Vertrauen

Manche nehmen’s mit der Wahrheit nicht so genau,
das gilt für den Mann und auch für die Frau.
Vertrauen geht hierbei meistens zu Bruch,
nicht immer lohnt dann ein neuer Versuch.
 
Das A und O einer Beziehung ist Vertrauen,
auf Ehrlichkeit würde man gerne bauen.
Doch leider ist's in der virtuellen Welt
oft nur der Spaß, der dort wirklich zählt.
 
Rücksicht genommen wird nicht auf Gefühle,
wen interessiert’s schon in all dem Gewühle,
man schaut einander ja nicht ins Gesicht,
im Umgang zählt hier eben vieles dann nicht.
 
Um die Spreu vom Weizen zu trennen,
 muss man jemanden sehr gut kennen.
Das ist nun wirklich nicht immer leicht,
doch manchmal, da wird es erreicht.


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Kommentare (17)

Roxanna

Da ist noch ein 💗chen dazugekommen, für das ich Anna-Lena🌹 lieben Dank sage.

Herzliche Grüße
Brigitte

Roxanna

Lieber Dank für die geschenkten 💗chen geht an


putty
Prakash
Songeur
Muscari
Monalie
Manfred36
Christine62laechel

Herzliche Grüße
Brigitte

 
 
DSC02996.JPG
 

Federstrich

Liebe Brigitte,

 "Vertrauen ist der Anfang von allem", konstatierte mal die Deutsche Bank in einem Werbespot und bezog es vor allem auf ihr Brotgeschäft. Die Gültigkeit des Diktums ist aber weit universeller, wie das "von allem" bereits andeutet und betrifft namentlich die menschlichen Beziehungen ("Das A und O einer Beziehung ist Vertrauen") und damit auch die Kommunikation in Wort und Schrift, also Internet-Foren inbegriffen.
 Gleichzeitig grenzt der Slogan aber mit gutem Recht die Reichweite von Vertrauen ein mit dem "ist der Anfang" und hier scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen. In der abgekälteten Kanzleisprache heißt es recht häufig, man müsse  Vertrauen "investieren", einen Vertrauensvorschuss leisten, bevor und damit sich was entwickeln kann. Bezogen auf deine Fragestellung entnehme ich dem Spruch, dass es also kein unbegrenztes Vertrauen geben kann, sondern dass Vertrauen nach dem Vorschuss regelmäßig überprüft werden muss. Man sagt ja auch "Vertrauen muss wachsen." Wer das tut und auch die menschliche Natur wie die unterschiedlichen Bedingungen und Interessen einkalkuliert, wird für sich die Spreu vom Weizen rechtzeitig trennen können, bevor allzu viel Porzellan zerschlagen ist.

Missverständnisse sind nicht ausgeschlossen. Ich greife nur mal ein einziges Beispiel raus: "Doch leider ist's in der virtuellen Welt oft nur der Spaß, der dort wirklich zählt." Gegen Spaß und Lachen hast du ja selber auch nichts,😉  aber es kommt natürlich auf den Kontext an. So verstehe ich dich.
Meine Erfahrung dazu ist, dass man in Foren eben beides antrifft, den Wunsch nach Spaß wie auch nach ernsthaftem Austausch, dass beides legitim ist und man immer wieder ausloten muss, was gemeint ist.
LG, Federstrich

 

Roxanna

@Federstrich  

Mit dem Vertrauen, lieber Federstrich wird tatsächlich in allen möglichen Bereichen der Werbung „gespielt“. Vertrauen haben zu können ist etwas Fundamentales. Mindestens einen Menschen muss jede(r) haben, dem er vertrauen  kann. Bei dem er sich öffnen und anvertrauen kann, was ihn bewegt, belastet oder was eben in ihm/ ihr vor sich geht. Ich würde es auch so sehen wollen, dass es  in gewisser Weise Abstufungen gibt bis hin zu bedingungslosem Vertrauen.
Bedenken muss man aber, dass es den perfekten Menschen nicht gibt, der immer verschwiegen ist, immer offen für einen solchen Austausch usw. Jeder Mensch schwächelt auch einmal. Und da hast du recht, Vertrauen immer wieder mal zu überprüfen ist von Zeit zu Zeit angebracht.

Manchmal kommt eine Beziehung nur so in Gang, wenn ein Vertrauensvorschuss geschenkt wird. Dabei muss immer einkalkuliert werden, dass man falsch liegen könnte. Hier hilft möglicherweise das Vertrauen in sich selbst, mit der eventuell folgenden Enttäuschung fertig werden zu können. Und hier braucht es vielleicht auch wieder die Vergebung, die schon immer mal Thema war, dass ein anderer Mensch enttäuscht hat, damit das nicht weiter im Inneren belastet.

Nein, lieber Federstrich, gegen Spaß habe ich nichts. Fast gebetsmühlenartig wird man immer wieder von mir lesen, dass ich die Heiterkeit sehr hoch halte
😁. Man kann nicht immer ernsthaft und tiefgründig sein, aber unterscheiden zu können, und da meine ich nun wieder eher den privaten Austausch, was ist ernst gemeint und was ist Spaß, finde ich schon wichtig.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße kommen von

Brigitte

 

protes

vertrauen ist gut
sagt man
 kontrolle ist besser
aber wie soll das gehen?
liebe Brigitte

bauchgefühl vielleicht

lg hade

ehemaliges Mitglied

@protes  Dem würde ich zustimmen. Blind vertrauen sollte man nicht. Es ist wichtig, ein gewisses Grundvertrauen in das Gute im Menschen zu haben. Aber manchmal sagt einem das "Bauchgefühl" eben schon auch, dass "da" etwas im Busch ist und das sollte man auch ernst nehmen. Heutzutage wird das immer schwieriger, weil die Welt so unübersichtlich geworden ist. Kleines Beispiel aus meinem Alltag: Ich arbeite für eine Online-Schule als Freelancerin. Bisher lief alles gut, aber woher weiss ich, dass die nicht eines Tages mein Konto plündern? Ich meine, da sind alles IT-Experten dahinter. Im digitalen Zeitalter werden wir zum Vertrauen gezwungen. Überall werden ja unsere Daten erfasst usw. Aber ganz wohl ist mir jedenfalls nicht dabei.

Roxanna

@protes  

Ist dieser Spruch nützlich oder eher nicht, lieber hade? Das ist hier die Frage. Im realen Leben könnte man schon vieles „nachprüfen“ oder auch kontrollieren, aber in der virtuellen Welt praktisch nichts. Aber will man das denn? Was wäre das für eine Beziehung, in der man kontrollieren muss. Misstrauisch zu sein, wird jede Beziehung vergiften. Bauchgefühl, lieber hade, kann auch irren. Ich sage mal so, gib jedem Menschen die Chance, sich dein Vertrauen zu verdienen 😁. Es braucht einfach Zeit und Vertrauen zu jemandem haben zu können, ist ein großes Geschenk des Lebens.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und grüße dich ganz besonders herzlich

Brigitte
 

Rosi65

Liebe Roxanna,

Gottfried Keller hatte es damals gut erkannt. In seiner Novelle: “Kleider machen Leute“, beschrieb er nämlich, wie schön eine äußerliche Fassade die Mitmenschen blenden kann.
Hierbei könnte die Stadt Goldach, über die er schrieb, stellvertretend für alle Bevölkerungsschichten in der gesamten Welt stehen. Heute sind, zu dem Kleidungsbeispiel, sogar noch mehr Statussymbole hinzu gekommen. Bei einem „Mehr Schein als Sein“, sollte man deshalb immer skeptisch sein.
Um einer Person überhaupt sein Vertrauen schenken zu können, muss man sie schon gut kennen…, aber das braucht seine Zeit. Die Schnelligkeit und Fluktuation einer Internetplattform steht dazu eigentlich im krassen Widerspruch.

