1943, die Luftangriffe vermehrten sich, man gewöhnte sich verbissen an das Wandern zwischen Bett und Keller. Da gab es die Wehrmachtsberichte, die längst nicht mehr mit Siegen, sondern eben mit so genannten Frontbegradigungen aus dem Radio schwollen. Der VB (Völkischer Beobachter) protzte, in der BZ war’s nicht anders, wer regte sich schon über die „Gleichschaltung“ auf?!

Der Herbst kam. Es wurde nach Einkellerungskartoffeln Ausschau gehalten. Man mußte aufpassen, nicht eine Zuteilung zu verpassen. Der Handwagen stand zum Abholen auch der Briketts bereit, die man sich eben Sack für Sack selbst nach Hause holen mußte.
Die Schule machte wenig Spaß, Lehrer wechselten, der eine ging an die Front, der andere leistete als Pensionär wieder Schuldienst. Das Jungvolk regierte in der Zeit nach der Schule oder schon am Morgen, wenn es hieß, die Dachziegel – oder was noch übrig geblieben war – wieder aufzuhängen. Schularbeiten waren Nebensache.

In der Nacht vom 23. auf den 24.Dezember kamen die Bomber gleich zweimal, überraschten alle. Und dieses zweite Mal entlud sich alle Gewalt über unseren Ort am Rande von Berlin. Man wagte nicht, den Keller zu verlassen, wenigstens einmal draußen die Lage zu ermitteln. Die Eisenbahn-Flak vom Betriebsbahnhof Schöneweide stand hier draußen in Eichwalde und ballerte, was das Zeug hergab. Die abgestützte Kellerdecke schwebte über der Verschalung zwischen den Balken und Stempeln. Wir verkrochen uns unter dem beim Einzug in den Keller mitgebrachten Bettzeug, stopften uns die Ohren zu.

Es dämmerte, als uns die Entwarnung von der Qual befreite. Die Dämmerung war das Leuchten von Bränden. Also gab es nicht nur Brandgeruch, es gab Arbeit mit Eimer und Spritze, und wohl dem, der einen Luftschutzhelm tragen durfte. Unser Haus war unversehrt geblieben, nach banger Observation der Räume durften alle den Keller verlassen und wieder zurück in die kaltgewordenen Betten zurückkehren.

Es gab Brandnester in den unbewohnten, aber mit „geretteten“ Dingen gefüllten kleinen Wochenendhäusern, Schwelbrände. War eines gelöscht, mußte ein nächstes in Angriff genommen werden. So verlief der Tag, der dem Heiligabend voraus ging. Verdreckt kehrte man heim. Vorbei das Singen von Weihnachtsliedern. Die Daheimgebliebenen hatten den Weihnachtsbaum geschmückt, wie es doch alle die Jahre üblich war. Und schließlich hatte sich der Vater mühsam nach Hause durchschlagen können. Kriegsweihnacht Nummer fünf lief ab. Ob die „Schweine“ uns nun etwas Ruhe gönnen?

Und dann kam es: „In der Taut-Siedlung hat es in dieser Nacht dreißig Tote gegeben. Eine Luftmine …“. – „Also müssen wir doch wie die Berliner auch Führer-Pakete bekommen, nicht bloß die Bomben!“. Ironie, Sarkasmus – gleich bei Groß und Klein. Man lebte weiter.

1944, der Winter war kalt. Am 16.Januar war Eichwalde wieder dran. Wieder ein fürchterlicher Luftangriff. Die Mutter entschied selbstständig die Evakuierung. Sie wollte nicht warten, bis das von der Gemeinde angeordnet würde. Sie beurlaubte sich vom Roten Kreuz. Das Wichtigste für alle sechs Kinder, ob groß oder klein, wurde für die Reise zusammengetragen und so aufgeteilt, daß die Großen auch das für die Kleinen tragen konnten. Die Ukrainerin ging mit auf die Reise, trug also in dem „Umzug“ ihren Anteil.

Der in der Greifswalder Straße kasernierte Vater wurde telefonisch von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Mit reichlichem Zeitaufwand – überall hatte es Zerstörungen gegeben – erreichte er das Zuhause. Er packte mit an, es ging zum Anhalter Bahnhof. Um 19 Uhr verließ der Zug im Dunkeln die Stadt, rollte hinaus in die dunkle Landschaft, weg von dem Ziel der Gegner. Der Vater kehrte zurück an seinen Arbeitsplatz in der Greifswalder Straße.

