Das Nachtigallen-Lied! von Luzi


Hörst du der Nachtigallen Schlag?
Hörst du's Feinsliebchen mein?
Sie sitzet dort im Rosenhag
und bringet dir ein Ständchen fein
mit ihrem hellen süssen Schlag.
Hörst du's, Feinsliebchen mein?

Dieses Lied hatte Pitterchen für Klothilde gedichtet!
Fünf Jahre waren schon vergangen und immer noch trauerte Klothilde ihrem Pitterchen nach. Wenn sie nur wüsste, was damals passiert war, wenn sie nur wüsste, ob er noch lebte und eines Tages wieder zu ihr zurück käme. Die Ungewissheit war sehr schwer zu ertragen.
So sass sie die ganzen Jahre im Frühling , wenn die Heckenrosen blühten und die Nachtigallen im Tal in den Büschen sangen, abends alleine unter dem Hollerbusch. Sie sang dann das Lied, das Pitterchen für sie erdacht hatte und schwor sich , sich selber und dem Andenken an Pitterchen treu zu bleiben.
Das Töchterchen, das sie nach der Abreise des Pitterchen's geboren hatte, er hatte es ja leider nicht mehr erfahren, es sass dabei und sah mit seinen grossen, grünen Augen, den goldroten Haaren und der rosigen Haut fast wie eine Heckenrose aus.
Mitte Mai, fünf Jahre später kam ein grosser, blonder Mann in das Neandertal.Er suchte Klothilde, er war ein Holländischer Händler und brachte Kund von Pitterchen. Leider eine sehr traurige, Pitterchen war tot. Er wurde erschlagen und dann ausgeraubt, wegen den bunten Steinen, die er in Holland verkaufen wollte. Der Händler überredete Klothilde, mit ihrer Tochter , die er Meisje nannte, zu ihm nach Holland zu ziehen.Man hatte da in Holland den Mörder von Pitterchen gefangen, und der Kerl hatte auch noch alle bunten Steine bei sich gehabt.
Klothilde hatte ja im Neandertal nur ihre kleine Tochter, so packte sie ihre Siebensachen in das kleine Boot und fuhr mit dem Holländer, der Jann hiess, nach Holland. Unterwegs wurden die beiden dann ein Paar, fünf Jahre Trauer, das war Klotilde genug.In Holland bekam Klothilde dann ihre bunten Steine zurück und war fortan eine sehr reiche Frau. Sie lebte mit Jann noch lange, bekam noch ein Mädchen und eine Sohn von ihm und war ganz einfach glücklich!
Es grüsst Euch Eure luzi, die nun kein Boot mehr hat und im Siebengebirge bleiben muss.



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Kommentare (1)

Traute wunderschön und so leicht und luftig zu lesen, als hättest Du mit einer Flaumfeder geschrieben.
Hoffentlich wird Deine Quelle nicht erschöpfen, uns zu Liebe?
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Dein Fan, Traute

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