Ein Ereignis!
Eine stille, sternklare Nacht in den Gegenden des heutigen Palästina. Für uns sieht es sehr romantisch aus. Wir sehen es mit den Augen der grossen klassischen Maler: Die Hirten sind wie stets auf dem Feld bei ihren Tieren. Die Nacht ist sternenklar, ein Stern aus der grossen Masse leuchtet besonders hell. Am Horizont irgendwo in der Ferne der Schimmer eines Lichtleins.
 Josef und die hochschwangere Maria sind unterwegs in ihre Heimatstadt, weil eine Volkszählung ansteht. So sagt es der Inhalt der biblischen Weihnachtsgeschichte.
Damals ging alles noch hochanalog vor sich! Digital waren wahrscheinlich nur die Wolken am Himmel, von Hochrechnungen grosser Institute noch jahrtausendweit nichts zu spüren. Alle Bewohner mussten zu der Zeit in ihre Heimatstadt reisen, damit das gesamte Volk gezählt werden konnte.
Eine aufwändige Sache mit fragwürdigem Hintergrund, diese Volkszählung. Der Kaiser im fernen Rom wollte herausfinden, wie viel Steuern er erheben konnte. Dieses Ereignis bildet letztlich die Grundlage für die Original-Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium in der Bibel.
 
Das Schöne daran: Sie endet gut. Sozusagen. Ein Kind mit dem Namen Jesus wird geboren. Das Volk sieht in ihm seinen langen zuvor angekündigten Erlöser. Von Gott persönlich ausgesandt, soll er für Gerechtigkeit auf Erden sorgen. Endlich! Doch dieser Jesus spricht hauptsächlich von einem Friedensreich in Zukunft. Das kam im Volk gar nicht so gut an. Geduld sollte also angesagt sein, noch mehr Geduld als bisher schon.

Wie gerne würden wir uns heute so schnelle und einfache Antworten in so vielen Fragen wünschen? Es ist doch eine Weihnachtsgeschichte, altbekannt. Weihnachtsgeschichten sollten immer einfach und nachvollziehbar sein
Nachvollziehbar. Geduld ist nicht die Stärke von uns Menschen. Die Mühen von Schwangerschaft und Geburt sind uns auch heute noch bewusst. Und dass es Obrigkeiten gibt, die immer mehr Steuern wollen, kennen wir ebenfalls bestens. Die Weihnachtsgeschichte lässt sich also auch heute noch nachfühlen.
Nachfühlen braucht Transparenz und Wahrhaftigkeit. Der Blick ins Internet zeigt eine Unmenge an Weihnachtsgeschichten. Wie so oft, wenn etwas gesucht wird, tummeln sich viele Anbieter und wollen es nutzen. Darum ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, welche Gäste am Fest dabei sein werden und was für diese ansprechend und ermutigend sein könnte.

Geschichten sollen uns innerlich bewegen, humorvoll sein spannend sein, aber auch Menschlichkeit zulassen. Josef und die schwangere Maria. Werden sie unbeschadet ans Ziel kommen? Hoffentlich kommt ihr Kind nicht vorzeitig zur Welt! Werden sie einen Platz für die Niederkunft finden? Wenn nur keine Komplikationen auftreten, so weit weg von zuhause! Stress und Herausforderungen haben ihren Preis. Wir leiden buchstäblich mit!
In unserer eigenen Innenwelt begleiten wir die Protagonisten auf ihrem Weg zu einem Ziel mit ungewissem Ausgang.
Was jetzt in der Weihnachtsgeschichte auch passiert - wenn wir etwas ähnliches selbst schon erlebt haben, gibt unser Körper sofort entsprechende Signale. Ein Ziehen im Bauch, der Atem geht ein bisschen schwerer, der Nacken sinkt etwas in sich zusammen. Darum sind Möglichkeiten so wohltuend. Und wenn es nur ein Stall ist, so lässt es sich hier zumindest besser schlafen als in der freien Nacht. Es ist sozusagen der ruhende Pol in der ganzen Aufregung.Wir gönnen es dem jungen Paar von Herzen. Aufatmen. Entspannen. Schliesslich ist die kleine Familie vorerst untergebracht.

Weihnachtsgeschichten, bzw. ihre Personen daraus, können uns wirklich enorm nahekommen. Sobald etwas Ähnliches geschieht, das wir vielleicht früher irgendwann auch schon mal erlebt haben, sind oder werden sie uns sympathisch. Wir können uns gut in sie hineinfühlen und fühlen gleichzeitig selbst mit ihnen. Vielleicht zeigen sie uns dabei Möglichkeiten auf, die uns helfen könnten. So kann man es auch machen, denken wir überrascht, genau so.
Was ich dabei noch enorm wichtig finde: Menschen sollen auch scheitern dürfen!
Auch Fehler sind schon im Plan vorhergesehen, weil nie alles gut geht bei uns, irgendetwas hakt doch immer! Warum? Weil dies nämlich zu unserem Leben gehört.

Schöne und beschauliche Festtage
wünsche ich Allen ..


Horst

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