Wo ging es hin? Die Eltern und die Schwester hatten ihre Bleibe im Odenwald aufgeschlagen,
das Haus in Eichkamp war kurz danach ausgebrannt. Also ab nach Erbach. Die Mutter mit den kleinen Kindern fand Platz im Abteil „Mutter und Kind“, der Große und die Ukrainerin mußten auf einem Koffer im Gang ausharren. Durch das Gedränge in Abteilen und Gängen kämpften sich die „Kettenhunde“, kontrollierten jeden. Ein Schlafen gab es nicht.

Der Zug wurde gestellt. Ein Bahner lief mit seiner abgedunkelten Laterne den Zug entlang: „Licht aus, Fliegeralarm!“. Der Zug rollte weiter. Halle an der Saale! Die Bahnhofshalle hell erleuchtet. Der Zug fuhr weiter in die Nacht. Wo er lang fuhr konnte man an den dämmerig sichtbaren Namensschildern ablesen und begreifen, wenn man sich mit der Landkarte abgegeben hatte. Es ging zwischen Thüringen und Harz westwärts. Nordhausen! Die Stadt brannte. Weiter! Kassel, die Bahnhofshalle wieder in hellem Licht. Fulda, das ist Hessen-Nassau.

Im Morgengrauen, mit einiger Verspätung , hielt der Zug in Hanau. Hier Umsteigen zur Fahrt in den Odenwald. Nicht bis Frankfurt am Main und weiter bis Darmstadt. Eine Stunde später kam ein Zug zur Weiterfahrt in Richtung Süden. Man konnte sich wieder am Stand der Sonne orientieren. Der Zug schleppte ich bis zum Bahnhof Wiebelsbach-Heubach. Da war Schluß für’s erste.

Der Bahnhofsvorsteher war besorgt um die angekommene Familie. Als die Bomber in riesiger Höhe ihre Kondensstreifen zogen, verbannte er alle Reisenden in den ganz toll ausgebauten Luftschutzkeller, Reisende, das war die Familie. Bis zum Nachmittag mußte man auf dem so in freier Natur liegenden Kreuzungsbahnhof auf den Zug aus Darmstadt warten. Hinten auf dem letzten Gleis stand eine Lokomotive, döste mit paffenden Pumpenschlägen vor sich hin. Sonne und Reif belebten die Landschaft.

Der Zug aus Darmstadt kam. Es wurde lebendig auf der Station. Der Zug war voller Reisenden. Die Landschaft, die der Zug bei seiner Fahrt nach Süden durchfuhr wurde immer interessanter. Ortsnamen: Höchst, Bad König, Michelstadt … Erbach! Ankunft auf dem Bahnhof über der Stadt. Abholung mit dem Handwagen. Hinab zur Stadt, vorbei am Schloß und hinauf zu dem großen Haus, das den Ankömmlingen erst einmal Platz bot.

Der Zuwachs durch die Ankömmlinge brachten doch einigen Verdruß in den über mehrere Stockwerke verteilten Tagesablauf. Also nahm man das Unterbringungsangebot der Kreisverwaltung wahr. Mit dem Bus ging es auf der Nibelungenstraße bis zur Spreng. Beide Schwestern, Mütter von zusammen zehn Kindern, waren einmal richtig herzerfrischend fröhlich, mal ohne Eltern und Kinder, nur der Mutter Ältesten haben sie mitgenommen. Für eine kurze Zeit störte sie nicht, daß ein Vater in Russland vermißt, der andere alleine in Berlin diente. Der Weg schlängelte sich bergab durch das Kainsbach-Tal. Beim Bürgermeister erhielt man die zugewiesene Einquatierungsadresse. Ebenso fröhlich ging es den Rest des Kainsbach-Tales hinunter zum Haltepunkt der Nebenbahn, die die Wanderer erst nach Reinheim brachte, wo man den Zug aus Darmstadt nach Erbach nehmen konnte – das ging wieder über Wiebelsbach-Heubach.

