Erinnerung an Konrad Zuse

Wer kennt den Namen und das Werk von Konrad Zuse?

Bill Gates von Microsoft und Steve Jobs von Apple kennt jeder,
doch kaum jemand weiß, dass der Erfinder des ersten Computers der Welt Konrad Zuse hieß.

Konrad Zuse wurde am 22. Juni 1910 in Berlin geboren.
Sein Vater war Postbeamter und wurde des öfteren an verschiedene Einsatzorte versetzt, sodass Konrad in Ostpreußen und Hoyerswerda aufwuchs.
In Charlottenburg studierte er schließlich das Bauingenieurswesen.

Damals waren für staatliche Planungen massenhafte Berechnungen nötig.
Diese stundenlangen, eintönigen Rechnungen, die teilweise von extra dafür eingestellten Mitarbeitern bewältigt werden mussten, brachten Zuse auf die Idee, für diese monotonen Arbeiten eine Maschine zu erfinden.

Zuerst nahm er eine sehr gute Tätigkeit bei den Henschel – Flugzeugwerken an,
die er 1935 kündigte, um sich nur noch seiner Rechenmaschine zu widmen.
Erste Arbeiten wurden in einem Zimmer der elterlichen Wohnung durchgeführt.

Er erkannte, dass er neue Wege gehen musste und sich nicht an den traditionellen Rechenmaschinen halten konnte.
Er benutzte als Erster das duale Zahlensystem als Rechengrundlage seiner Apparate.

Das Dualsystem (lat. dualis = zwei enthaltend) stellt alle Zahlen nur durch Einsen und Nullen oder durch Kombinationen von beiden dar.

1941 gründete Konrad Zuse die „ Zuse Apparatebau „ und damit die erste nur auf den Bau von Computern spezialisierte Firma der Welt.

Die Z1 hatte noch rein mechanisch funktioniert, hatte eine hohe Schadensanfälligkeit und machte einen höllischen Lärm.
Bei der Z2 testete er erfolgreich den Einsatz von Relais – elektrische Schalter mit den Stellungen „An“ und „Aus“.

Der Einsatz der Relais ermöglichte ihm den Bau des ersten funktionstüchtigen digitalen Rechners, die Z3.

Für die Z3 war der elektrische Strom nicht nur Kraftquelle, sondern diente auch dazu, in den Schaltkreisen Informationen darzustellen, zu speichern und zu verarbeiten.

Zuse hatte ein neues Zeitalter der Technik eingeleitet, denn
der Nutzer konnte erstmals die gewünschte Rechnung über eine Tastatur frei eingeben und über Lochstreifen ein Programm einspeisen.

Addition und Subtraktion erfüllte die Z3 in etwa einer Sekunde.
Division und Multiplikation in etwa 3 Sekunden.

Ab 1942 entwickelte Zuse „Plankalkül“, die erste Programmiersprache der Welt.
Ohne diese wegweisende Idee einer Programmiersprache würde heute kein Computer funktionieren.

Viele Mathematiker und Pioniere hatten bereits vor Konrad Zuse an der Konstruktion von Rechenmaschinen gearbeitet.
Doch Zuse kannte weder die Leistungen von Charles Babbage noch die zeitgleichen Arbeiten der in den USA stattfindenden Entwicklungen am Großrechner ENIAC.

Der gelehrte Theologe Wilhelm Schickard (1592-1635 ),

Gottfried Wilhelm Leibniz, Philosoph und Mathematiker
( 1646 – 1716 ) dokumentierte als Erster das Dualsystem,
in dem alle Zahlen mit den Ziffern 0 und 1 dargestellt werden können – die Arbeitsgrundlage heutiger Computer.

Charles Babbage (1791 – 1871 ) Mathematiker, entwickelte aus etwa 25 000 Einzelteilen die „Difference engine“ , die nie fertiggestellt wurde.
Der extrem teure Bau war eines der ersten wissenschaftlichen Großprojekte Britanniens.

Die US –amerikanischen Wissenschaftler J. Presper Eckert
(1919 – 1995 ) und John W. Mauchly (1907 – 1980 ) präsentierten 1946 den Computer ENIAC.

Basierend auf Röhren, rechnete er im Dezimalsystem und war darin leistungsfähiger als Konrad Zuses Z3.

Die Z3 – Architektur hat aber die Größte Ähnlichkeit mit heutigen Computern.

Konrad Zuses Computerfirma entwickelte und baute Rechner, die sie erfolgreich verkaufte.
1967 wurde sie von Siemens übernommen.

Konrad Zuses Genialität lag darin, dass er alle richtigen Komponenten in der richtigen Maschine und zur richtigen Zeit zusammengebaut hat.