Ich bin ja wieder in Berlin „Zuhause“ angekommen. So gebe ich am PC ab und an Suchaufträge ein, um Fragen beantworten zu lassen.

Angeregt durch das „Drama“ mit dem „Großflughafen BER“ – sprich Schönefeld, fiel mir ein, dass wir nach der Kapitulation mit dem Handwagen in diese Richtung unterwegs waren, um bei den Bauern Lebensmittel zu erbetteln.

Und wie es so ist, fallen da auch Dinge von damals wieder ein. Schönefeld: das war doch „Hirth und Henschel“, beides Flugzeugfabriken. Und die Spintisiererei ging weiter: Johannisthal – da, wo mein Spatz heute lebt, da wo in Eichwalde ein Nachbar bei der Reichsluftwaffe in Dienst war.

Eichwalde – Grünau – Adlershof – Schöneweide, Görlitzer Bahn. Wenn man so diese Strecke rein nach Berlin fuhr, fiel linker Hand der Strecke das relativ freie Gelände um Adlershof auf. Da war eben etwas! Aber was wirklich??

Reichsluftfahrtministerium, Erprobungsstellen usw. Wir wussten vieles und doch gar nichts. Es war ja Krieg und alles geheim. „Pst! – Feind hört mit!“ – das zeigten Plakate und Grafittis (in fluoreszierender Schrift) überall.

Nicht umsonst stand wohl am Betriebsbahnhof Schöneweide ein ganzer Zug mit Flugabwehrgeschützen. Und der fuhr auch schon einmal nachts bei Fliegeralarm zu uns raus nach Eichwalde – da fielen auch prompt Bomben auf Eichwalde.

Und doch konnte man in Eichwalde etwas in der Luft erleben, sehen. Da kam einmal ein Flugzeug, das war asymmetrisch konstruiert: es hatte von der Mitte der Gesamtfläche aus gesehen einen üblichen Rumpf (ich meine) ohne Propeller zur Seite versetzt und eine Motorgondel auf der anderen Hälfte der Tragfläche. Ich habe in den Publikationen im Internet danach gesucht – eben nichts darüber gefunden, wohl aber eine riesige Menge an Versuchsmuster-Beschreibungen bis hin zu Informationen zur noch immer geheim gehaltenen Waffe V3.

Als die Front immer näher an Berlin heranrückte, stapelte man riesige Kisten (mit Flugzeug-Motoren??) unter der Brücke der (heutigen A10), die zwischen Wildau und Königs Wusterhausen die B96A überquert.

In Schönefeld lagen noch Kisten mit Flugkörpern der verschiedensten Art herum. Wir gingen, das Ganze keines Blickes würdigend, vorbei – uns ging es doch nur noch etwas Essbares mit nach Hause zu bringen.

Da gibt es nun Orte im Bereich von BER, die von diesem neu konstruierten Gelände „gefressen“ worden sind. Und viele neue Straßen und Bahnanlagen haben sich da eingefunden. Nicht wieder zu erkennen.

Nach dem Krieg war der Flugplatz Adlershof – Johannisthal (der Wiege der motorisierten Fliegerei) nichts mehr ernstlich genutzt. Vielmehr – und das geht jetzt immer noch so weiter – war da der (DDR)-Fernsehfunk zu Hause, waren da Institute eingerichtet. Und da und dort wohnt man in Ein- und Mehrfamilien-Häusern.

Wenn wir da aus der Mark zurück an das Gelände heran geradelt sind, wissen wir, dass wir gleich zu Hause sind – zumindest Spatz, ich müsste noch etwas weiter fahren.
ortwin


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Kommentare (2)

finchen wenn ich nicht irre, muß es die Beinhorn gewesen sein, die sowieso mit den Nationalsoziallisten gegungelt hat.
Und auch in diesen Banden verstrickt gewesen sein soll.Ich werde mal in meinem schlauen Buch, der "Zweite Weltkrieg" nachschlagen - vielleicht finde ich einen detailierten Bericht.
Dann bis später mal....
Dein Moni-Finchen
ortwin Im Fernsehen kam darüber eine Sendung (Wiederholung).
Und ich entdeckte tatsächlich das asymmetrische Flugzeug. Also ist meine Erinnerung schon wahr. In der Schnelle sah ich gerade noch, dass der Rumpf mittig in den Tragflächen saß, also nur die Motorgondel seitlich versetzt in den Flügel eingepasst war.
Wer von den vier bekannten Damen, Reitsch, Beinhorn, Uhse, Schenkendorf, die Erprobung geflogen hat, habe ich nicht mitbekommen.
Aber, wie kam ich auf das Thema? Kein direkter Anstoß von außen.
ortwin

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