Herzliche Grüße
    Rosi65

Roxanna

@Rosi65  

Du, liebe Rosi hast du es auf den Punkt gebracht „Die Schnelligkeit und Fluktuation einer Internetplattform steht dazu im krassen Widerspruch“. Man muss sehr gut auf sich aufpassen und sich und seine eigenen, ich nenne es mal so, Schwachstellen gut kennen, denn die ermöglichen es, wenn jemand darauf aus ist, sich ins Vertrauen zu schleichen, dass eine scheinbare Nähe entsteht, die dann ausgenutzt wird, wofür auch immer. Obwohl man doch als älterer Mensch weiß, dass Vertrauen wachsen muss, schenkt man es immer auch wieder mal jemandem, wo man es besser unterlassen hätte. Immer sollte auch bewusst sein, dass vieles, auch wenn es anders wirkt, doch eher im Unverbindlichen bleibt und es ein Leichtes ist, einfach wortlos zu „verschwinden“.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte
 

Syrdal


Wem gelingt es schon stets und immer, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen? So also macht man solche und solche Erfahrungen, die letztlich aber dazu dienen, immer besser zu „erkennen“. Hundertprozentig ist dies wohl nie, aber mit zunehmender Lebenserfahrung kommt man doch in den hohen neunziger Prozentbereich…

Wie sich das nun in der „virtuellen Welt“ vollzieht, wäre sicher ein „großes Thema“. Doch kurz gesagt: Persönliche Mosaiksteine wie eingestellte Themen, Wortwahl und Ausdruck, Meinung und Urteil, Klarheit der Aussagen, Kommentare, Zugaben udgl. ergeben recht bald ein passables Gesamtbild, das „gefällt“ oder auch nicht… Danach kann sich ein jeder richten. In einem meiner „schlauen Bücher“ las ich einmal: Man muss nicht jeden lieben! Das habe ich mir gut gemerkt…

...sagt ohne Bedauern
Syrdal

Roxanna

@Syrdal  

Das stimmt, lieber Syrdal, man muss nicht jeden lieben, man kann es ja gar nicht, so wie man umgekehrt auch nicht von jedem geliebt werden kann.
Habe ich einen Menschen vor mir, komme mit ihm ins Gespräch und kann ihn mit allen Sinnen wahrnehmen, ist es aber doch eher möglich, sich ein ganz anderes Bild zu machen, als wenn ich ihn nur schreibenderweise kenne. In der persönlichen Begegnung wird man recht schnell feststellen, ob, wie man so sagt, die Chemie stimmt oder nicht und da hilft selbstverständlich die Lebenserfahrung. In der virtuellen Welt aber kann man schon mal auf jemanden „hereinfallen“, weil Menschen auch täuschen können. Zu bedenken will ich geben, dass nicht jede(r) öffentlich mitschreibt und man sich von daher ein Bild machen könnte mit wem man es zu tun hat. Es gibt eben auch Mitglieder, die sich fast ausschließlich privat austauschen.


Aber auch in der virtuellen Welt gibt es Menschen, da stimme ich dir zu, bei denen man deutlich spürt, dass sie wirklich hinter dem stehen, was sie schreiben.  

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke ebenso herzliche Grüße mit

Brigitte

 

indeed

Liebe Brigitte,

das hört sich eher enttäuscht an und sicher gibt es solche Fälle. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, sondern das Leben ist farbenreich. 

Um es zu verdeutlichen: Natürlich basiert eine gute Beziehung auf Vertrauen und ist dieses abhanden gekommen, ist es nur sehr schwer wieder zu erlangen.

