Die Geschichte von den großen und dem kleinen Bären.


Die Geschichte von den großen und dem kleinen Bären.
2. Teil


Also, die Welt war für den kleinen Bären wieder einigermaßen in Ordnung.
Der freundliche Helfer in der Not war weitergezogen, aber der kleine Bär wusste, wenn ich ihn wirklich brauche, wird er wiederkommen.

Fröhlich tapste er am Flussufer entlang.
Er schnupperte die frische Luft tief ein, sah, wie die Sonnenstrahlen sich im Wasser wiederspiegelten und hatte seinen Kummer beinahe vergessen. Nein, vergessen nicht,
aber es tat nicht mehr so weh. Stundenlang trollte er durch die Gegend und ihm wurde immer leichter um`s Herz. Endlich vorbei die lange Quälerei.

Doch was war das?? Wer knurrte da so grauslig? Der kleine Bär erschrak furchtbar.
Das kann doch nicht -- das darf doch nicht -- der Grissly sein ?
Der kleine Bär hatte angenommen, daß er jetzt honigtrunken und zufrieden unter irgendeinem Honigbaumloch läge, umschwärmt von fleißigen Bienchen.

Er war es wirklich. Statt Honig hatten sie ihm den ganzen Hintern zerstochen.
„ Komm, kleiner Bär, lecke meine Wunden, „ befahl er.
„ Es waren einige Hornissen unter den Bienen und die haben mich so zugerichtet.
Du hast doch ein gutes Herz und wirst mich sicher nicht hier so erbärmlich
zurücklassen. Ich mag Dich zwar immer noch nicht richtig, denn Du bist gar nicht hässlich und auch nicht zu klein, aber: „ Ich !“ bin der Größte und der Klügste...und ich darf darum tun was ich will, - du nicht !! Aber in der Not will ich mal eine Ausnahme machen und du darfst meine Wunden kühlen.“

Der kleine Bär verspürte für einen Augenblick den Wunsch ihm zu helfen. Doch dann fiel ihm wieder die Tonne ein und er dachte an seine gebrochene Pfote. Er drehte sich um und ging ein Liedchen vor sich hin pfeifend seinen Weg und dachte bei sich:
„ Wer süßen Honig naschen will, muß auch einen zerstochenen Hintern ertragen können.“


Sarahkatja






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