Sehnsucht am Hochzeitstag


Sehnsucht am Hochzeitstag

So viele Fragen sind in mir voll Sehnsucht und Wehmut,
sie wühlen herum, wie ein Schürhaken in der Glut,
Ich will loslassen und doch muss ich Dich halten
Meine Seele ist voll Trauer, hab `schwere Gedanken,
erinnere mich gern an unser Leben zu Zweit,
trotz Höhen und Tiefen, kein Tag tut mir Leid,
gab es auch Tage, die nicht glücklich waren,
das kommt vor in all den Jahren.
Wir haben gescherzt und auch gestritten,
zusammen gelacht und aneinander gelitten,
doch eines hatte immer Bestand,
wir gingen unseren Weg Hand in Hand.

Die letzte Zeit war für uns sehr schmerzlich,
geprägt von Angst und weniger herzlich
Dein Leiden trennte uns, statt zu verbinden,
wir konnten den Weg zueinander nicht immer finden,
nie gelernt sich zu öffnen, hineinzublicken, ließ Dein Stolz nicht zu,
meinen Versuch es zu ändern, folgte ein: „Lass mich in Ruh“
so litt jeder traurig und für sich allein,
und wollte doch viel lieber bei dem anderen sein.

Vor sechsundvierzig Jahren haben wir „Ja“ zueinander gesagt,
nun liegst Du schon über ein Jahr in Deinem kalten Grab,
ich muss mein Leben ohne Dich verbringen,
das will mir mal besser mal schlechter gelingen,
an Tagen wie heute, ich kann es kaum sagen,
ist das Dasein ohne Dich nicht zu ertragen.
Familie, besonders unsere Große, und Freunde sind da für mich
doch, so sehr ich es schätze, ich brauche immer noch nur Dich.
Nun ist es entschieden, und die Welt bleibt nicht steh`n,
ich hoffe, dass wir uns einst wiederseh`n,
wenn Du dann auch so fühlst wie ich,
sagen wir noch einmal zueinander: „Ich liebe Dich“





ekaterina

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Kommentare (4)

daphnew Ein sehr schönes, tiefsinniges Gedicht!
Da passt auch sehr treffend ein Teil aus einem meiner Gedichte:

...wird er von der Erde dann genommen,
ist er befreit von Schmerz und Pein.
Den Körper hat er nun verlassen,
sein Geist wird immer um uns sein.
Und könnte man ihn fragen:"Ist alles wohl getan?"
So würde er die Antwort geben:" Es könnt nicht besser sein."
So werden Tränen dann zum Lachen.
Wir gönnen ihm den Frieden und die Ruh,
nach der wir uns doch alle sehnen-
bis zu unserem Wiedersehen.

Daphne Westling

Ich wünsche Dir, dass Du Dich oft an alle schönen Zeiten mit Deinem Mann erinnerst- und Dich daran erfreuen kannst- in der Hoffnung, dass Du ihn eines tages wiedersehen wirst!

Liebe Grüße
Daphne
Traute Du hast Glück gehabt und Schmerz und Leid getragen. Hast Deinen Partner vor Dir gehen lassen müssen und bliebst zurück.
Du sollt ihn nicht vergessen oder nachtrauern, aber Du solltest Dein Leben in die Hand nehmen und leben.
Du hast soviel Kraft und Ausdauer und Geduld so gar Zurückweisung ertragen und jetzt , das letzte Stück, mach es Dir schön und genieße Dein Leben, denn nun dankt Dir Dein Partner nicht mehr für Deinen Duldsamkeit und Bescheidenheit. Es gibt keinen Nachschlag, es ist keine Bescheidenheit das Leben zurück zu weisen. Es muß gelebt werden und Freude ist das Ergebnis wenn man richtig lebt.
Zitat aus einem Buch: Das wichtigste was der Mensch besitzt ist das Leben, denn, es wird ihm nur ein einziges mal gegeben und nutzen soll er es so, das er sterbend noch sagen kann.....
Such etwas was Dir Freude macht und tu es so lange es Dir spaß macht.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ehemaliges Mitglied dein Gedicht ist sehr einfühlsam und sehr schön. Ich habe darüber nachgedacht, was ich dir antworten könnte. Ich habe hierzu in meinen Blog geschaut. Ich habe über die Jahre viel geschrieben. Ein Gedicht ist mir als Antwort auf dein Gedicht eingefallen. Wenn du willst, kannst du es gerne nachlesen. Vielleicht hilft es ja.

Wenn du traurig bist

Ich sende dir liebe Grüße
traumvergessen

buchalbum(traumvergessen)
ehemaliges Mitglied ... so schmerzlich es auch ist, wenn zuletzt eine Krankheit den Partner hinwegrafft. Männer sehen oft nicht die Möglichkeit, ihr Leid mit der Partnerin emotional zu teilen, ihre Angst der Partnerin zu gestehen. Grad unsere Generation kann Gefühle nicht so zulassen. Du hast doch bestimmt ein oft liebevolles Miteinander erlebt, das Dir nun in einsamen Stunden Trost spenden kann.

Auch mich schmerzt trotz meiner Flucht vor meinem ebenfalls mehrfach kranken Mann jedes Jahr der Mai, der Monat, in den beide Hochzeitstage fielen, ich Jahr für Jahr versucht hatte, mit einem Kurzurlaub oder wenigstens einem tollen Abendessen ein wenig schöne Gemeinsamkeit in unsere Ehe zu bringen. Er hat es genossen, aber nie erkennen lassen, dass es ihn freute ...

Genieße Deine Familie und versuche, jeden Tag etwas Schönes für Dich zu entdecken, dass Dir wenigstens ein Lächeln schenkt!

Einen lieben Gruß sendet Dir Uschi

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