Blaue Stunde
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Mondlicht spiegelt sich im Wasser. Wolkenloser Himmel, Sterne. Ein leichter Wind vertreibt die Wärme des Tages, streicht kühlend über mein Gesicht.
Ich sitze auf einem Holzsteg und schaue auf die spiegelnde Weite des Mittelmeeres. Die Hand auf dem Rücken von Cliff meinem Hund.
Sommer 1980 an der Cote d’Azur, Plage de Pampelonne St.Tropez.
Die Kopfhörer auf den Ohren, Musik aus dem Walkman. Deep Purple, Pink Floyd, Van Morrison, die neue Gruppe Dire Straits, Chi Coltrane, Leonard Cohen, Grover Washington jr. und noch einigen anderen.
Der Rücken des Hundes spannt sich, ich drehe den Kopf und sehe sie. Langes helles Haar, ausgefranste abgeschnittene Jeans und ein geknöpftes Shirt. Ich erkenne sie. An den Abenden am Feuer mit der Clique habe ich sie ein paar mal vorbeigehen sehen. 
Sie ist jung, ein Mädchen mit der Figur einer Frau. 
Ihre Hand, vorsichtig an die Nase von Cliff, die Rute wedelt, alles gut.
Ich kann ihr Gesicht nur undeutlich sehen, das Haar leuchtet im Mondlicht.
Was hörst du?
Ich reiche ihr die Kopfhörer und den Player mit der Kassette. Sie setzt sich neben mich, die Beine über den Steg baumelnd. Schweigend, der Blick geht hinaus auf das Meer ihr Kopf wiegt sich im Sound von Sultans of Swing, ich kann die Musik hören.
Cliff ist aufgestanden, schnuppert an der neuen Bekanntschaft, ihre Hand streicht abwesend durch das Fell. Ich lehne mich zurück mein Blick auf sie, dann hinaus auf das Meer. Aus den Augenwinkel kann ich sehen, wie sie mich ansieht. Was ist das für eine Musik ?…Ich nehme die Kopfhörer, höre kurz hinein: Das Saxophone von Grover Washington jr, Aubrey. Nie gehört, wunderschön, sie lächelt nimmt die Kopfhörer setzt sie wieder auf und dreht sich weg, Blick auf das Wasser. Eine Frauenstimme ruft vom vom Strand einen Namen, Evi.
Cliff bellt, Evi zieht den Kopfhörer ab, schaut fragend, ich deute zum Strand. Sie drückt die Stopptaste, entsperrt den Player entnimmt die Kassette schnappt sich die Hülle und läuft los. Da geht sie hin meine mühsam zusammengestellte Playlist, ebenso mühsam beschriftet mit all den wunderbaren Songs.
Am nächsten Tag fahren meine Freunde und ich für 2 Tage rauf nach Castellan, als wir nach St.Tropez zurückkehren ist das Zelt von Evis Eltern nicht mehr da, abgereist und mit ihnen mein Tape… die Blaue Stunde.

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Kommentare (4)

Jutta

Eine schöne, gefühlvolle Erinnerung die Blaue Stunde, die ich sehr gut nachempfinden kann, denn ich sass auch schon dort am Strand in St. Tropez und beobachtete die Bewegung des Meeres, seine grossen und kleinen Wellen und ein milder Wind blies mir ins Gesicht. Jedoch die Musik war das Rauschen des Meeres.

Gruss
Jutta

caya

St. Tropez.....

Erinnerungen..... duftende Sommer.....mein Cocker Spaniel immer mit dabei..... Bootstouren....
Sonne satt..... Flirt und Tanz....himmlisches, endlos scheinendes Leben!!

Freu mich auf deine Fortsetzung, Boeuf 🌴🌞🌴

Caya

ahle-koelsche-jung

Mh, jetzt könnte man fachsimpeln ob die blaue Stunde tatsächlich das Tape war oder 
war es etwa Evi? 😉

Aber ich kann mich da auch gut in deine Situation rein versetzen, 
am Strand die Seele baumeln lassen, dazu tolle Musik und vielleicht noch ein gutes Buch. 
Fazit: man bekommt die Musik nicht mehr aus dem Kopf.

HG a-k-J


 

Xalli

mit ihnen mein Tape… die Blaue Stunde.

ihr hat die Musik sicher sehr gefallen und was wäre die Erinnerung an die wundervolle Stimmung am Mittelmeer glitzernd durch den Mond ohne
deine Playlist?

Xalli verständnisvoll lächelnd


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