Der Kuckuck

Autor: ehemaliges Mitglied

Der Kuckuck und der Mensch

Tief im Wald singt seine Terz
monoton - doch mit viel Herz
schon der Kuckucksmann

Weil er schreit so sehnsuchtsvoll
- oder eher liebestoll -
fliegt bereits erbarmungsvoll
eine Dame an

Und sie lieben sich ausgiebig,
schau'n sich zwischendurch umtriebig
fremde Nester an

Ist vorbei die Liebelei,
legt die Kuckucksfrau ihr Ei
- ihre Leibesfrucht -

heimlich in ein fremdes Nest,
worauf dieses sie verlässt
und das Weite sucht!

Kaum geschlüpft das Kuckuckskind,
schubst es die, die noch da sind,
mit dem Sterz nestabwärts

und lässt zu ganz unerschüttert,
dass es wird allein gefüttert
- ohne Scherz! -

Und darauf ganz ohne Schmerz
denkt die Adoptivmama
nicht mehr dran, was vorher war!
Sieht nur diesen Schlund.

Und stopft all die leck'ren Sachen
in den roten Riesenrachen
emsig Stund um Stund!

Wer da denkt: "wie asozial!",
wisse ein für allemal:
damit liegt er schief!

Denn das Tier hat keine Wahl;
es kennt keinerlei Moral,
handelt instinktiv!

Wenn der Mensch dergleichen tut,
ist's natürlich nicht so gut;
man verzeiht's ihm nie!

Steht sein Sinnen nur nach Minnen,
sei es draußen oder drinnen,
nicht nach Hegen und nach Pflegen,
sucht der Mensch nach and'ren Wegen.

Und er schafft es irgendwie
je nach Wille mit der Pille
oder mit Verhüterli!
...........................................................

Dreierlei Kuckucke


Schallt es "Kuckuck" aus dem Wald,
freu dich! Frühling wird's nun bald!
Ruft es aus der Stube stur
"Kuckuck", ist's nur deine Uhr!

Aber du hast nichts zu lachen,
klebt der Kuckuck auf den Sachen,
die dir lieb sind und auch teuer!
Denn dann ist's ein Ungeheuer!

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Kommentare (1)

ruttel Was soll man dazu schon sagen? Auch bei uns Menschen gibt es solche Plagen.
Solche Methoden kann man keinesfalls loben. ruttel

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