Verliebt sein im Internet
Ach, nach so langer Zeit zeigt endlich mal wieder ein Mann Interesse an mir, der mir gefällt !
Das ist sehr selten, auch wenn ich meist die Zuschriften beantworte, höflich und freundlich bin.
Und dieser Mann ist das auch, er drängt sich nicht auf, antwortet ebenso freundlich und höflich !
Da ist etwas Besonderes : er hat tatsächlich viele Beiträge von mir gelesen, um etwas über mich zu erfahren !
Umgekehrt ist er aber etwas sparsam mit Beiträgen über sich, obwohl ich unter seinen "Beiträgen" etwas "Geflirte" finde !
Es dauert nicht so lange, bis ich aus seiner "Galerie" - Fotos! einige Informationen bekomme : als Krebs ist er sehr vorsichtig mit seinen Daten ... aber immerhin sehe ich neben seinem Hobby, ein paar "alte" Bilder, wo er sehr gut aussieht, und nur sein "Profilbild" ist wohl von jetzt, man sieht, dass er hier viel älter ist.
Aber trotzdem : sehr sympathisch, er lächelt mich an !
Es dauert nicht lange, bis ich es weiß : Ja, er ist verheiratet ! Und etwa so alt wie ich !
Das ändert natürlich alles, denn da brauche ich mir wohl keine Chancen auszumalen, außerdem finde ich das gegenüber der Ehefrau immer noch ziemlich unfair !
Was also nun, wie soll das weitergehen ?!
Täglich finde ich ihn in meinem "Profil", also will er mich grüßen !
Manche Tage schicken wir uns viele Botschaften hin und her, trotz meiner Einstellung ("Bringt doch nichts") , kann ich nicht widerstehen zu antworten.
So lange habe ich das nicht erlebt, dass er mir auch immer mehr ans Herz wächst...
Gottseidank wohnt er weit entfernt, kann mich also nicht einfach besuchen, ich selber würde das nie tun !
Aber alles, was mir durch den Kopf geht, ist doch schön, ich kann den ganzen Tag mit ihm reden (in Gedanken), wie mit einem Freund...
Kommentare (7)
Tja, das ist so eine Situation, die man nicht immer wirklich richtig einschätzen kann. Es erinnert mich an eine Situation, nein eigentlich an einen Zustand, der etwa 20 Jahre zurück liegt.
Ich war noch berufstätig und wurde von einem Mitarbeiter, seinerseits Dr. in unserer Reha-Klinik, hofiert. Es fiel mir schwer, auf seine Avancen nicht einzugehen, einerseits, weil ich nicht Schuld sein wollte, dass seine Frau und seine Kinder darunter zu leiden gehabt hätten. Er hätte mir recht gefährlich werden können, aber ich hielt ihn auf Abstand - war schwer genug! Andererseit: meine Kinder waren längst groß, mein Mann hatte sich zum Alkoholiker entwickelt ... Andrerseits: er war neun Jahre jünger als ich. Gleich zwei Familien zerstören weil man seine "Lust" nicht unter Kontrolle haben will? Dennoch stand er so manchesmal hinter mir, wenn ich seine Diktat zu schreiben hatte, und er konnte seine Finger nicht bei sich behalten, strichen mir am Nacken entlang!
Er war gerade frisch verheiratet, seine Frau stand kurz vor der Geburt seines Ältesten. Heute weiß ich, er war ein Filou, ein Schmetterling! Das hielt diesen Mann nicht davon ab, persönlich zu meinem 50. Geburtstag zu kommen, er brachte sogar seinen Ältesten - damals gerade ein Jahr alt - mit, genierte sich aber nicht, vor allen Gästen mir dennoch den Hof zu machen!
Er hatte mit fast jeder Mitarbeiterin, die ihm gefiel, ein "Techtelmechtel"! Seit kurzem weiß ich von einer Ex-Kollegin, dass er von seiner damaligen Frau längst geschieden und wieder verheiratet ist. Ein Schmetterling scheint er immer noch zu sein, wie mir vor kurzem eine Mitarbeiterin bei ihrem Besuch erzählte. Vermutlich gelingt es aber seiner jetzigen Frau, ihm die Flügel zu stutzen! Unsere Kollegin wusste noch sehr gut, wie er sich damals darum bemühte, bei mir zu landen. Es war der Grund, weshalb sie es mir erzählte, sie wollte meine Reaktion sehen ...