Das neue Zuhause lag hoch über dem sich durch das Tal schlängelnden Bach. Ein steiler Fahrweg führte direkt zum Gehöft, der andere bringt alles, was schwer zu fahren ist, in einem geschwungenen Weg zum Berg hinauf. Das Wohnhaus schloß sich an den von Buschwerk umgebenen, zum Bach abstürzenden Felsen an. Und dann stand man in dem viereckigen Hof, den Wohnhaus, Stallungen links und rechts und die Scheune umschlossen. Mittendrin die Gülle-Wanne mit dem Misthaufen obendrauf. Bauer und Bäuerin begrüßten und musterten die Ankömmlinge, einfach in ihrer Arbeitskluft gekleidet. Es war nicht zu erkennen, ob ihnen der Zuwachs auf dem Hof gefallen wollte. Es war eben so, man konnte sich dagegen nicht wehren.
Die Mutter fuhr mit dem Ältesten noch einmal nach Berlin, um etwas Hausrat ins Kainsbach-Tal zu schaffen. Auch mußten die Kinder, die schulpflichtig waren, ihre Siebensachen für den Besuch in Dorfschule oder Gymnasium haben. Es gab bei dem kurzen Aufenthalt in Berlin wieder Fliegeralarm, doch wurde das Alles nicht so sehr beängstigend empfunden – es gab ja da hinten im Odenwald ein friedlicheres Plätzchen Erde.

Sie hatten im Obergeschoß des Fachwerkhauses ein Zimmer, eine Kammer und eine Kochgelegenheit als neues Reich erhalten. Zum Plumpsen mußte man in den Hof, da konnte man wählen zwischen den „Brillen“ im Stallgebäude neben den Pferden oder im Stallgebäude bei den Rindviechern. Immer ein Erlebnis, wenn eine Sitzung bei offener Herz-Tür mit Blick zum Treiben auf dem Hof stattfinden konnte.

Die mitgereiste Ukrainerin half nun mit bei der Feldarbeit. Albert , der französische Kriegsgefangene, kam jeden Morgen aus dem kleinen Lager inmitten des Dorfes hinauf zur Arbeit, spannte die beiden Pferde an und arbeitete das weg, wie er es auf seinem Hof in Frankreich so auch getan hätte. Ein friedliches Neben- und Miteinander bestimmte das Leben auf dem Sonnesch-Hof. Da ging es hinauf in den jungen Eichenwald, die abgeschlagenen, schlanken Stämme und Äste wurden ihrer Rinde beraubt, die für Gerbarbeiten abzuliefern war.
Da im Oberdorf gab es eine Dorfschule. Zwei Kinder der Familie konnten dort in die Klasse für Alle gehen. Ein Kind war in Erbach geblieben, besuchte dort die Oberschule. Der Älteste durfte ganz früh morgens etwa eine Stunde bis hinunter zum Haltepunkt laufen, dort mit dem „Odewälle Liesche“ das Gersprenz-Tal bis nach Groß-Bieberau fahren, um da das Gymnasium zu besuchen. Gegen zwei Uhr am Nachmittag zockelte das Bähnle wieder das Tal hinauf. So fuhr der Schüler manches Mal mit dem nach Reinheim fahrenden Zug mit, erlebte dort das Umsetzen der Lokomotive, blickte hinüber zu dem wartenden Zug nach Groß-Zimmern und beobachtete den von Darmstadt eingefahrenen und dann ziehenden Zug nach Erbach und Eberbach.

Am Kiosk im Reinheimer Bahnhof konnte man die Meldungen über die Luftlage mithören, die über Drahtfunk ausgesendet wurden. Es war nicht sehr rosig, anzuhören, wie die feindlichen Bomberflotten mehr und mehr am Tage einflogen. Besonders bald nach der Landung der Alliierten in der Normandie zogen fast pausenlos die Bomber gen Osten. Nürnberg, Schweinfurt waren ausgemachte Ziele.

