Lesen und Besinnen
Auf meiner Reise von Ingolstadt nach Berlin wollte ich in meinem mitgenommenen Reclam-Heft „Die Chronik der Sperlingsgasse“ von Wilhelm Raabe lesen, woran mich das Geschuckele des bergwärts strebenden ICE-T hinderte, die kleine Schrift zu Sätzen zusammen zu fügen und der mit so wohl durchdachten und festgehaltenen Geschichte in der Stimmung des neunzehnten Jahrhunderts folgen zu können.
Nur stückchenweise komme ich im Studium darin weiter, eben eigentlich nur dann, wenn es Momente des Alleinseins erlauben. Ich bin darüber nicht traurig, liegt mir doch weit mehr an der Zweisamkeit, die uns verbindet. Aber es tut gut, sich für Augenblicke, auch im Näheren zu trennen, zu teilen, zum Luft holen, zum Besinnen und zum Denken an noch weiteres in der Zukunft – und die hat gerade wieder begonnen, weiter zu schreiten.
Hast du schon einmal daran gedacht, daß die Zukunft ständig der Gegenwart den Garaus macht?
Und was passiert dadurch der Vergangenheit, die wächst und wächst?
Muß man besorgt sein um die und vor der Zukunft?
Wir nehmen aus der Vergangenheit die gewonnene Erfahrung in unseren gegenwärtigen Alltag, stärken uns daran und brauchen die Zukunft nicht zu fürchten.
Ich wollte das in den Pausen des Besinnens schnell niedergeschrieben haben, noch ehe ich weiter in der Chronik lese, noch ehe mein Schatz vom Arztbesuch – reine Vorsorge – wieder heimkommt.
Wenn ich dann das Buch ausgelesen haben, dann lasse ich mir von Raabe „Der Hungerpastor“ schicken, ich möchte es wieder lesen, sind doch daran noch Erinnerungen aus meinen „Vierziger Jahren“ haften geblieben.
Ich liebe das Besinnliche in Raabes Schreibart.
Nur stückchenweise komme ich im Studium darin weiter, eben eigentlich nur dann, wenn es Momente des Alleinseins erlauben. Ich bin darüber nicht traurig, liegt mir doch weit mehr an der Zweisamkeit, die uns verbindet. Aber es tut gut, sich für Augenblicke, auch im Näheren zu trennen, zu teilen, zum Luft holen, zum Besinnen und zum Denken an noch weiteres in der Zukunft – und die hat gerade wieder begonnen, weiter zu schreiten.
Hast du schon einmal daran gedacht, daß die Zukunft ständig der Gegenwart den Garaus macht?
Und was passiert dadurch der Vergangenheit, die wächst und wächst?
Muß man besorgt sein um die und vor der Zukunft?
Wir nehmen aus der Vergangenheit die gewonnene Erfahrung in unseren gegenwärtigen Alltag, stärken uns daran und brauchen die Zukunft nicht zu fürchten.
Ich wollte das in den Pausen des Besinnens schnell niedergeschrieben haben, noch ehe ich weiter in der Chronik lese, noch ehe mein Schatz vom Arztbesuch – reine Vorsorge – wieder heimkommt.
Wenn ich dann das Buch ausgelesen haben, dann lasse ich mir von Raabe „Der Hungerpastor“ schicken, ich möchte es wieder lesen, sind doch daran noch Erinnerungen aus meinen „Vierziger Jahren“ haften geblieben.
Ich liebe das Besinnliche in Raabes Schreibart.
Kommentare (2)
Medea †
Hallo Ortwin, bevor du den "Hungerpastor" liest,
empfehle ich dir "Die schwarze Galeere" -
Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert und zeigt
den Freiheitskampf der Niederländer, der "Wassergeusen"
gegen die spanischen Besatzer - sehr spannend und vor
allem lebendige Geschichte. Ich habe das Buch damals
regelrecht verschlungen - vielleicht geht es dir ähnlich.
empfehle ich dir "Die schwarze Galeere" -
Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert und zeigt
den Freiheitskampf der Niederländer, der "Wassergeusen"
gegen die spanischen Besatzer - sehr spannend und vor
allem lebendige Geschichte. Ich habe das Buch damals
regelrecht verschlungen - vielleicht geht es dir ähnlich.
Und wie sieht es heute mit den Büchern aus ? was stand da drin, in dem, wo nur noch der Staubwedel hinweg streicht ?!