Rosenballade
Ich gehe durch verwildert‘ Land,
verschlungen stehen Kraut und Blumen,
zerborsten ist schon lang die Wand
des alten Hauses. Dunkle Krumen
der Erde liegen hart und schwer.
Doch sehe ich im Nähergehen,
mit Zweigen, völlig blätterleer,
den dürren Dornenstrauch dort stehen.
Die Sonne lacht, der Wind leis weht,
ganz zart berühr ich ihn, den Kargen,
der rissig, rau und trocken steht
und wünscht, er würde Rosen tragen.
Ich setz mich auf den großen Stein,
der vor dem trock’nen Dornbusch liegt,
tauch in das Frühlingweben ein,
das tanzend eine Birke wiegt.
Mein Taschenmesser ist zur Hand,
behutsam schneid das Holz ich aus,
und säubere das Stückchen Land
dort an dem alt-zerfall‘nen Haus.
Nach Wochen lockt die Sommerluft
mich wieder zu dem alten Garten,
es ist, als ob ein Stimmchen ruft:
Komm, lass uns doch nicht länger warten!
Mein Herz schlägt laut und hüpft vor Glück,
denn schon von weitem kann ich sehen,
das Leben kam zum Busch zurück
und ließ das Sterbegrau verwehen.
So grüne Blätter, dicht an dicht
und Blüten, die in Duft mich hüllen.
Und leise eine Blüte spricht:
So kann sich mancher Wunsch erfüllen.
floravonbistram2006Rosengrüße(floravonbistram)
verschlungen stehen Kraut und Blumen,
zerborsten ist schon lang die Wand
des alten Hauses. Dunkle Krumen
der Erde liegen hart und schwer.
Doch sehe ich im Nähergehen,
mit Zweigen, völlig blätterleer,
den dürren Dornenstrauch dort stehen.
Die Sonne lacht, der Wind leis weht,
ganz zart berühr ich ihn, den Kargen,
der rissig, rau und trocken steht
und wünscht, er würde Rosen tragen.
Ich setz mich auf den großen Stein,
der vor dem trock’nen Dornbusch liegt,
tauch in das Frühlingweben ein,
das tanzend eine Birke wiegt.
Mein Taschenmesser ist zur Hand,
behutsam schneid das Holz ich aus,
und säubere das Stückchen Land
dort an dem alt-zerfall‘nen Haus.
Nach Wochen lockt die Sommerluft
mich wieder zu dem alten Garten,
es ist, als ob ein Stimmchen ruft:
Komm, lass uns doch nicht länger warten!
Mein Herz schlägt laut und hüpft vor Glück,
denn schon von weitem kann ich sehen,
das Leben kam zum Busch zurück
und ließ das Sterbegrau verwehen.
So grüne Blätter, dicht an dicht
und Blüten, die in Duft mich hüllen.
Und leise eine Blüte spricht:
So kann sich mancher Wunsch erfüllen.
floravonbistram2006Rosengrüße(floravonbistram)
Kommentare (5)
lillii
zeichnest Du, liebe Flo, auf, dass nur ein wenig Zuwendung vonnöten ist um ein neues Erblühen zu ermöglichen.
Verse, die nachdenklich stimmen und wunderschön in Form gebracht wurden.
mit Dank und Gruß lillii
Verse, die nachdenklich stimmen und wunderschön in Form gebracht wurden.
mit Dank und Gruß lillii
Syrdal
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Kraft die Natur entwickelt, um sich selbst in schier aussichtsloser Situation zu erneuern. - Schön erzählt, die Geschichte vom fast vertrocknetem Rosenstrauch, der sich wie heimlich zu neuer Blüte erhoben hat.
Es grüßt
Syrdal
Es grüßt
Syrdal
immergruen
sondern auch eine schöne Geschichte hast Du uns erzählt.
Eine Geschichte, die davon berichtet, dass man auch dem Alten, dem Vergessenen, dem Abgeschriebenen noch Blüten entlocken kann.
Danke, das immergruen
Eine Geschichte, die davon berichtet, dass man auch dem Alten, dem Vergessenen, dem Abgeschriebenen noch Blüten entlocken kann.
Danke, das immergruen
Pan
liebe Flora, erinnert mich an vergangene Zeiten, als ich noch einen halb-verwilderten Naturgarten hatte.
Danke dafür und Grüße
von Horst
Danke dafür und Grüße
von Horst
einem fast verdorrten Etwas
neues Leben zu schenken ~ es zu erwecken
das ist herrlich
es dann auch noch wunderbar in Worte zu setzen
ist ein Genuß für die Seele
herzliche Grüße
uschi