Wenn das Bähnle dann wieder die Gesprenz aufwärts schnaufte, hatte man schon vor den in Groß-Bieberau zusteigenden Schülern einen Platz einnehmen können. Das Bähnle setzte zu einer Schleife rüber nach Wersau an, um danach wieder in Brensbach an der Straße entlang der Gersprenz zu landen. Es war egal, wo man zum Aufstieg zum Hof des Sonnesch-Bauern ausstieg. Entweder verließ man den Zug, der neben den Personenwagen auch ein, zwei Güterwagen mit sich führte, bei der nächsten Station, wo man ja morgens eingestiegen war, dem Haltepunkt vor dem Gasthaus „Zum Schnellert“, also zum Kainsbach-Tal. Oder man ließ sich noch ein paar Stationen weiter in Richtung Reichelsheim mitnehmen, in Ober-Gersprenz mündete die Nibelungenstraße, von Michelstadt kommend, in die Straße, wo das Bähnle sein Gleis hatte. Von Kirch-Beerfurth konnte man auf einem Wanderweg über die Nibelungenstraße hinweg zur Hutzwiese und die Vierstöck zum Sonnesch-Hof steigen. Das war viel spannender als den Weg das Kainsbach-Tal über Stierbach mit seiner Sägemühle zu marschieren.

Es kam immer häufiger vor, daß beim Heimweg die Bomber ihre Kondensstreifen an den Himmel malten. Und wie man gelernt hatte, wie man sich am Besten vor der Einsicht der Bomber schütze – noch jagten keine Tiefflieger übers Land – so eilte man zwischen den Bäumen springend, stets mit kurzer Beobachtungspause im Schutze der Baumwipfel. Das war später dann einmal ganz schlimm. Daheim angekommen ging es schleunigst in das Kellergewölbe des Wohnhauses im Sonnesch-Hof. Aber Neugierde lockte nach oben, den besonders klingenden Geräuschen in der Luft auf den Grund zu gehen. Am Himmel hatte sich eine Me-110 in den vorbeifliegenden Pulk gedrängt, beschoß einen Bomber. Dem von der Me Gejagten brach eine Tragfläche ab, die trudelte vom Him-mel. Aus dem geborstenen Flugzeug lösten sich einige Punkte, mit dem Fallschirm sich retten wollende Besatzungsmitglieder. Ein Fallschirmspringer landete genau in der oberhalb des Sonnesch-Hofes vorbei führenden Hochspannung zwischen den Leitungen. Ein Blitzen, Aufflammen, der Springer verdampfte, verkohlte im Nu. Irgendwo ging der Rest des angeschossenen Flugzeuges herunter.

Sommerferien. Der Vater bekam Urlaub. Die Familie durchwanderte gemeinsam die schönen Auen und Wälder des Odenwaldes. Es ging zum Lärmfeuer, einem Aussichts- und Meldeturm mitten im Wald. Eine wunderschöne Zeit da mitten im Krieg. Der Vater hatte die Uniform vorschriftswidrig ausgezogen, sollte er sie doch immer und überall tragen. Da oben in den Wäldern kontrollierte nicht einmal mehr ein Förster, was da geschah. Der Urlaub ging zu ende. Der Vater fuhr wieder zurück nach Berlin. Die Alliierten waren in der Normandie gelandet.

Mit dem Milchwagen mitzufahren war toll. Man half beim Ein- und Ausladen der bei den passierten Bauernhöfen auf Böcken stehenden Milchkannen. Man durfte im Führerhaus neben dem Fahrer sitzen. Dann und wann mußten beim Halt Holzstücke in den Holzgas-Generator nachgeladen werden. Der Lkw fuhr mit Holzgas. Der Fahrer sinnierte laut vor sich hin. Er war der Meinung, daß in Kürze etwas ganz Besonders passieren würde. Am Tag nach dem Attentat in der Wolfsschanze war der Fahrer nicht mehr auf der Route.

Die Zeit der Pilze und Waldfrüchte war angebrochen. Es ging hinaus in den Wald. Pilze wurden geerntet, geputzt, geschnitten und getrocknet. Erst die Walderdbeeren und Heidelbeeren, schließlich die Preiselbeeren. Frauen brachten ihrer Ernten mit dem „Lieschen“ nach Reinheim und weiter nach Darmstadt. Das Bähnle war schon am frühen Morgen, wenn die Schüler nach Groß-Bieberau wollten, überfüllt, die Böden der Personenwagen waren voll mit Spankörben bedeckt. Man hängte schließlich den Diesel-Triebwagen an den Zug, damit hatten die Schüler wieder Platz.

