Zugreise
Wenn unterwegs mal mit dem Zug
sieht man aus Fenstern kleine Menschen;
was werden sie gerade tun
erfährt man nie, der Zug rennt weiter.
Eine Figur macht auf den Mund,
um etwas – Wichtiges? - zu sagen.
Die Worte hängen in der Luft,
dazwischen kommen grüne Hügel.
Erst wenn zu Ende Reise kommt,
wenn ausgestiegen, Bahnsteig lang -
kann es geschehen, dass da wer
entgegen kommt, und sagt: Hallo...
Kommentare (4)
@Rosi65
Schön ist Dein Lebenszug, liebe Rosi. Und er kann jede Menge Energie von der Leitung da oben schöpfen. :)
Ja, ich bin auch der Meinung, dass man lieber eigene Fehler bereuen würde, als diejenigen, auf die man von den Anderen geführt wurde. Das geschieht ziemlich oft, wenn man jung ist; später wird man mehr assertiv. Was so ganz vor falschem Handeln natürlich auch nicht schützt. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Wenn ich mit dem Zug reise, liebe Christine, kann ich stundenlang aus dem Fenster schauen. Allerdings ist es bei diesen schnellen Zügen etwas schwierig geworden, da kann einem schon mal schwindlig werden. Und leider gibt es immer wieder Unterbrechungen durch Schallschutzwände, wo man nichts sehen kann als eben die besagten Wände, die manchmal von Sprayern "bemalt" wurden oder vielleicht sollte man besser sagen "beschmiert". Selten ist da etwas dabei, was man vielleicht als Kunst bezeichnen könnte.
Reisende schauen in ihren Laptop oder in ihr Smartphone oder lesen oder machen vielleicht ein kleines Nickerchen, ich schaue aus dem Fenster 😊, weil es dort viel zu sehen gibt. Ich sollte mal wieder auf Reisen gehen, aber erst, wenn die 9€-Ticket-Zeit vorbei ist 😉.
Danke fürs Mitnehmen auf diese kleine Reise und herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Ja, liebe Brigitte, wörtlich eine Zugreise - oder auch ein Leben, wo man vielen Menschen begegnet ist, und sie oft irgendwie versäumt. Denn das Leben geht weiter eben... Aber ich wollte da auch die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass es nie zu spät wird, zufällig auf einem Bahnsteig ein interessantes Gespräch einfach mit einem Hallo zu beginnen. :)
Ich liebe Zugreisen, nehme längst nicht mehr Bücher mit, denn ich kann ohne Ende aus dem Fenster schauen. Und die Graffitis - oh, wie hasse ich die... :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Der Lebenszug:
Liebe Christine,
mit einer Freundin und deren Schwester Margret verbrachte ich mal einige Urlaubstage in den Niederlande. Margret hatte die Idee, einmal das hübsche Grachten-Städtchen Delft zu besuchen. Sie informierte sich deshalb an der Rezeption nach dem besten Transferweg. Wir mussten erst mit dem Bus zum Den Haager Bahnhof fahren, um von dort aus mit dem Zug weiter nach Delft zu gelangen.
Margret kaufte unsere Tickets bei einem netten Busfahrer, der sogar fließend Deutsch sprach. Na, da konnte ja eigentlich nichts schief gehen.
Erst später, als wir die Rückfahrttickets lösten, stellten wir fest, dass wir auf der Hinfahrt mit dem Zug ganz unbekümmert als „Schwarzfahrer“ unterwegs gewesen waren, denn Margret hatte nur für die Busfahrt bezahlt. Warum das passiert ist, wusste sie eigentlich auch nicht so genau. Zum Glück sind wir aber im Zug nicht kontrolliert worden, denn das wäre nicht nur peinlich sondern sicher auch teuer geworden.
Diese Zugfahrt hat natürlich nur eine Kleinigkeit mit dem „Lebenszug“ zu tun…, aber immerhin die Erkenntnis, sich besser nicht immer vollständig auf andere Leute zu verlassen.
Herzliche Grüße
Rosi65