Weihnachtsgans-Schicksal
Fräulein Gans, die Hubertine,
schnattert laut, mit froher Mine
im grünen Gras am Bach,
und denket: „ach,
wie glücklich wäre ich,
mit Heribert, dem Gänserich“
Doch die derbe Bäu´rin kam,
aus der Traum vom Bräutigam…
mit einem Griff, war es gescheh´n,
da half kein Schnatter-Fleh´n
zack, ein Schlag, es war vorbei
zurück blieb nur ein Gänse-Ei
Und ein paar Federn für ´s Inlett,
die nackte Gans liegt nun im Fett,
um zu brutzeln herrlich braun,
lecker, knusprig anzuschau´n,
das Wasser schon im Mund zerfließt,
die Bäu´rin nochmals Fett drauf gießt.
Es duftet der Rotkohl, es duftet der Kloß,
„Habt Geduld, es geht gleich los“!
Festlich ist der Tisch gedeckt,
der Bauer sich die Finger leckt.
„Wer isst den Flügel, wer das Bein,
wer die Suppe, vom Gänseklein“?
Welch Vergnügen, bei diesem Schmaus,
allen schmeckt ´s im Bauernhaus.
Die ganze Gans wird weggeputzt,
nur Heribert, am Bache stutzt!
Wartet auf des Gänslein´s Herz…
allein bleibt er mit bittrem Schmerz…
RP
Kommentare (12)
übrig blieb der Gänserich
wie ich den kenn da freut der sich
bereits auf neue Gänschen
und auf neue Tänzchen
mit schmusen und mit schmachten
bis kurz dann vor Weihnachten.
schön liebe Renate
dein weihnachtsgans schicksal
auch ein bissl traurig
bis halt die arme gans dann auf dem tisch liegt
so schön braun und wohl geraten
halt als gänsebraten
frohe weihnachten und liebe grüße
hade
Da fällt mir die Geschichte "Weihnachtsgans Auguste " ein, liebe Renate, sicher kennts du sie. Ein Kinderfilm von der Defa/DDR.
Das Familienoberhaupt Löwenhaupt möchte einen Weihnachtsbraten zum Fest. Da es noch ein Stück Zeit bis dahin ist, bauen die Kinder zu "Gustje" ein besonders inniges Verhältnis auf und man kann sich denken, dass die Familie gegen eine Schlachtung ist, zu groß ist die Liebe zu Gustje geworden. Sie bekommt sogar einen Pullover, nachdem sie vom Vater gerupft wurde. Sie überlebt und kann weiterhin dort wohnen.
Nun ja, auch die gekauften "Ersatzkarpfen" können überleben...ein sehr schöner Film leider heute nicht mehr zu sehen.
Wir haben hier um die Ecke ziemlich große Gänsefarmen - jedes Jahr wieder werden sie im Freiland aufgezogen..., bis ja, kurz vor Weihnachten alle weg sind. Manchmal möchte ich sie warnen...aber die Lust auf köstlichen Braten ist wohl bei vielen geblieben, egal wie teuer das ist.
Kristine
Liebe Renate,
selber habe ich nur einmal bei einem Weihnachtsessen von der Gans probiert, doch der Braten war knochenhart, also ungenießbar, und die Gastgeberin den Tränen nahe.
So haben wir Gäste uns dann nur mit den „Dekorations-Beilagen“ zufriedengeben müssen.
Ob das vielleicht die Rache der Gans war?
Viele Grüße
Rosi65
NS. Aber sehr schön gedichtet, liebe Renate.👍
Ach liebe Renate,
das Geschick Deiner liebenswürdigen Gans Hubertine geht mir wieder so zu Herzen....
Schluchz...
und ich bin so froh daß es bei uns keinen Gänsebraten gibt.........
lach....
Danke für diese reizende Erinnerung....
Lieben Gruß
Angelika
hallo Renate bei mir hätte der Gänsemann sein Glück gefunden denn ich esse keine Gans- lache schönes Gedicht-einen schöne Adventszeit wünscht Mona
Welch ein grausames Gänse-Schicksal, liebe Renate. Wenn man bedenkt, wie viele Gänse seit Martini ihre Leben gelassen haben. Der arme Gänsemann, da wäre es doch besser gewesen, ihn hätte dasselbe Schicksal ereilt. Ein einziges Mal vor Jahrzehnten habe ich Gans gegessen, danach nie wieder. Ich weiß warum.
Mitfühlend mit dem armen Gänsemann grüße ich dich herzlich
Brigitte
Bis zur letzten Strophe hatte ich sehnlichst auf ein frohes Happy End gehofft, aber... ach welch ein brutzelnder Schmerz!
...sagt tränenden Auges
Syrdal
Alle, die bald Gänse essen,
haben offenbar vergessen,
daß 'ne große Gänse-Liebe,
nach 'nem harten Keulenhiebe,
endgültig ein Ende hatte.
Deshalb nehm' ich von der Platte
keine Portion Gänsebraten!
Denn der derben Bäurin Taten
kann ich doch nicht unterstützen!
Was soll mir 'ne Nahrung nützen,
die auf Liebes-Tod beruht ??
Gänse Ei: das tut mir gut !!
🌲🌲🌲
Lerge
Liebe Renate, ein nettes Gedicht, wirklich!
Aber, es hätte mir noch viel besser gefallen, wenn die beiden ersten Zeilen so gingen:
Fräulein Gans, die Florentine,
schnattert laut, mit froher Mine ....
😇
Herzliche Grüße
Hubert (der heute im Hohen Venn unterwegs war)
Das traurige Ende der Gans Hubertine berührt einem irgendwie mein lieb Renatchen. Aber schön von dir in Szene gesetzt.
Ich wünsche dir einen schönen Abend - und ❤️lich grüßt dich Marlenchen .