Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel


Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 12. Zu Besuch bei der Hexe

“Willkommen, liebe Gäste!” sprach  die Hexe  mit quietschender Stimme. “Was hat euch zu mir geführt?”
“Wir möchten mit Ihnen über einen sehr wichtigen Fall sprechen!”    Tim trat nach vorne.
Joel konnte sich vom Anblick der Hexe nicht losreißen. Ja, sie hatte eine lange Nase, die dunklen Augen sahen stechend und durchdringend  aus,  der Rücken war leicht gekrümmt. Die Hexe stützte sich auf einen Stock, aber ob sie ein Knochenbein hatte, sah Joel nicht. Im Allgemeinen schien sie ihm jedoch nicht sehr schrecklich zu sein.
“Nun, kommt dann rein.”
Alle gingen in die Höhle, nur Din schaffte es nicht, sich durch den schmalen Eingang zu drücken. Er steckte seinen Kopf hinein und beobachtete, wie sich alle auf das Sofa und die Stühle um den großen Tisch setzten. Joel schaute sich neugierig um.
Neben einem Sofa und einem Tisch mit Stühlen stand eine Einrichte mit Geschirr, Vasen und Statuetten. Es gab viele alte Bücher auf dem Bücherregal, und an der Wand hing ein Bild mit  blühendem Garten. Ein selbstgestrickter Teppich schmückte den Steinboden. Und in der anderen Ecke bemerkten die Freunde den Gang in die Küche. Durch ihn war ein Herd mit einem riesigen Topf zu sehen, in dem etwas  Gebräu kochte.
“Alles ist in Ordnung”, dachte Joel. “Die Wohnung ist normal. Die alte Dame ist nicht schrecklich. Hören wir mal, was sie sagt.”
“Also, was hat euch zu mir geführt?” wiederholte die Hexe ihre Frage.
 “Sie wissen doch, dass Weihnachten bald kommt?”  fing Tim an.
“Natürlich wissen Sie es! Sie haben so einen schönen Weihnachtsbaum!” mischte sich Stella ein. “Und unser Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz ist nicht geschmückt. Und die Stadt ist nicht geschmückt. Unser Weihnachten findet vielleicht nicht statt… Waren Sie bei der Eröffnung der Weihnachtsfeiertage?”
“Nein, war ich nicht. Ich liebe Einsamkeit. Ich hasse die Menge und den Lärm. Und was?  Ist etwas passiert?”
“Ja, leider. Die Hauptweihnachtsfee wurde mit einem Schlaftrunk vergiftet. Wir können sie nicht aufwecken. Und ohne Jarina wird das Fest nicht stattfinden. Können Sie uns helfen?”
Die Hexe vertiefte sich in Gedanken.
“Ja, bei mir war kürzlich eine runde, plumpe Fee zu Besuch. Sie erzählte mir, dass ihre Katze den Fuß verletzt hat. Und damit sie schneller heilt, muss sie mehr schlafen. Ich hatte Mitleid mit ihr und gab ihr ein wenig Schlaftrunk. Sie hat mich aber wohl betrogen. Das ist so unfair. Das wird ihr nicht so durchgehen!”
“Können Sie uns ein Gegenmittel geben? Damit Jarina es trinkt und wieder die Aufgaben der Hauptweihnachtsfee erfüllen kann?” fragte  hoffnungsvoll  Elisha.
“Ich kann. Aber ob ich es euch gebe oder nicht, weiß  ich  noch nicht,”  und die Hexe schaute die Kinder mit einem schlauen Lächeln an. “Und wie werdet ihr mir danken?”
“Und was wollen Sie? Geld? Oder ein Ding? Oder muss man etwas tun?”
“Geld, Dinge, Dienstleistungen…das ist zu einfach. Wenn ihr meinen sehnlichsten  Wunsch erfüllt, werde ich euch ein Gegenmittel geben. Das ist mein letztes Wort.”
“Und was ist ihr  sehnlichster Wunsch?” fragte  Ben.
“Ha!  Es euch zu sagen, das wäre zu einfach! Ich warte auf euch, wenn ihr  es schafft, von selbst darauf zu kommen. Bis bald und auf Wiedersehen!” Die Hexe stand auf und verabschiedete sich von den Gästen.

сказве.gif


Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige