Parkbank-Gespräche an der Bushaltestelle...........

... ich saß da und wartete auf den Bus. Erfreute mich am Wetter, bis auf einmal ein kleines Mädchen aus meiner Nachbarschaft angerannt kam, ihren Ranzen auf die Parkbank schmiß, sich ebenso dazu und schluchzte.
Hallo Angelika, was ist passiert? Nun sag schon, kann ich Dir helfen? Die Kleine schüttelte wie wild den Kopf.
Ich streichelte über ihren Rücken und nach ein paar tiefen Schluchzern, fing sie zu erzählen an: die Lehrerin ist doof und ungerecht. Nur weil ich mein Gedicht nicht richtig konnte, muß meine Mama in die Schule kommen! Schluchz! Und der Albert, der konnte es überhaupt nicht und bei dem muß die Mama nicht hinkommen.
Und immer ich.....
Ich packte mal den Ranzen zur Seite und nahm die Kleine unter den Arm und versprach ihr, sie nach Hause zu begleiten.
Machste das wirklich?
Ja, mein Mäuschen, Du weißt doch, das ich Dich kenne und Deine Eltern auch.
So zogen wir los - ich stellte meine Einkaufstasche hier im Ort wieder auf einer Parkbank ab und brachte sie nach Hause. Es waren nur ein paar Schritte - Mutter sah ihre Tochter mit mir an der Hand und verfiel erstmal in eine Starre.
Was ist passiert?
Nichts, Angelika hat ein Problem mit der Lehrerin..........und dem Gedicht.
Aber das konnte sie doch....
Sie wurde aber gerügt und fühlt sich ungerecht behandelt.
Mama zog die Schuhe an, nahm die Autoschlüssel und sagte danke, die kaufe ich mir.
Und fuhr weg.
Ein Häufchen Elend stand im Flur...ich sagte komm, ich lege der Mama einen Zettel hin, daß du bei mir bist.
Angelika ging mit, wir sammelten meine Einkäufe ein, verstauten alles, wo es hingehörte und hatten einen Riesenspaß.
Die Kleine war wieder zum Leben erwacht. Ich zeigte ihr meine Hundefotos und allerlei Gedöhns und zum Gedichte lernen kommt sie ab sofort zu mir.
Den Taucher, haben wir vor Ort in Angriff genommen, allerdings die Kurzversion: Gluck, gluck...weg war er.
Mama kam nach einer Stunde - da war noch Wind unter den Flügeln und sie atmete erst mal durch.
Jedenfalls hat sie die Lehrerin "rund gemacht", denn ihre Tochter hatte sich schon oft beschwert und sie hat das nie geglaubt.
Doch was sie dort erfahren hatte, das entsprach nicht ihrer Tochter, das war nicht Angelika.
Die Fronten sind geklärt - Mama und Tochter zogen erleichtert und fröhlich ab und ich bekam heute Abend einen großen Blumenstrauß aus dem Garten.

mit blumigen Grüßen
Euer Moni-Finchen