Malblog 23.08.21 (Hergeholtes)
Der einsame Baum in „Pfälzisch Sibirien“
So nannte man die Gegend vor genau 20 Jahren in der „Tatort-“ Krimiserie mit Lena Odenthal („Der Tod im Häcksler“)
Kommentare (46)
@Roxanna
Beeindruckend. Und unter der Erde ist das skurrile Geflecht vielleicht sogar noch größer.
Das strömende Wasser
Als Goethe schrieb „des Menschen Leben gleicht dem Wasser...“, saß er vielleicht neben diesem Quellbach, der heute noch genau so fließt, - aber wie lange noch ? Auch die Komponente des vernichtenden Sturzbachs von heute und Jürgens Victoria-Fälle hat er in sein Gedicht nicht einbezogen.
Der Baum und der Mensch
(zusammengegoogelt)
Ein besonderes Verhältnis zu Bäumen hatte die nordische Mythologie in ihrer baumgeprägten Lebenslandschaft. Sie ordnete sogar den Geburtstypen einzelne Baumarten zu. Der Baum ist, wie die Kommunikation mit anderen Menschen, ein wirksamer Weg, Verborgenes hervorzuholen, es im Äußeren näher zu betrachten und möglicherweise zu transformieren oder fortzuentwickeln. Die allgemeine Annahme einer wesenhaften Entsprechung zwischen Baum und Mensch wird durch den Bezug auf einzelne Baumarten zusätzlich bestärkt.
BaumGeburtsdatum
Birke24. Dezember bis 20. Januar
Vogelbeere/ Eberesche21. Januar bis 17. Februar
Esche18. Februar bis 17. März
Erle18. März bis 14. April
Weide15. April bis 12. Mai
Weißdorn13. Mai bis 9. Juni
Eiche10. Juni bis 7. Juli
Stechpalme8. Juli bis 4. August
Haselnuss5. August bis 1. September
Weinrebe2. September bis 29. September
Efeu30. September bis 27. Oktober
Schilf (Nussbaum)28. Oktober bis 24. November
Holunder25. November bis 23. Dezember
Stehen zwischen Himmel und Erde verbindet Menschen und Bäume auf körperlicher Ebene. In Mythos, Dichtung und Kunst drückt sich dies in der Vermenschlichung von Bäumen und umgekehrt in der »Verbäumlichung« von Menschen aus. »Ein Mann wie ein Baum«, in einer sozialen Gruppe »verwurzelt sein«, »aus gleichem oder anderem Holz (geschnitzt) sein«.
Der Austausch- und Spannungsprozess zwischen polaren Gegenwelten: Wurzel-Krone, Fühlen-Denken, Körper-Geist. Kein Pol kommt ohne den anderen aus.
Das von den Chlorophyll tragenden Bäumen durch Umwandlung des Kohlendioxids produzierte und ausgestoßene Gas macht das Pulsieren des Lebens in der gesamten übrigen Natur erst möglich, in einer Atmosphäre, welche die Erde so einzigartig im Universums macht. Mit dem Bewusstsein dieser ökologischen Zusammenhänge als Grundlage für den Fortbestand des Lebens auf der Erde wächst aber auch die moralische Verpflichtung, Sauerstoff produzierende Pflanzen, vor allem die Bäume, als gleichberechtigte Wesenheiten der Natur zu achten..
Der Lebensbaum steht in einem symbiotischen Verhältnis zum Lebenskreis, der die horizontal ausgerichtete soziale Komponente bezeichnet. Im Archetypus erscheinen Bäume automatisch als Boten der natürlichen Lebenskraft, die Menschen in sich selber wieder finden. Austausch mit Bäumen ist deshalb für die Selbstbeobachtung des Menschen von großer Bedeutung.
Die Mehlinger Heide steht wieder in Blüte.
Ich kann nicht mehr hin, in diese riesengroße Heidelandschaft auf einem ehemaligen französischen Truppenübungsplatz bei Kaiserslautern, ("Nec pluribus impar"), aber ich spüre noch immer den weichen Sand der Wanderwege unter meinen Barfüßen.
@Christine62laechel
Du verglichst dich kürzlich mit der Tanne, hier im Mittelpunkt. Sie ist einheimisch, Jahreszeit-resistent, widerstandsfähig gegen Schädlinge und von hohem christlichem Symbolwert. Ihre Gestalt symbolisiert ihre Bodenständigkeit, ihre Nadeln ihre Verteidigungsfähigkeit. Sie ist sowohl der Einsamkeit als auch dem dichten Gedränge gewachsen.