Meistens gibt es aber auch eine Vorgeschichte dazu und ich denke, es lohnt sich immer auch zu hinterfragen, was ist in der Zweisamkeit verkehrt gelaufen, dass Vertrauen gebrochen werden konnte. Es gibt vielerlei Gründe. Oftmals fehlt es schlicht und einfach an Offenheit. In einem guten Gespräch und mit Ruhe lässt sich vieles aufklären. Meistens ist nicht nur eine Partei schuld, wenn es auch nicht bewusst geschieht.

Natürlich gibt es auch krasse Fälle, wobei man dann nicht von Eine(r)m auf alle Anderen schließen sollte. 

Das sind so meine Gedanken zu deinem Thema.
Liebe Grüße aus dem Norden in den Süden zu dir von
Ingrid

 

Roxanna

@indeed  

Mit meinem Gedicht, liebe Ingrid,  meinte ich  eher die virtuellen Bekanntschaften, die ja heutzutage auch sehr schnell als „Freundschaften“ bezeichnet werden. Meine Erfahrung ist, dass, obwohl man sich kaum kennt, doch manchmal relativ schnell Vertrauliches ausgetauscht wird, wo man vielleicht bei einem realen Treffen eher langsamer und vorsichtiger an die „Sache“ herangehen würde. Und dabei kann man sich eben irren und Menschen einen Vertrauensvorschuss geben, das kann es ja immer nur sein, ein Vorschuss, denn Vertrauen muss ja erst wachsen, wo man besser zurückhaltender gewesen wäre. Da bleiben Enttäuschungen nicht aus. Aber Enttäuschungen dienen dazu, auch wenn sie manchmal schmerzlich sind, Erfahrungen zu sammeln. Mir persönlich sind die Erfahrungen, die Freude machen, lieber 😊.
Im realen Leben, liebe Ingrid, da stimme ich dir sehr zu, wird man das Gespräch suchen, wenn einem an einer Beziehung etwas liegt und versuchen zu klären. Dazu müssen aber immer auch beide bereit sein. Immer wieder mache ich aber auch die Erfahrung, dass Beziehungen abgebrochen werden, weil sie vielleicht für einen Teil nicht wichtig genug sind oder weil man keine Lust auf solche Gespräche hat oder aus welchen Gründen auch immer.
Der Punkt ist wahrscheinlich, ob einem eine Beziehung wichtig ist oder eher nicht. Wenn ja, ist es sicher möglich, sich auszusprechen. Man sollte einfach mehr miteinander reden.

Für deine Gedanken zum Thema Vertrauen danke ich dir herzlich und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

Manfred36

Das Grundvertrauen,
auch virtuell kann's wachsen.
Boden: Offenheit.

 

Roxanna

@Manfred36  

Sehr offen zu sein zu jemanden, den man nicht so wirklich kennt, ist schon ein wenig riskant, lieber Manfred. Es sei denn man gehört zu den Menschen, die grundsätzlich positiv denken und, wie es auch immer kommt, das, falls es nicht wie erhofft ausgeht, als Erfahrung nehmen können. Kann man jemanden wirklich kennenlernen, von dem man nur ein Bild und das geschriebene Wort hat? Man wird immer nur das über ihn/sie wissen, was er/sie bereit ist preiszugeben, wobei das schon auch in Ordnung ist. Man muss sich nur bewusst sein, dass das Bild, das man sich von diesem Menschen macht, vielleicht unvollständig ist. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße kommen von

Brigitte

Christine62laechel


"Manchmal wird es doch erreicht" -
der Gedanke macht mich leicht!
Und weil selber überzeugt:
Mal versuchen, keine Scheu. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

 

Roxanna

@Christine62laechel  

Schlimm wäre es, liebe Christine, wenn man niemandem über den Weg trauen könnte 😉. Gott sei Dank ist es so nicht. Aber manchmal kann es auch passieren, dass man zu vertrauensselig ist, welch ein Wort! und damit auch schon mal auf die Nase fällt. Das muss man sich aber selbst zuschreiben.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit


Brigitte
 


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