Dat Bröckemännche in Bonn

Heute, am 12.November 2009,
dürften wir uns daran erinnern:

In Bonn wurde vor sechzig Jahren die neue Bonn-Beueler Brücke dem Verkehr übergeben.
Damit konnten die bis dahin als Fähren eingesetzten Siebel-Fähren zwischen dem linken und rechten Rheinufer ihren Nachkriegseinsatz eigentlich beenden. Diese Fähren, wenigstens solche gleicher Bauart hatten u.a. bei der Räumung der Krim durch die Deutsche Wehrmacht geholfen.
Vgl. »http://de.wikipedia.org/wiki/Siebelf%C3%A4hre«

Ab diesem Tag konnte das zunächst vom linken Pfeiler der alten in den Kriegstagen zerstörten Rheinbrücke „geklaute“ Brückenmännchen wieder auf seine Rückkehr an angestammten Platz hoffen. Zum zweiten Mal wurde dieses, die Beueler verhöhnende Figürchen, dem „Grielächer“, mit seinem von Bonn nach Beuel zugewandten Hinterteil die Beueler ärgern. An der alten Rheinbrücke wurde es angebracht, weil die Beueler sich nicht an den Kosten des Brückenbaus beteiligt hatten. An dem Pfeiler der neuen Brücke, die inzwischen den Namen „Kennedy-Brücke“ heißt, wurde das „Bröckemännche“ etwas nach Süden gerückt, soll heißen „Ätsch ihr Frankfurter! Wir sind Bundeshauptstadt!“.
Vgl. »http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCckenm%C3%A4nnchen«

Dieser Tag vor sechzig Jahren war für unsere Familie auch beachtenwert:
Aus der vorläufigen Bleibe in Hämelschenburg, die wir für vier ganze Jahre da draußen im Land der Niedersachsen nach der Umsiedlung von Eichwalde bei Berlin inne hatten, holte uns an dem Tag die in Bonn ansässige Spedition Reifferscheidt mit einem Möbelwagen und einem angehängten Planwagen mit Sack und Pack ab. Und damit fuhren wir Alle – bis auf unser Brüderchen Uli, der zunächst im Krankenhaus in Hameln zurückbleiben mußte – über die nagelneue Brücke von Bonn nach Beuel. Dort bekamen wir eine vorläufige Bleibe, bis im April 1950 die neu gebaute Wohnung in der Endenicher Allee, links von Rhein und Eisenbahn, fertiggestellt war und wir „Bönnsche“ wurden.

Denk‘mal: das ist wirklich schon sechzig Jahre her!