Malen 16.7.20 (Fortführung zu 12.7.20)
Malen 16.7.20 (Fortführung zu 12.7.20), zur ob. Porträtskizze:
Mein Großvater väterlicherseits (Nachkomme eingewanderter Sachsen) war Tüncher, Forstfacharbeiter und Korbflechter, alles „ambulante“ Berufe. Ich durfte die Buchenrinde abschälen helfen, die zum Gerben benötigt wurde, und versuchte mich ab und an sogar an den „Steigeisen“. Vor allem beim Korbflechten war ich dabei und man nannte mich damals „Kerbmachers Dicker“.
Manchmal nahm er mich auf Korbmacher-Tour mit, meistens flocht er aber zu Hause in der großen Küche. Am riesigen gusseisernen Herd. Mit der unvermeidlichen Pfeife im Mund. Der Weiden-/Herd-/Pfeifen-Geruch war etwas wunderbar Uriges, in dem ich mich wohlfühlte. Als uralter Mann kam er zu uns und meine Mutter hatte etwas gegen das Rauchen. Da kaute er Tabak, was wiederum mir nicht gefiel, wenn die Brühe aus den Mundwinkeln hervortrat. Ihm hat es nicht geschadet, auch seine „Schnäpschen“ nicht, die er überall im Dorf angeboten bekam.
Kommentare (15)
@Christine62laechel
Satire ist nun mal nicht fromm. Aber Maria als Symbol für die Menschwerdung Gottes in der üblich frommen Weise dargestellt, ist nur ein Hinweis, kein Götzenbild. Die Blumensträuße können auch ein Zeichen innerer Freude sein.
@Manfred36
Wir posten hier nicht immer nur Satire, sonst würde ich so ein Bild doch nicht präsentieren wollen... Ich wollte mal die Maria mit ziemlich zeitgenössischen Gesichtszügen zeigen, und den kleinen Jesu ebenso; Menschen eben. Und sonst - eine kleine Kapelle, die, wenn mal irgendwo in der Landschaft, Allen gefallen kann, von religiösen Gefühlen unabhängig.
Der Dickwanst
So fühle ich manchmal in meinen Träumen,
nicht weil ich jetzt langsam ein Dickwanst bin.
Hab im Leben jetzt nichts mehr zu versäumen,
Zur Natur, ihrer Ruhe, zieht's einfach mich hin.
In zweier Bäume Gablung mich setzen,
ihre Form und Farbe anzunehmen,
mit der Erde und ihrem Wachstum vernetzen,
mich sonst keiner Lebensregung bequemen,
Ach gäb's einen solchen Übergang doch,
Würde ich dann tatsächlich zögern noch?
@Christine62laechel
Ich habe von Chor- und Orchestermusik so gut wie keine Ahnung und dachte die Antwort Insidern zu überlassen, das sie ja auch von einer Insiderin gestellt wurde. Nach meiner Erinnerung bedeutet die Geste "Zu mir her schauen". Also ist/wird es im Konzertsaal still.
Die Gedanken sind Brei (Volkslied)
Die Gedanken sind Brei.
Wer kann sie genießen?
Wer schaufelt sich frei
von ihren Ergüssen?
Wer kann sich ermessen,
den Weg frei zu essen
ins Land der Schlaraffen;
wer könnte das schaffen?
Es denket was es will
in meinem Gehirne.
Ganz hinten in der Still,
verwirrt mir die Birne.
Mein Wunsch und Begehren
entsteiget der hehren
Gefühlswelt dabei
Und ich wähne mich frei.
Und sperrt man mich ein
in finsteren Kerker,
dies alles sind rein
vergebliche Werke.
Es reißt die Gedanken
noch mehr in die Schranken
der innern Schummelei:
Die Gedanken haben frei.
Drum will auf immer
den Skrupeln entsagen.
Will niemals und nimmer
Algorithmen mehr wagen
und planendes Denken,
im Herz mich verrenken.
Wo es in mir dann lacht
und lustig sich macht.
Ich lobe im Gewühl
meines Bauches Gefühl.
@Manfred36
Ich habe auch mal im Winter mit der Schere gespielt, das Ergebnis fand ich aber nicht gut genug, um es zu posten. Als Kommentar vielleicht doch...?
@Christine62laechel
Wäre nicht tief in den Augen das Rotkäppchen, könnte man sich in diesen Wolf verlieben.
Obwohl die hiesigen Wölfe dem Menschen aus dem Weg gehen, herrscht immer noch das Image des „Bösen Wolfs“. Da haben die Gebrüder Grimm eigentlich Schaden angerichtet, weil diese Abscheu bis in die Erwachsenengehirne anhält.
@Manfred36
Eigentlich war es nicht meine Absicht, doch - wenn du ein Lied travestiert hast, habe ich womöglich ein Märchen. Der süße Wolf schaut das Rotkäppchen liebevoll an. :)
Kreativitätskultur
Der Ur-Homo-Sapiens hatte Bewusstsein.
Das Bewusstsein waren auch
Gedanken, die über ihn selbst und seine unmittelbare Befassung hinausgingen.
Es war seine Kreativität, die ihn imaginierte Vorstellungen realisieren ließ.
Wo die Realisierung scheiterte, dachte er über andere Lebensumstände nach.
Das trieb ihn von zu Hause weg oder rief seine Fantasie auf den Plan,
dass höhere Mächte auch vor Ort Realisierungsumstände verändern könnten.
Die Macht der Geister, die Spiritualität war geboren.
Erfüllung insgeheimer Wünsche bestätigte ihm dies, verlieh ihm selbst Macht.
Aus der Macht entstand die Hierarchie, die sich auf Geister berief.
Die Hierarchie zementierte sich durch Weiterreichung der erreichten Macht;
der Gottesstaat war geboren, dann der gottgegebene Staat,
dann der Staat, der sich sich einer ontologisch-philosophische Grundordnung verschrieb.
Daneben aber auch der unverblümte Macht-Staat, der sich von vorher nur noch die Strukturen entlieh.
Bärenklamm (bei Pirmasens-Rodalben, vorn Gesicht mit grünem Bart)
Altes Gemäuer,
Nicht ganz geheuer,
Hochsitz,leicht schwankend,
Dickicht, umrankend,
Höhle im Berge,
Wohnung der Zwerge?
Menhir davor:
Klett're empor!
Gnome dazwischen,
Hörst du es zischen?
Wer hält da Wache,
Ist es ein Drache?
Quellstrahl von oben,
Zur Dusche verschoben,
Wäscht deinen Pfad
Zu felsigem Grad.
Hinten hindurch!
Weilt da ein Lurch
Im winzigen Becken?
Tu dich verstecken!
Dein Gelb-Schwarz verrät,
Sonst ist es zu spät!
Stufen im Fels
Wackeln, doch hält's.
Schielst flau hinüber
Zu der Brücke darüber.
Ein Leiterchen dünn
Führt zu ihr hin.
Nun stehst du drauf;
Sie knirscht, pass auf!
Aber sie hält.
Wie schön ist die Welt!
Du mal so frivol, lieber Manfred, und ich mal ganz fromm.