Malblog 13.9.21
Der Anblick meiner arthrotisch verkrümmten Hände veranlasst mich zu diesem Beitrag.
Unsere freien Hände und das sich vergrößernde Gehirn haben die evolutionäre Entwicklung der menschlichen Kultur ausgemacht. Das Gehirn als Denk- und die Hände als Handlungsobjekt, in gegenseitiger Wechselwirkung ergaben den explodierenden Unterschied zum Tier.
Heute ist in der IT und Robotik „Hand anlegen“ schon zurückgetreten, weil es zunehmend Aggregate gibt, die es besser vermögen. Aber entbehrlich ist es nicht und wird es auch nicht sein.
Hände sind daneben wie Antennen. Sie beinhalten unser Flehen, unser Segnen und unsern verbindenden Händedruck.
Kein Wunder, dass sie die Welt der Gestik erobert haben und auch in der Symbolik der Emoticons eine bedeutende Rolle Spielen.
Kommentare (36)
Flüchtige mit Schattendasein
gab es hier auch schon vor 150 Jahren, bevor Sozialreformen einsetzten. Armenhäuser waren keine Lösung.
@Christine62laechel
Du erinnerst mich an die leeren Regale im Keller, wo ich heute tätig war. Einst prall gefüllt mit eigenen Produkten, vermitteln sie heute Trostlosigkeit.
Als ich klein war, gab es solche Schmetterlinge aus Holz. Der Lärm von den klappernden Flügeln war für mich aber nicht gerade angenehm. Geschweige denn für die Erwachsenen...
@Christine62laechel
Da hast du Recht: Schmetterlinge und Klappern passt nicht zusammen. Sie sind doch sanfte Wesen, wie du 😄
Schmetterlinge als Smbole:
(eigene Fotos)
Im Internet finde ich die Geschichte vom Schmetterling, der dachte, dass er noch immer eine Raupe sei.
In dieser Geschichte akzeptiert ein wunderschöner und starker blauer Schmetterling nicht, dass er keine Raupe mehr ist. Dadurch kann er sein Leben nicht genießen. Ein Teil von ihm klammerte sich zu sehr an der Vergangenheit fest. Es hat etwas gedauert, bis er akzeptiert hat, dass der Wandel Teil seines Lebens ist. Und er entdeckt, wofür, er seine Flügel hat und wie er von nun an leben könnte. Dafür brauchte er etwas Hilfe. Das ist beim Menschen nicht anders, denn manchmal sehen andere unsere Stärken viel deutlicher, als wir es selbst tun.
Symbol der Verwandlung, Zerbrechlichkeit und Größe. Auch wir leben in einer verändernden, dynamischen Welt und entwickeln uns ständig. Manchmal wehren wir uns gegen Veränderungen, vielleicht aus Angst, Scham oder Schuld.
@Manfred36
Ja, Schrittweise manchmal, doch es kann so schön sein, Flügel zu bekommen.
@Christine62laechel
wär ich ein Schmetterling
und hätt zwei Flügellein,
flög ich zu dir.
Weils aber nicht kann sein,
denn ich bin viel zu klein,
bleib ich allhier.
@Christine62laechel
Ich kann ihn nicht richtig identifizieren. Wenn es ei Tagpfauenauge ist, muss er sich danach ein geschütztes Plätzchen zum Überwintern suchen. Da hilft die jetzt aufgetankte Sonnenwärme sicher.
Sterbehilfe
Suizidhilfe ist in Deutschland straffrei, selbst wenn sie gegen Geld geleistet wird. Nun sollen die Abgeordneten des nächsten Bundestags eine Neuregelung finden.
In der laufenden Wahlperiode sind alle Versuche gescheitert, einen Gesetzesrahmen für die Suizidhilfe zu schaffen.
Jemandem einen tödlichen Medikamentencocktail zu besorgen oder auch zu verkaufen, ist legal; das Gift zu verabreichen hingegen nicht.
Der liberalste Gesetzentwurf kommt aus Reihen der FDP- Sie wollen den Zugang zu Medikamenten zur Selbsttötung sichern, etwa zum Schlafmittel Natrium-Pentoarbital. Die Suizidhilfe soll vor allem eine ärztliche Aufgabe sein.
Entwürfe der Grünen gehen in eine ähnliche Richtung. Allerdings wird nach dem Motiv der Selbsttötung unterschieden. „Für Sterbewillige mit einer tödlichen Krankheit sind Ärztinnen und Ärzte die richtigen Ansprechpartner“. Für alle anderen braucht es unabhängige staatliche Stellen, die Beratung anbieten und die entsprechenden Medikamente bereitstellen.“
Das restriktivste Konzept kommt aus der CDU. Sie wollen regelmäßig angebotene Sterbehilfe grundsätzlich unter Strafe stellen – mit strengen Ausnahmen: Wichtig sind eine eine Begutachtung durch Fachleute aus dem psychiatrischen Bereich und die Einhaltung von Fristen zur Bedenkzeit.
