Nächstenliebe


Nächstenliebe

Wer das, was er erarbeitet hat,
aus reiner Nächstenliebe gibt,
der meint, es sei eine gute Tat,
weil er ja alle Menschen liebt.
Hat er dann alles abgegeben,
bleibt er in Bedürftigkeit allein
und kann nunmehr in seinem Leben
nur noch Nächstenliebender sein.


© Syrdal 2024

 


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Kommentare (6)

U. Petri

Wenn Ihr von solch überströmend hilfsbereiten Menschen sprecht,
habt Ihr sicher recht, lieber Syrdal.

Ich bezweifle aber, daß es in unseren Staaten viele Menschen gibt, die sich so verausgaben!!
Ich kann mir eher vorstellen, daß in Ländern, in denen der Einzelne sowieso schon wenig hat, so etwas vorkommt. Da weiß man, was Hunger ist oder das Nichts nach schlimmen Ereignissen.

Bei uns dürfte das "Abgeben" ruhig größer geschrieben werden : hier gibt es genug Reiche, Wohlhabende und Menschen, die trotzdem noch etwas abgeben könnten!
Wichtig wäre es, dorthin zu geben, wo maximale Hilfe erfolgt! Dazu kann man sich über das Internet schlau machen.

Ich weiß echt nicht, lieber Syrdal, wo Dir solche Menschen begegnet sind (in heutigen Zeiten)?

Liebe Grüße
Ursula


 

Syrdal

@U. Petri

Mitunter - v.a. in gegenwärtigen Zeiten - ist es eher angebracht, realistisch verlaufende Dinge metaphernhaft zu beschreiben...

...sagt in nachdenklicher Stimmung
mit herzlichen Grüßen

Syrdal  

Syrdal

Den Kommentatoren 
Christine, hade und Gisela
sage ich hier Danke!

Diese kurzgefasste Überlegung zur Nächstenliebe wurde vor allem sehr treffend von Gisela (Globetrotter) erfasst. Sie schildert genau das, was mich im Grunde bewogen hat, meine Gedanken zum herzlichen Geben zu formulieren. Aber wer sich aus ständig herzverbundener Nächstenliebe derart verausgabt, dass ihm selbst nichts mehr zum Leben bleibt, steht sehr bald völlig arm und verlassen da. Dann aber ist auch ihm jegliche (materielle) Hilfeleistung nicht mehr möglich und es bleibt ihm nur noch, im Herzen ein Nächstenliebender zu sein.
Nochmals Danke für Eure Gedanken zu diesem Thema.

...weiterhin nachdenklich grüßt
Syrdal

Globetrotter

Genau so ist es lieber @Syrdal
ich habe in meinem Leben in Afrika Menschen getroffen, die ihr letztes Hemd hergegeben haben. Ganz besonders ist mir hierbei eine damals junge Frau in Erinnerung geblieben, die in Kenya ein kleines Dorf unterstützen wollte. Sie hatte ihr gesamtes Erbe aufgelöst und wollte finanziell helfen. Ihr wurde vom Dorfältesten dann auch ein Ehemann "vorgeschlagen". Irgendwann war das Geld alle,  sie bis auf die Knochen abgemagert vegetierte vor sich hin und der Ehemann hatte sich, Richtung Deutschland abgesetzt. Das ist nur 1 Beispiel von vielen. Diese persönlichen Erfahrungen haben mich aber geprägt.
Helfen kann man nur wenn man selbst gesund an Leib und Seele ist. Das gilt auch für das Finanzielle.
LG
Gisela

protes

Habe nun auch Christines  Kommentar gelesen und
was besseres ist mir auch nicht eingefallen.
Am besten man gibt mit Bedacht,
auch Nächstenliebe.
Herzliche Grüße
hade

Christine62laechel


Don't give too much - heißt es ganz vernünftig auf Englisch. Und es geht da nicht nur um Materielles: nicht das ganze Herz verschenken, nicht die ganze Seele, nicht die ganze Aufmerksamkeit. Ohne egozentrisch zu werden, kann man ja auch sich selbst wie einen lieben Nächsten behandeln. Und mit dem Teil von Allem, das man doch behalten will, kann man auch noch vieles schaffen; für die Anderen, und für sich selbst.

Mit Grüßen
Christine


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