Malen 20.10.20 (Fortführung zu 18.10.20)
Amboss oder Hammer?
Aus Ein Anderes (Goethe)
. . .
Du mußt herrschen und gewinnen
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder Hammer sein.
Was ich war in „meinen“ Tagen.
Hammer war vielleicht ich nicht,
Nicht im Sinn von dem Gedicht.
Also Amboss, kann das sein?
Zieh' ich mir den (Kunst)schmied rein,
Dem so oft ich zugesehen,
Kann den Amboss ich verstehen.
Denn grad der gibt Form, Gestalt
Zu des Hammers Schlaggewalt,
Dass das Werkstück formbesteht
Und nicht vor die Hunde geht.
Nur: auch Hammer ist kein Winner,
Selbst im Austeilen wo immer.
Herrschen ist kein Lebensziel.
Jemand hat ihn doch am Stiel,
Nutzt ihn strikt nach seinem Zweck
Und wirft ihn am Ende weg.
Stiellos-Hämmer schmelzen gehen,
Amboss hab' ich da nie gesehen.
Das bleibt ihm vom Triumphieren:
Dienen ist nicht gleich verlieren.
Doch was war ich? Weiß es nicht,
Darum schließ' ich mein „Gedicht“.
Kommentare (24)
@Christine62laechel
Eine Blondine, körperlich gut beisammen, leicht bekleidet, am Wasser liegend und sinnierend über ihrem Spiegelbild wie einstens Narziss. Aber narzisstische Frauen gibt es ja nicht 😁. Wer ist das dunkelgrüne Wesen, das sie anspricht;soll es das Aal-en symbolisieren?
@Manfred36
Der erste und bekannteste Narzis(s)(t) war ein Mann, ich wollte aber gerecht und modern sein: Diese Figur könnte sowohl ein Mann (Muskulatur!), als auch eine Frau sein. Die gibt es in narzistischer Version ja auch. 😁 Und das im Wasser, das ist die Blume, die so ähnlich heißt. :)
Das ist der Rotenfels gegenüber der Ebernburg im Nahetal, der Heimatburg Franz von Sickingens, dem letzten Ritter. Die Wand, in der er (der Sage nach mit dem Teufel im Bund) geklettert ist.
Im Blumenladen da unten ist es dunkel. Kommen wir doch raus, und genießen den sonnigen Oktobermorgen in meinem Städtchen:
@Christine62laechel
Schön bunt ist es im Laden schon, doch das sind ja Mensch-Tier-Blumen in allen Variationen. Kein Wunder, dass sich die Frau in Grün die Augen zuhält, umringt von Tauchern, Bären, Nagern und Pinguinen, aber auch einer Gruselgestalt, die ihr Gehirn offenbar offen mit sich herumträgt. Wilde Fantasie ! Und mit solchen Eindrücken kannst du noch ruhig schlafen?
@Manfred36
Ja, all die Wesen kann ich natürlich auch sehen, ob ich es will, oder nicht. :) Und den Fußboden aus Milchschokolade und Karamel; das lässt sich dadurch erklären, dass sich so der süße Blumenduft ausdrückt. ;)
@Manfred36
Wir haben hier solche in Hülle und Fülle. Sie meiden die Masken, obwohl ihre Nasen immer länger werden. ;)
@JuergenS
Klar weiss ich, lieber Juergen. Da, wo der Kaczyński oder der Morawiecki in meinem Heimatland die seinigen, ungefähr gleich lang. :)
Die Sprachen wurden vom Gott vermischt, damit die Menschen nicht den Himmel erreichen können - doch die Menschen können sich trotzdem verständigen. Und zum Glück gilt das nicht als Sünde, sonst - wehe den Linguisten und Philologen!
@Christine62laechel
Es war aber eine Art Sünde, Bestrafung, damals zu Babel, sonst hätte Gott ja nichts bewirkt, --- du Sünderin !! 😁
Lieber Manfred,
die menschliche Rollengestaltung im Lebens kann sich doch nicht nur auf das Eine oder Andere beschränken.. Je nach Situation, Glück, Können, Schnelligkeit oder auch Improvisation sind vielfältigere Möglichkeiten gegeben.
Ähnlich dem bekannten Hand-Entscheidungsspiel Schnick-Schnack-Schnuck, wird zwischen den vier Spielelementen (Schere, Papier, Brunnen und Hammer/Stein) auch nicht immer der Stärkere oder Härtere gewinnen.
Meint mit freundlichem Gruß Rosi65
@Rosi65
Ich formulier wie immer schlecht:
Ach natürlich hast du Recht.
S'war der Goethe,der mich hat
verleitet zu dem Wortspagat.
Uns're Vielfalt gibt uns Macht.
Ich war geliebt, verlacht, veracht'.
Und merk es nach vielen Jahr',
dass ich doch kein Werkstück war.
@Christine62laechel
Raffiniert! 😂 Wenn man mehrere davon hätte, wären sie bei einem Doppelkopfspiel nicht schlecht. Doch leider sind es dabei nicht die höchsten Karten.
Herzlichen Gruß
Rosi65
@Rosi65
Ja, so ein Spiel könnte interessant sein. :)
Und das andere Motiv, das ich da meinte, wäre: Eine Beziehung, wo vieles nicht zusammenpasst - und trotzdem leben die Menschen oft lange Jahre mehr oder weniger glücklich zusammen. Vielleicht sieht das nur vom aussen so schlecht aus...?
Mit lieben Grüßen
Christine
Januinchen und Vatergott Janus
Der Janus war ein Gott und einst Beliebtester des Römerreiches
Dianas Gegenbild und Gott von Ein und Ausgang, Ursprung / Enden.
Als Tür „ianua“ und „Zwiesicht“ bot einst Keiner ihm ein Gleiches.
Dualität im Ewigen und im Gesetz ist sein Bewenden.
Schöpfung/Zerstörung, Leben/Tod, Licht/Dunkel, Anfang/Ende, Links und Rechts,
Zukunft, Vergangenheit und Alles letztlich weder gut noch schlecht.
Messiass fast und Mittler zwischen Göttern, Mensch, Dämonen,
Die Tempeltür im Krieg stand offen, um den Frieden, Sieg zu lohnen.
Die kleine „Jana“ hab ich nur hervorgeholt,
weil, wo sie hinschaut, ich nur finde pures Gold.
Diana war die Göttin einst der Jagd;
dem hatte sie bei Janus aber längst entsagt.
Wer heute Amboss ist, kann morgen
sich ein Stiel mit Hammer besorgen,
dann statt von unten Form zu geben,
dem Unterteil stets eine kleben.
Der Mensch kann vieles, auch sich wandeln
abwarten aber auch handeln,
kann böse sein, lieb, manchmal faul
andern draufhaun aufs Maul.
Nicht immer ist der Mensch empathisch,
fanatisch, manchmal sogar sympathisch.