Partnerbaum-ein lebensnahes Sinnbild






Partnerbaum -
ein lebensnahes Sinnbild

Im letzten Oktober hatte ich mich kurz entschlossen, in meine Heimat nach Vorpommern zu fahren und war ein paar
Tage in Prerow auf dem Darß. Es ist mir sehr schwer gefallen, das erste Mal ohne meinen
Mann irgendwo hinzufahren. Meine, in Vorpommern lebenden Geschwister, habe ich später besucht. Ich wollte einfach erst einmal ein paar Tage alleine sein.
In dieser Zeit bin ich viel gewandert, unter anderem auch im Prerower Wald, wo ich dieses von der Natur geschaffene Sinnbild sah.
Zwei Baumstämme mit einer Wurzel, der eine noch fest mit der Erde verbunden, der andere vom Sturm entwurzelt und dennoch eine zusammenhängende Einheit.
Mich hat dieses Bild so berührt, dass ich lange dort verweilte und meinen Gedanken und Erinnerungen nachhing.
Für mich ist das ein Sinnbild meines jetzigen Lebens. Mein Mann und ich hatten unsere Wurzel vor mehr als 45 Jahren ineinander verschlungen und sie sind zusammen stark geworden. Der Sturm des Lebens traf zuerst seine Wurzeln, zwar verloren sie die Verbindung zur Erde, doch blieben sie in der Tiefe fest mit meinen vereint. Der Stamm, der noch im Waldboden verankert ist, bildet noch Blätter und Zweige, so behält er die Kraft, seinen Partnerstamm noch lange zu halten.
In Gedanken versunken sagte ich zu meinem Mann:
„So bleiben wir wie dieser Baum miteinander verbunden, bis auch ich durch des Lebens Geschicke die Kraft verliere, dich zu halten, und entwurzelt werde.“
Die Gedanken zu diesem symbolischen Bild haben mich getröstet und ich hoffe, dass es auch vielen anderen Menschen, die wie ich in der gleichen Situation leben müssen, helfen kann, ihr Schicksal anzunehmen.




Ekaterina



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Kommentare (1)

Tina1 Liebe Ekaterina,
deine Geschichte ist einfach wunderschön. Auch ich habe meine Probleme ohne meinen Mann eine Reise zu machen. Es gab nur Reisen zu zweit und damit fehlt er einfach. Ich glaube nur zusammen kann man richtige Freude entwickeln über das was man sieht u man kann sich vorallem darüber unterhalten.
Der Vergleich mit dem Baum und Wurzeln ist tröstend, denn er sagt aus das wir verbunden bleiben, so wie man es in Natur beobachten kann, auch wenn man getrennt ist und irgendwann wieder vereint sein wird.
Aber das Schicksal anzunehmen ist noch sehr schwierig für mich, denn ich kann diese Situation nicht begreifen, was normal ist wenn man 43 Jahre harmonisch zusammen gelebt hat.
Danke für deine Gedanken, die auf alle Fälle tröstend sind.

Übrigens war unser erster Ostsee-Urlaub in Prerow. Das werde ich auch nie vergessen denn es war wunderschön.
LG Tina

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