bumm bumm.
Und was dann da steht
Auf dem Bildschirmgerät,
Hab ich das gewollt
Oder gar gesollt
Aus geheimem Trieb,
Ist mir das lieb?
Ich weiß es nicht,
Drum bleibt das Gedicht.
Kommentare (30)
Von @lillii wurde uns dieses Porträt zur Verfügung gestellt.
Mit Kohle, und in der Mimik sehr eindrucksvoll.
Sie meint, wir könnten ja mal einen Gesichtsreigen starten.
Ich bin nicht dagegen, vielleicht sogar aus dem Zille-Milljöh.
Unwetterbekämpfung mir Silber-Jodid
Was kommt denn außer abgelassenem Kerosin noch alles auf uns herunter? sagen Umweltschützer.
Aber die Messwerte zeigen in Böden und Gewässern noch keine Gefahr, die von dem Silber ausgeht. Auf Gold umsteigen wäre vielleicht noch wirksamer? 😊. Vielleicht müsste der Reim dann lauten:
Gold und Silber lieb ich zwar,
Könnt's auch wohl gebrauchen.
Aber bitte zwing mich nicht,
Mich hinein zu tauchen.
Schwafeln
Das Schwafeln, wie ist das doch innig so schön.
Man kann von dem Einen zum Anderen geh'n.
Man braucht sich an Vorgaben nicht mal zu stören,
auf Andre (fast) einfach nicht hinzuhören.
Auch wenn jemand Quatschen, Einherreden sagt,
er hat's vielleicht einfach bisher nicht gewagt,
mit Niemal-Nichts aus sich herauszugehen
und dann rigoros auch dazu noch zu stehen.
Der Geist ist doch wirklich erfinderisch
im Nonsens und Halbsens und Deutungsgemisch.
Kommt Deutung vielleicht noch von außen sogar,
das Ganze vielleicht sogar Schöpfung war.
Nur aufhören nicht, mich phantastisch zu denken;
Das Denken allein kann mich heute noch lenken.
Der Gedanke, das Wort, das ich selbst kaum verstehe,
Eh ich ins Gegenteil, Nichts, übergehe.
In Virtual-Daten durch's Dasein hin schwebend,
Das Nirwana im eigenen Körper erlebend.“
Früher waren solche Kristallblumenvasen oder Schalen sehr beliebt. Und heutzutage?
@Christine62laechel
Ich habe im Parterre einen Küchen-Hochschrank voll davon. Da gibt es ziemliche Qualitätsunterschiede zwischen einfach gegossenen und individuell geschliffenen Stücken. Ich durfte früher öfter in einer Glaserei zusehen, wie das vor sich ging und habe die sichere Hand des Akteurs bewundert. Wenn ich tatsächlich mal Blumen in meiner Wohnung aufstelle, greife ich auf diese Vasen zurück. Schüsselchen und Schalen aus Kristallglas habe ich in Verwendung.
Zu meinen krummen Arthrose-Fingern vor der Computer-Tastatur hat mir
@PfälzerWald
zwei Bilder zum Einstellen geschickt, mit der Anmerkung „Schau mal, meine sind noch krummer“
Reine Lyrik
Am Montag esste ich einen Käsen.
Vorher tiefgefriert und riechte nicht schlecht,
was mich bewegte, dass ich herzhaft zugreifte.
Doch bald empfindete ich ein Rumoren.
Ich laufte zur Toilette, und was herauskommte, stinkte.
Ich hatte mir den Magen verderbt
und speite sogar in die Schüssel.
Ich hatte doch an so was nicht gedenkt.
Hätt ichs gewisst, hätt ich ihn freilich zum Müll genehmt.
Am Samstag ist mir dann ein Ei angebrennt.
Ich mögte nicht nochmal den Zirkus
und werfte es natürlich gleich weg.
Hatte ich doch Erfahrung gewinnt,
durch das was da geschehte.
Weil ich geleidet hatte,
schwörte ich mir, vorsichtig zu sein.
Ich hatte zwar nicht mit dem Leben geringt,
aber dass ich dann gut schlafte,
hat mir geweist, dass ich richtig liegte.
Ich habe mich keinen Narren gescheltet,
erschreckte nur, dass ich im hohen Alter
noch solche Erfahrungen erleidete.
Wer meine Verse nicht mögte oder schlecht findete,
Den magt ich hiermit um Verzeihung beten.
Der Herbst sollte gerade erstmal beginnen... Und ich mache Schluss mit dem Motiv bei mir nun.
@Christine62laechel
Ja, du hast Recht, man sollte ihn erst mal richtig beginnen lassen. Dein wirklich goldiger Straßenfeger hat ja noch fast gar nichts zu tun. Also auf zu neuen Themen 😏.
Geständnis
(Goethe)
A
Du toller Wicht, gesteh' nur offen:Man hat dich auf manchem Fehler betroffen!
B
Ja wohl! doch macht' ich ihn wieder gut.
A
Wie denn?
B
Ei, wie 's Jeder tut.
A
Wie hast du denn Das angefangen?
B
Ich hab' einen neuen Fehler begangen;
Darauf waren die Leute so versessen, Daß sie des alten gern vergessen.
Neulich gab es hier im ST einen interessanten Eintrag über das Kürbisfest, mit einer ganzen Menge von bunten Kommentaren. Ich bin leider erst heute einem so lustigen Foto im Internet begegnet:
@Christine62laechel
Finde ich etwas unbequem. Hier in der Gartenschau ist eine ganze Tierwelt aus Kürbissen aufgebaut. Auch Kürbis-Ameisen krabbeln da rum
@Christine62laechel
Tiefdunkles Grün ist Herbstesgrün. Es wird dem gewichtigen Ton der Erde darunter bald weichen müssen, die aber ihrerseits frische Vegetation nicht wird erdrücken können. Der Mensch und sein Utensil unterliegen einem längeren Kreislauf.
Gedicht zum Thema:
Herbstbild von Frd. Hebbel
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
@Manfred36
Noch ein so schönes Herbstgedicht, das nachdenken lässt, macht aber nicht traurig; sehr schön und stimmungsvoll.
Start in die neue Woche
Ich werde Kalenderrhythmen nicht los,
auch nicht in diesem Coronagemenge.
Ich frage mich, woran liegt das denn bloß,
dass ich in Vorne und Hinten noch hänge.
Kann ich Report und Zielsetzung nicht lassen?
Manchmal möcht ich mich deshalb fast hassen.
Spiegel der Muse
Sich zu schmücken begierig, verfolgte den rinnenden Bach einst
Früh die Muse hinab, sie suchte die ruhigste Stelle.
Eilend und rauschend indes verzog die schwankende Fläche
Stets das bewegliche Bild; die Göttin wandte sich zürnend;
Doch der Bach rief hinter ihr drein und höhnte sie: "Freilich
Magst du die Wahrheit nicht seh'n, wie rein dir mein Spiegel sie zeiget!"
Aber indessen stand sie schon fern, am Winkel des Sees,
Ihrer Gestalt sich erfreuend, und rückte den Kranz sich zurechte.
Vertrauen oder Misstrauen?
Ich habe heute Nacht ein Gespräch mit meinem außerirdischen Freund Iponam geführt, dessen Heimatplanet wir hier „Terra 2“ nennen. Ihm war das erneute Wettrüsten zu Ohren gekommen.
Er sagte, am Anfang hätten uns die Götter doch unter gleichen Konditionen auf beiden Planeten zum Homo gemacht und das gegenseitige Vertrauen sei damals notwendig und da gewesen.
Ich versuchte ihm in seinem primitiven Denken klar zu machen, dass gerade der kreative Eigennutz die Motor für unseren gewaltigen Fortschritt war. Wir mussten ja über die Kloschüssel und den Tellerrand hinaus sehen und kotzen, mit Fantasie und unter Einsatz aller Mittel. Dass sich da gegnerische Konstellationen entwickeln mussten, die sich auch institutionalisierten, ist doch klar. Vertrauen ist gut, Selbstvertrauen ist besser“ (Krishnananda Trobe).
Die kriegerischen Auseinandersetzungen und die Hochrüstung bis zum atomaren Patt folgten daraus, auch wenn wir das selbst nicht recht verstehen. Es strebt doch kein Staat idiotisch nach Weltherrschaft, jedenfalls seine Menschen nicht. Und trotzdem billigt doch fast jeder die „Selbstverteidigung“ durch Wehrmacht und Technik, bilden sich „Bündnisse“ und wird getäuscht und gedroht, auch mit Wirtschaftsinteressen. Ansteckende Kurzschlüsse.
Er fragte mich, ob das Kaputtgehen Aller nicht schlimmer sei als das kleine Beigeben im Vertrauen. Und ich merkte, dass er auch von Ideologien keine Ahnung hatte. Das konnte er aber bei dem Zivilisationsstand und der Minimal-Oganistion auf Terra 2, die sich nur gegen Verbrechen richtete, nicht verstehen. Eben eine „zurückgebliebene“ Art.
Aber sympathisch.
@Manfred36
Sollte dein außerirdischer Freund mal Lust bekommen, doch persönlich mit dir zu reden, dann kommt er vielleicht mit so einem Zeug geflogen...?
(Das Foto hat mein Sohn gestern aus dem Balkon seiner Wohnung gemacht).
Hallo Manfred,
eine kleine Zugabe für deinen "Malen" Reigen...
Farbskizze
……………………...
Syrdal 1968
@Syrdal
Das ist ein wunderschönes Bild, lieber Syrdal. Welche Maltechnik hast du hier denn angewandt, wenn ich dich fragen darf?
Herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Nun, liebe Brigitte, es ist ja schon so lange her, mein Töchterlein saß mir damals „Modell“…
Es sind ganz einfache Wasserfarben (Aquarell) mit feinem Marderhaarpinsel auf leicht angefeuchtetes Aquarellpapier „getupft“. Aber wie betitelt ist es ja nur eine Skizze.
Liebe Grüße
Syrdal