und auf dem Fahrrad, schrie schon von weiten:
"bringt den Köter rein"!
Dieser Köter, der hieß Karlchen und war ein treuer und friedlicher Hund, eine Wollmaus mit friedlichem Charakter. Er lag in der Toreinfahrt und machte keinen Mucks. Ich ging raus um Nachzuforschen, was diesem "Herrn" an der Idylle stören könnte. Karlchen stand auf und ging auf mich zu und fletschte die Zähne und dieses Mannschgerl auf dem Rad schimpfte noch immer, beschimpfte mich und meinen Hund, ich winkte ab und hieß ihn weiterfahren. Und das war das Startsignal. Karlchen spurtete los und bekam ihn zu fassen, am Hosenbein und er trat wie wild auf Karlchen ein. Ich rief nach Karlchen, er kam sofort und unser Nachbar, auch mit Hut, stand plötzlich vor der Tür. Mit 'ner Flasche in der Hand, die er dann nach Karlchen warf und jetzt war es aus mit Freundlichkeit. Ich habe gebrüllt aus Leibeskräften bis meine Söhne auf der Bildfläche erschienen, der eine das Karlchen nahm und der andere den angesoffenen Nachbarn und beide in die eigenen Haustüren steckten. Der Nachbar machte ganz schlimme Randale, daß ich in meiner Not die Polizei gerufen habe. Karlchen ließ die Herren rein und zeigte freundliches Wohlwollen, da sie ihre Hüte abgezogen hatten. Kein Problem. Mein "Kampfhund" war zwar irritiert, aber die zeigten ja auch kein böses Verhalten. Vom Radfahrer mit Hut bekam ich eine Rechnung, nachdem er mich bei der Polizei anzeigen wollte und die Herren ihn wohl besseren belehrten. Der Nachbar bekam eine Anzeige von der Polizei wegen Widerstand gegen die Ordnungshüter und so lief das Spielchen vor sich hin. Wir sind dann ausgezogen und haben uns ein neues Domizil gesucht, mit dem Nachbarn konnten wir nicht mehr leben. Im neuen Haus in einem Dorf, das wir kannten, war dann endlich Ruhe. In diesem Dorf gab es einen Alt-Bürgermeister, der im November immer für die Kriegsgräber sammelte und auch nie ohne Hut unterwegs war. Und alle Jahre wieder...
Herr XXX, bitte zuerst den Hut abnehmen und in der Hand behalten. Dann kommt Begrüßung. Der gute Mann glaubte mir das nicht und wollte es probieren, er kam rein, stülpte seinen Hut auf den Kopf und Karlchen schoß los und keifte ihn ganz aggresiv an. Alt-OB nahm den Hut vom Kopf und unterhielt sich mit Karlchen, streichelte ihn, Karlchen war friedlich wie eh und je und sowie die Hand zum Hut ging, war der Burgfrieden beendet. Mein Hund hatte ein Trauma !!!
Nun lief Karlchen ja nicht auf der Straße rum, aber wenn der Alt-OB bei uns vorbei ging, zog er jedesmal den Hut, vor Karlchen.
Mein Karlchen wurde 18 Jahre und war der liebenswerteste Hund, aber nur ohne Hut.
Einen Gruß an Karlchen im Hundehimmel.

Finchen

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Kommentare (3)

finchen das war'ne Marke mit Prädikat. Der hatte noch mehr "Scherze" drauf. Handausstrecken ohne vorher "Guten Tag" zu wünschen - erschien ihm als Angriff und er mußte Frauchen beschützen. Sich zu mir auf die Couch setzen von männlichen Wesen, das ging überhaupt nicht. Und meine Söhne hatten viele Freunde!
Gruß Finchen
omasigi und gleich ueberlegt ob bei uns auch ein Hund
mit einer besonderen Sonderheit gelebt hat.
Dein Karlchen wird jetzt freudig bellen, wenn er
jetzt mitbekommt wie seine Geschichte ein Lachen
hervorruft
Hut ab vor Deinem Karlchen.
gruessle
Sigrid
Traute Was hast Du nur dem Hundchen beigebracht? Oder hatte er zuvor einen anderen Besitzer, der in möglicherweise auf die Herren vom Finanzamt abgerichtet hat?
Das ist ja geradezu einmalig, wer ihn kennt zieht den Hut vor ihm.
Wer ja schade, wenn ich die Geschichte nicht gefunden hätte.
Ganz fröhliche Grüße, auch zum Hundehimmel,
Traute

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