Dennoch denke ich gern an jene Zeit zurück, denn ein paar Nettigkeiten, Höflichkeiten habe ich trotzdem sehr genossen. Auf einem Betriebsausflug Hilfe zu bekommen, wenn die Überquerung eines Baches mit dem Fahrrad Schwierigkeiten machte, er die Steigung einer Straße so langsam hochschob, dass ich nicht als Letzte und allein hinaufstrebte, oder zu entdecken, dass "er" sich zum Essen mir gegenüber niederließ - dafür musste ich mich nicht "schämen"oder schuldig fühlen. Immerhin hätte ich diese Aufmerksamkkeiten zu der Zeit von meinem Mann schon lange nicht mehr bekommen! Der fuhr an einer Straßenkreuzung einfach weiter, so dass ich ihm nur auf Verdacht folgen konnte und einfach Glück hatte, richtig hinter ihm auch abzubiegen! Sichtweite war da nicht mehr gegeben.
Es sind einfach schöne Erinnerungen, die gut tun!!
Warum nicht einfach so nehmen, wie es ist. Wenn er dir gut tut, ist doch alles gut. Man kann, wenn man möchte, alles beeinflussen.
Genieße es einfach!
Kristine
@werderanerin
Genau so sehe ich es auch. Angenehme Gedanken über den Tag tun sooo gut, warum also nicht nette Unterhaltungen führen? Grenzen setzen kommt später... oder?
@KarinIlona
Ja, Ihr Lieben, es ist schon ein Dilemma...
Dabei habe ich keinen Partner oder festen Freund, hätte gerne einen, wenigstens ab und zu ...
Aber einen Mann seiner Frau abspenstig machen, und das im Alter, ist einfach böse und unfair !
Dazu kommt, dass ich selbst erlebt habe, dass mein Mann sich trotz 6 Kindern trennte für eine 12 Jahre jüngere Frau...
Ich weiß wohl, dass ich daran auch "Schuld" hatte, denn ich war abends immer todmüde und schlief unter ihm ein...
Was natürlich an der Tatsache lag, dass ich trotz Kindern meinen Beruf weiter ausübte.
Hätte ich ihn aufgeben sollen ? Mein Mann war da noch nicht fertig und ich Beamtin, also notwendig für die Erhaltung der Familie.
Mein Mann war, statt mir zu helfen, mit sich und seinen "Frauengeschichten" beschäftigt.
Ich glaube heute, dass ich in meiner Naivität, ihm alles zu glauben, den entscheidenden Fehler gemacht habe.
Doch heute, 40 Jahre danach, wünsche ich mir nichts anderes als dieses Leben, was ich gehabt habe...
Und heute habe ich mich entschieden, ein wenig Glück und Freude, die harmlos sind und in meinem Alter ein echtes "Geschenk" ,anzunehmen und zu genießen...
@Meerjungfrau43
Ja, lass dich beschenken, ich wünsche es dir, und nimm das späte Geschenk dankbar an - ohne WENN und ABER.😍
Wenn ich Eure Kommentare hier so lese, nehme ich an, ich bin einfach "zu brav" gewesen! Aber Jede/r ist eben so, wie er/sie ist.
Heute weiß ich, dass die ganze "Krankenstation" meiner letzten Arbeitsstelle 14 Jahre lang mitfieberte, ob ich mich irgendwann hätte 'rumkriegen lassen. Dieser Doc eroberte doch jede Andere! Dabei war ich zeitweise richtig in ihn "verschossen"! Ob er's gemerkt hat? Darüber gesprochen habe ich nie. Ihr hier erfahrt es zum ersten Mal!
Es war übrigens - so ging jedenfalls das Gerücht - in der "Mutter-Einrichtung", von der unsere
Klinik sich getrennt hatte, Gang und Gäbe, dass Jeder mal mit Jedem ein Techtelmechtel hatte - nur ich nicht?!! Es gingen sogar auch einige Ehen daraus hervor.
Ob es daran lag, dass für meinen Vater die Angestellten n seinem Saon tabu waren? Er verguckte sich in eine Kusine unserer verstorbenen Mutter, die er dann allerdings aus ihrem Verkäuferinnen-Beruf holte und sie ihn ihr weiteres Leben lang als Ehefrau und "Empfangsdame" im Salon begleitete.
Kinder orientieren sich eben an ihren Eltern, machen alles wie sie oder eben das Gegenteil. Mir war Sittsamkeit und Verlässlichkeit beigebracht worden. Und heute wäre es ein Leichtes, die Adresse meines armen Opfers zu erfahren, Dort Unruhe zu stiften?! