Freude auf Vorfreude
Vielen Leuten kommt es immer schwieriger, sich auf die Weihnachten zu freuen. Es wiederholt sich ja jedes Jahr dasselbe... Geschenke - die wurden längst zum Alltag, insbesondere was die Kinder anbetrifft, jeden Tag suchen sie die Mamas Einkaufstasche durch, und die meisten finden schon was drin. Und was kann man dem liebsten Opa kaufen, wenn er, erstens, alles hat, und zweitens, wenn er so gut wie keine Interessen hat? Einen Schal wieder? Oder die Weihnachtslieder. Wie schön sie auch alle wirklich sind - wenn die rund um die Uhr in den Märkten erklingen, wird man schon nervös. Die Stimmung möchte man so gerne erst kurz vor dem Fest, und eher intimer genießen können. Die Familientreffen? Tja, man möchte gerne allen Familienmitgledern alles Beste vom Herzen wünschen können, doch manchmal kann es schon ziemlich schwer kommen.
Und trotzdem, vielleicht findet man doch noch Gründe, um sich auf das Weihnachtsfest wie ein Kind, oder wie die echt religiösen Menschen zu freuen? Weil es die Zeit ist, wo man zum Beispiel mehr an schöne und gute Dinge denkt, wenn auch ein wenig gezwungen. Wo man sich an schöne Momente aus der Kindheit und Jugendzeit erinnern kann, und wenn es da nur schlimme gab - dann kann man damit eine endgültige Auseinandersetzung machen. Nun erwachsen genug, um den daran Schuldigen entweder zu vergeben, oder, sollte es trotz des Zeitablaufs unmöglich sein, um nun ohne Herzschmerz und Tränen an die Vergangenheit zu denken.
Und eines noch: die Weihnachtszeit fällt (sei es etwa nur ein Zufall?) auf die kürzesten Tage im Jahr. Früher sollte es übrigens in demselben Termin ein heidnisches Fest gegeben haben; Zufall? Und kurz nach Weihnachten kann man mit Freude erfahren (es gibt Internetseiten, wo man die genauen Angaben jeden Tag bekommt), dass der Tag nun - eine halbe Minute, eine ganze Minute, zwei Minuten - länger wurde!
Kommentare (6)
Liebe Christine,
alle Jahre wieder...,nur ist nicht mehr alles, wie es mal war, man möchte sagen, leider.
Das Weihnachtsfest ist schon lange ein einziger Konsumrausch aber ich möchte die schöne Zeit nicht schlecht schreiben.
Zum größten Teil entziehe ich mich dem Kaufrausch, wir geben für unsere Enkel etwas hinzu, damit ihre Wünsche erfülllt werden können, so habe ich vor allem schon seit Jahren diesen Stress nicht mehr.
Bei uns ist es schon seit einigen Jahren so, dass nur die Enkelkinder etwas bekommen, alle anderen nicht...und das ist gut so. Warum soll man etwas schenken, wenn schon alles da ist.
Ich finde es viel schöner, dass man sich in der Familie sieht, Heiligabend bei den Kindern verbringen und die leuchtenden Augen sehen kann...das ist für mich ganz persönlich das Schönste.
Wichtig ist, dass man nicht allein und einsam ist !
Dieses Jahr fahren wir sogar zusammen mit der ganzen Familie in den Harz, um nach dem Fest zusammen Silvester zu feiern.
Das ist schön und zeigt den Familienzusammenhalt.
Kristine
Liebe Koala,
als mein Sohn noch klein war, hatte er eine CD mit neuen Weihnachtsliedern, solchen modernen. Darunter auch eines unter dem Titel "Ein australisches Weihnachtlied". Er wollte nicht glauben, dass es irgendwo Weihnachten ohne Schnee, dafür mit der Hitze geben kann. :)
LG
Christine
Liebe Andrea,
schön finde ich Deine Art und Weise, den Heiligabend zu verbringen...
Mit Grüßen
Christine
Ach ja, alle Jahre wieder.
Es ist einfach nichts mehr, wie es mal war. Schon allein die Kommerzialisierung von Weihnachten in allen Bereichen geht auf die Nerven. Gerade als älterer oder gar alter Mensch sieht man diese Dinge mit großem Abstand.
Seit die Familie immer kleiner geworden ist, genießen wir es, zumindest den Heiligabend alleine zu verbringen. Wir bummeln dann durch die stille, weihnachtlich erleuchtete Stadt, besuchen mal kurz die eine oder andere Kirche und kehren nach Hause zu einem gemütlichen Essen zurück. Geschenke sind überflüssig geworden.
Wohl aber ist das die Gelegenheit, Erinnerungen an alte erfreuliche und weniger erfreuliche Zeiten auszutauschen.
In diesem Sinne, liebe Grüße von
Andrea muscari
Oh ja, das Gedudel der Weihnachtslieder kann einem auf den Geist gehen.
Ich fand die traditionellen Weihnachtsmaerkte schoen.
Der 25.Dez. ist auf der noerdlichen Halbkugel der kuerzeste Tag des Jahres und die Heiden feierten die Rueckkehr der Sonne.
Da man die tiefverwurzelten heidnischen Braeuche nicht unterdruecken konnte, wurden sie mit den christlichen synchronisiert. So auch das Weihnachtsfest.
Hier ist es der laengste Tag, mitten im Sommer, und sooo ganz anders.
Da kommen bei mir keine "Weihnachtsgefuehle" auf.
Koala/Queensland
Liebe Kristine,
entschuldige bitte, dass ich erst jetzt auf Deinen lieben Kommentar antworte.
Ja, nur nicht allein, oder einsam! Nur einmal in meinem Leben habe ich den Heiligabend allein verbracht (mein Sohn war damals im Ausland), und nur Dank meinen Tieren habe ich es überhaupt vertragen.
Einen schönen Aufenthalt im Harz. :)
Christine