@Manfred36
Ach, da habe ich gar nicht mehr daran gedacht, dass ich ja eine Tanne sei... Manches stimmt da wirklich überein. Doch nach deinem neuesten Post müsste ich - so die nordische Mythologie - doch eine Birke sein. Nachgeschaut:
" Symbol für das Jungfräuliche, das Junge, das Reine und das Fruchtbare".
Blumen und - Kugeln. Unsere Kabarettprobe hat heute bei einer von uns, der Hanna, stattgefunden. Ähnlich wie ich mag sie die angeblich vollkommene geometrische Form. :)
Mal ist das eine Lampe, Mal einfach Schmuck. Mir gefällt ihr Hof sehr.
@Christine62laechel
So sah es auch bei mir aus, als Christine noch gestaltete. Eigentlich schäme ich mich sehr.
@Manfred36
Kein Grund dafür, lieber Manfred. Dieses Jahr warst du oft einfach abwesend, wenn die Gartenabeit angesagt war.
Baumskizzen
Ich habe sie mal vor langen Jahren mit dem Kugelschreiber gemacht; sie hängen natürlich auch vom Standort des Baumes ab. Typische Stadtbäume wie z.B. die Platane oder Robinie sind nicht dabei, kann ich aber noch nachholen.
Während meines letzten Ausflugs habe ich auch so einen Baum fotografiert; keine Ahnung, wie der heißt. Das Bild bringt leider nicht mehr die Vorstellung herbei, wie unheimlich groß er war, wie lang der Baumstamm. Zwar kann man da links eine Person mit Hunden an der Leine als Vergleich sehen, trotzdem. Wahrscheinlich habe ich es einfach falsch fotografiert. :)
@Christine62laechel
ich habs mal unerlaubterweise heller gemacht und farblich geändert, sodass man die beiden Hunde links besser sieht und daher die Größe des wuchtigen Baumes eher einschätzen kann:
Die Hainbuche
Wie kennen sie heute besonders als als Gelände-Umrainer-Hecke oder auch als Bonsai. Aber es gibt im PfälzerWald auch noch Waldstriche, wo sie wie die Buche auftritt und im Wuchs von dieser fast nicht zu unterscheiden ist. Wir hatten den Kinder-Banal-Reim
Habuche-Läb
is hinne spitz und vorne spitz,
un in de Mitt is brät.
Tatsächlich weist sie ihr Laub als Birkengewächs aus:
Ihr Holz ist hart und schwer und eignet sich gut für Kompakt-Werkzeug und Holzkohle.
In der germanischen Kultur friedete man mit ihr heilige Haine und Orte ein. Keiner durfte dort Unfrieden hereinbringen, sonst war er des Todes sicher. Wer sich in der Verfolgung in einen solchen Hain retten konnte, war unverletzlich. Hier wurden Beratungen abgehalten, Rituale vollzogen, Feste gefeiert, sogar Heere versammelt.
Wenn wir heute Hainbuchenhecken zurechtstutzen in unseren Gärten, wissen wir kaum mehr etwas über die große Vergangenheit dieses Baumes.
@Manfred36
Deine Enkelin kann gewiss ein Profi in Sache Malen werden. Sehr interessant. Nicht die Figur natürlich für mich, sondern die Art und Weise, wie sie aufgezeichnet wurde.
@Christine62laechel
Sie hat auch gestern auch an meiner allseitig verstellbaren Staffelei an ihrem neuestem Bild gearbeitet: Weicher und mittlerer Bleistift, Verwischer und Stift-Radierer. DIN A 3.
@Christine62laechel
Ist doch kein Wunder bei diesem Großvater, liebe Christine 😁?
Herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Kein Wunder, liebe Brigitte. Hoffentlich hat sie nur Manfreds Vorteile geerbt...😁
Wem ein schwarzer Kater über den Weg läuft
möglicherweise noch von rechts nach links, der hat Glück in seinem Leben, wenn er die Situation auch wirklich verinnerlicht. Allgemein spricht man dabei von „Pech haben“, genau wie an einem Freitag dem 13.. Für mich habe ich aber festgestellt, dass ich ein „umgetopfter Mensch“ bin. Für mich sind Omina von äußerem Pech nämlich meist solche von inneren Glück (sei es von Bewältigung, bezogene Lehren u.v.m.). Das habe ich schon in jungen, vitalen Jahren gelernt (s. Bild). Seither freue ich mich über jeden schwarzen Kater.
@Manfred36
ich glaube mich auch umgetopft, in denke das ist Teil des "positiven Denkens", Motto: jetzt erst recht.
Servus
Der Dodendanz
nach den Feuerstühlen
by thomas
Ok Svenson kuckt an sine Hand
keen Fleesch mehr un keen Blood.