An einem Morgen wartete man am Haltepunkt vergebens auf’s „Lieschen“. Eine Gruppe Schüler kam das Gersprenz-Tal zu Fuß herunter. Unser Primaner von der Hutzwiese führte die Gruppe an. Die Wartenden schlossen sich an. Warum kam das Bähnle nicht ? Man sollte es bald sehen und wissen: die brave T3, die Dampflokomotive war aus dem Gleis gesprungen und den Hang hinunter gepurzelt. Ein Arbeitszug der Reichsbahn kam dem havarierten Zug zu Hilfe. Weiter ging es zu Fuß zur Schule. Und ebenso ging es auch nach Schulschluß den ganzen Weg wieder zurück. Es gab weder Bus noch Fuhrwerk, geschweige ein Auto, mit dem man leichter nach Hause kommen konnte.

Der Herbst stellte sich ein. Die Westfront rückte näher und näher. Unruhe trat ein, wie sollte es weiter gehen?! Die Mutter beschloß die Rückkehr nach Berlin, zurück nach Eichwalde. Man begegnete unterwegs den Metz-Flüchtlingen. Der Mutter gelang es, einen halben gedeckten Güterwagen für Hausrat, Feldfrüchte und Eingemachtes zu bestellen. Die Ukrainerin blieb auf dem Bauernhof. Die Familie fuhr über Nacht zurück, dieses Mal über Frankfurt. Gott sei Dank verlief die Reise ohne Störung. Berlin, das Ziel der Bombenangriffe hatte die Evakuierten wieder. Sogar der Güterwagen kam in Eichwalde unbeschadet an.

Niedergeschrieben am 13. April 2010

ortwin

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Kommentare (3)

ortwin Ich war gestern bei meiner ältesten Schwester. Ich erzählte von der gerade absolvierten Erinnerungstour. Und dann holte Schwesterlein aus: »Da kam die Straße von Nieder-Kainsbach ein Soldat herauf - es war unser Vater! So fing unser gemeinsamer Urlaub an.« Das hatte ich nicht erlebt, er war also da. Und noch einmal: es war eine so wundersame Zeit, kurz, aber sehr intensiv. Ich hatte auch vergessen, daß Schwesterlein (2 Jahre jünger als ich) mit mir auch zusammen den Weg vom Sonnesch-Hof hinnunter nach Nieder-Kainsbach zum Haltepunkt des "Lieschen" beim Gasthaus "Zum Schnellert" zurückgelegt hatte.
Na, ich muß weiter schreiben am Buch "Die Müllerei", muß Schwesterlein auch abfragen. Ob die anderen Geschwister so richtig "mitsammeln" bezweifele ich. Obwohl alle bis auf unser Nesthäkchen schon pennzioniert sind, haben sie so gar keine Zeit.
ortwin In meinem Bericht, der doch nur ein Splitter all dessen widerspiegelt, was im "Werden und Wachsen" Eindruck hinterließ, sollte ganz einfach dieses Luftschnappendürfen in dem grausigen Alltag von 1939 bis 8.Mai 1945 anzeigen.
Mit meiner lieben Freundin bin ich gerade von einer 4-Tage-Tour durch den Odenwald, also zwischen Neckar und Main, zurückgekehrt. Kreuz und quer ist's gegangen (gefahren).
Wir sahen den Sonnesch-Hof, waren enttäuscht, weil er so herunter gekommen aussah.
Das Odewäller Liesche fährt schon lange nicht mehr und das Gymnasium ist in einer Gesamtschule gelandet.
Aber die Nibelungenstraße die B45 und die B47 gibt es noch. Und auch die Chausseen, die wir mit Mutter und Geschwistern gewandert sind, gibt es noch, oh, sie sind heute asphaltiert. Und die Wegezeichen des Odenwaldklubs sind modern und aus Plastik.
Enttäuscht? Nein, die Zeit ist nicht stehen geblieben, wie das Erinnerungen so an sich haben.
Rutger in deinen Erinnerungen nur sehr beschränkt (und ironisch)die Rede ist von der damaligen deutschen Führung, habe ich den Eindruck, ortwin, du warst anderer Meinung. Die damaligen Erfahrungen haben vermutlich dein ganz weiteres Leben bestimmt.

Roger

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