Müll macht müde Mädel munter

Bei meinem Umzug wurde mir klar,
dass das nun der letzte war.
Viele Kisten hatten Freunde gestiftet,
schnell waren sie gepackt und beschriftet.

Doch dann ging es in den Keller,
ich fand Stoffe, Girlanden, Weihnachtsteller,
Bänder, Schleifen, weißen Tüll,
viel zu schade für den Müll.

Irgendwann von mir ausgemistet,
haben sie im Keller ihr Dasein gefristet.
Vaters selbst gemachte Werke,
sticken und knüpfen war seine Stärke.

Oma und Opa geknüpft mit Wolle,
ein Bild von mir, da trug ich noch ´ne Tolle,
Gobelin, gestickt,….sehr fein,
doch in meine Einrichtung passte es nicht rein.

Mein Gesicht sich leicht erhellt,
jaaaa, bei Ebay reingestellt,
jemand kauft´s den es erfreut,
es gibt sicher solche Leut´!!

Von Mami zwei alte Nähmaschinen,
mit Fußantrieb und Lederriemen,
als Schmuckstück von mir sehr geschätzt,
steht eine in der Diele jetzt.

Ein Halfter, ein Wagenrad und ein Fass,
daran hat meine Tochter noch Spaß,
eine Kiste mit Blumen aus Seide,
Malhefte, Rucksack und Tafelkreide.

Zwei Igel, zwei Mäuse, ein Hahn und ein Bär,
aus Stroh gewickelt, gefielen mir einst sehr,
eine Milchkanne mit Bauernmalerei,
als Regenschirmständer der letzte Schrei.

Dann noch ganz hinten im Regal,
Weinflaschen, Sekt, Likör in großer Zahl,
einst Weihnachtsgeschenke für meinen Mann,
ob man das wohl noch trinken kann?

Messingschrauben, rostige Nägel,
vom Surfbrett noch ein altes Segel,
Schlittschuhe, eine gesteppte Jacke,
wer so etwas hortet, hat wohl ´ne Macke.

Viel mehr noch lag in den Gewölben,
auch Geister hausen in den sölben?
Zum Glück ist mir keine Maus begegnet,
mit mauslosem Haus war ich gesegnet.

Hätt´ich eine mal entdeckt,
zu Tode hätte ich mich erschreckt,
auf dem alten Stuhl, ich muss gestehen,
würde ich wohl jetzt noch stehen.

Nichts von dem was ich im Keller hab,
will ich mitnehmen ins kühle Grab,
vielleicht kann ich es ja noch vererben,
schön verpackt kann nichts verderben.

Fluchen werden dann die Erben,
der Traum vom Goldbarren liegt in Scherben.