Dass die drei Gruppen einen Kompromiss finden, ist eher unwahrscheinlich .Vielleicht: Der Sebsttötungshelfer sollte den Ablauf dokumentieren, die eigene Expertise unter Beweis stellen und nachvollziehbar darlegen können, dass auf den Sterbewilligen kein Druck von außen aufgebaut wurde.
Strittig ist auch die Finanzierung. Dass so etwas wie „Selbstmord auf Rechnung“ kein Geschäftsmodell sein darf, darüber sind sich alle einig.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sieht in Arztpraxen die richtigen Orte für die Suizidhilfe. Hinter den meisten Todeswünschen steht ein medizinischer Anlass. Sie kennen die Beschwerden, Prognosen und Behandlungsoptionen ihrer Patienten und können für eine sichere Selbsttötung sorgen. Doch das widerspricht dem Berufsethos vieler Medizinerinnen und Mediziner, obwohl die Bundesärztekammer in diesem Jahr das Verbot der Suizidhilfe aus ihrer Berufsordnung gestrichen hat.
Geht es nach den drei Gruppen von Abgeordneten, wird bald eine gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe folgen. Alle drei wollen ihre Vorschläge in der kommenden Wahlperiode so schnell wie möglich zur Abstimmung stellen. Wie die ausfällt, hängt auch vom Ergebnis der Bundestagswahl ab.
Habe ich damit Wahlwerbung gemacht? Im „Triell“ hat man ja darüber geschwiegen.
Die "menschliche Intelligenz" fürchtet die Künstliche - obwohl sie ja selber entwickelt hat. Wäre es doch nicht möglich, dass die Beiden einfach kooperieren?
@Christine62laechel
Die Asimov’schen Gesetze der Science Fiction lauten seit 1950:
- Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
- Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
- Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.
Wenn mich mein Geist verlässt
Stück um Stück, halt ich dann mit Gewalt ihn fest?
Versuch ich ihn mit Lasso quasi wieder einzufangen,
was nicht wie in ein Niemalsland doch soll gelangen?
Soll nicht der alte Kopf vielmehr sich dessen freuen,
was offensichtlich bleibt, ihn wird es nicht gereuen.
Nicht Geistesgrößen sind wir Alten mehr in diesem Leben,
ein Schuh, der nicht mehr passt, wird einfach weggegeben.
@Manfred36
Wer etwas von Qualität weiß, schätzt alte, gute Schuhe nach vielen Reparaturen höher, als neue Geschmacklosigkeit.
Nein Alter Ego
wird hier künftig nur noch Robot-Bilder vernissieren. Der Bildschirm zeigt mir die Freude, die ihr daran habt.
ein sinniger Beitrag, finde ich, ich hab sofort meine Hände verglichen:
☝️✌️👆👇👈👉👊👋👌👍👎👏👐🙏✊✋
bin halt ein großer Plagiator.
Vollziehen und vollzogen werden
Wenn ich früher was vollzog oder sah wie etwas lief,
Konnt ich es real erfassen, die „Physik“ war nicht so tief.
Seit die Digitalisierung aber hinter allem was geschieht,
Muss ich alles akzeptieren, wie man's am Ergebnis sieht.
War mir früher was plausibel, weil's doch praktisch rüber kam,
Find ich heut nur Algorithmen, die man für die Lösung nahm.
Input - Output, was dazwischen intr'essiert schon lang nicht mehr.
Wichtig ist vor allen Dingen: Es muss schnell die Wirkung her.
Mit dem Handy ganz alleine muss ich alles lösen können,
Ist schon alles vorbereitet, brauch vielleicht grad noch zu scannen
Oder einfach anzuwählen noch den vielseitigen Effekt,
Der im Internet der Dinge sich heut überall versteckt.
Kaufen, orientieren, parken, zahlen, ausweisen und steuern,
Von weither schon mal zuhause vorsorglich den Ofen feuern.
Online mit dem Armband nur ärztlich Diagnosen senden,
Haushalt mit dem Knopf bedienen, nicht mehr mit den eignen Händen.
Suche ich einmal Erklärung – früher meist in “weisen“ Büchern,
Meine Enkel würden heute still nur noch darüber kichern:
„Such doch nicht herum wo immer nach dem rechten Weg wohin,
Schau ins Internet hinein doch, da steht beinah alles drin!“
Digitales Management, Semiotik, Multimodale Interaktion.
Zeigt sich für den münd'gen Bürger als nicht mehr entbehrlich schon.
Halten wir halt alle Zeit
Unser zweites Ich bereit.
@Manfred36
Wir sind technisch über-revolutioniert, aber ist halt so.
Ich denke, die Bürger waren damals auch entsetzt, als das Erste Auto zwischen Häusern durchknatterte, mit 5kmh, mit einem Höllenlärm, der den der Dampfmaschinen noch übertrumpfte?
Sehr ähnlich einander - nur sagt ein Krokus die warmen Jahreszeiten an, und die Herbstzeitlose die kühlen. Der Unterschied wäre wohl am Gras im Hintergrund am besten zu sehen.