Dat is de Punkt, wo Svenson weet:
Nu is Svenson tot.
Up eenmol steiht se vor him,
dat is se, sine Inge.
Ok se is nu een Knokenfru,
aber se trägt noch sine Ringe.
Der Sommer müsste ja noch fast einen Monat lang dauern... Heute aber so windig gewesen, dann eine Motoradfahrt durch den Herbst (übrigens, nie eines gefahren. Und wohl auch nicht richtig gesehen, da fährt der Mann schneller, als die Räder selbst. Ist aber kein Harley'Davidson)
@Christine62laechel
Da hätte mein Motorrad (ebenso alt wie ich) nicht mitgehalten. Aber es war ja auch kein Rocker- sondern Gebrauchsartikel.
Die Weide als magischer Baum
Ich war in einer Korbflechterfamilie mit ihr vertraut. Sie wächst in 450 verschiedenen Arten vor allem an Bächen und Flussufern oder auch in der Nähe von Seen, Teichen und Tümpeln. Unsere Flitzebögen waren aus Weidenästen.
In der nordischen Mythologie war die Weide ein heiliger Baum für die Göttin der unvergänglichen Jugend Iduna. Aus abgebrochenen Ästen wächst auch wieder schnell ein jugendlicher Baum. Für die alten Griechen war sie der Erdgöttin Demeter geweiht, stand in Verbindung mit dem Getreide. Demeter war auch die Mutter der Persephone, der Göttin der Unterwelt, verheiratet mit Hades. So hat die Weide diese Doppelbedeutung. Sie steht in Verbindung mit dem Tod. Sie steht in Verbindung mit dem Leben.
Im Mittelalter und der früheren Neuzeit wurden die Weiden als Hexenbäume bezeichnet. So mussten Frauen eher die Weiden meiden um nicht als Hexe bezeichnet zu werden.Wünschelruten zum Aufspüren von Wasseradern bestanden aus Weide. In der Baummagie nimmt man auch Weide z. Bsp. zum Räuchern. Man kann feine Weidenspäne verwenden und die entwickeln dann beim Räuchern einen süßlichen Duft. Die Weidenpflanzen helfen auch Uferböschungen vor Erosion zu schützen.
So gilt die Weide und auch das Räuchern mit Weide als etwas was uns besonders bei Übergängen hilft. Ob es beruflich, privat, oder Lebensangelegenheiten sind.
Die Weide stetht also für Wachstum, aber auch für Tod. So ist sie ein interessanter Baum, ein magischer Baum, ein mystischer Baum mit vielfältiger Heilwirkung.
@Manfred36
Ich habe als Kind viele Märchen gelesen, wo es die Rede über alte Weide war. Oft gab es da eine große Baumhöhle, wo ein Teufel leben sollte, und auf die Wanderer lauerte. Zum Glück war das oft ein harmloser Teufel, der einfach nur scheuchte, ohne Einem ein Unrecht zu machen.
Ein bisschen Herbst liegt schon in der Luft 😉 und bald habe ich wieder diesen Blick aus meinem Fenster. Ein Baum im Wandel der Jahreszeiten
@Roxanna
Diese Gegenüberstellung der Jahreszeiten ist auch für mich eine faszinierende Sache und ich komme immer wieder auf die Bezüge zum Leben zurück.
@Manfred36
In der Rolle des Herbstes würde ich unseren Jürgen sehen. Er kennt sich da aus. :)
@Christine62laechel
manchmal muß ich schmunzeln, weil ich Zusammenhänge bei euren Worten und Bildern nicht gleich verstehe, macht ja nix, ein Herbst-Spezialist wie ich hat die anderen Jahreszeiten ein bisschen vergessen.😉
Und: bewegen kann ich meist nur, wenn ich eine Vorlage habe. Ebenfalls 😉
@JuergenS
Da könnten also Manfreds Bäume nicht nur andere Farben von dir bekommen, sondern sich auch noch im Wind bewegen? Super. :)
Das Unausweichliche
ihm ausweichen zu wollen,
das Unabwendbare
abzuwenden,
hieße
das abgefallene Blatt
wieder an den Baum zu nageln.
@Manfred36
Man muß nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, dem gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt.
Rainer Maria Rilke
Ulmet am Glan
aus der Nordpfälzer „Hewel“-Landschaft
Ein Bildaufbau wie aus dem Konstruktionsbrett.
@Manfred36
Ich war nie im Herbst in den Bergen, und da wäre diese Jahreszeit wohl am leichtesten zu ertragen.
@Christine62laechel
In den Bergen läuft aber auch die Natur schneller ab und man kommt leichter ins Grübeln.
Der Hexenbaum 😉