Geburtstagsgrüße

Das Telefon klingelt, du gehst ran: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ – Du rätselst, wer da am anderen Ende der „Anonyminus“ ist. An der Stimme gerade so geahnt. Und endlich rollt der Groschen, ja, ja, Begrüßung.

Wie geht’s wie steht’s – ein langes Gespräch. Nun erfährst du den Leidensweg, auch den des Partners und noch so viele andere. Das Gespräch – du wirst ungeduldig, weil du doch noch das Eine und Andere tun willst, ehe die Gäste antanzen. Eigentlich endlich: „Tschüssi“.

Du suchst den Staubwedel. Wo hattest du ihn denn liegengelassen?? Du kommst nicht weit.

Das Telefon klingelt, du gehst ran. Das Display zeigt die Nummer und den Namen aus dem Telefonspeicher. Du hebst ab, Begrüßung. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“

Wie geht’s wie steht’s – ein langes Gespräch. Du kannst deine bisherigen Kenntnisse aufmöbeln. Schlaganfall Nummer xxx und so. Das Gespräch – du wirst ungeduldig, weil du doch noch das Eine und Andere tun willst, ehe die Gäste antanzen. Eigentlich endlich: „Tschüssi“.

Das Telefon klingelt, du gehst ran: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ – Du hattest doch vorgestern mit der Person am anderen Ende gesprochen. Begrüßung.

Wie geht’s wie steht’s – ein langes Gespräch. Dies und jenes hat sich eingestellt, ganz schlimm. Du hörst freundlich zu – du wirst ungeduldig, weil du doch noch das Eine und Andere tun willst, ehe die Gäste antanzen. Eigentlich endlich: „Tschüssi“.

So geht es Stunde um Stunde – Zeit zum Mittagessen machen. Geschafft hast du noch nichts. Du notierst, wer angerufen hat – zwegen der „Retourkutsche“ irgendwann, ja nicht vergessen.

Du willst dich freuen, dass so viele an dich gedacht haben – etwas traurig und glücklich zugleich, weil es dir im Gegensatz zu den Anrufern doch sooo gut geht. Deine Knie sind in Ordnung, funktionieren einwandfrei, du treibst ordentlich Sport. Dein Partner verweigert sich nicht, wenn’s zum Radeln oder Wandern geht.

Ist doch schön, auf diese Weise zu erkennen, wie gut es dir zu gehen scheint.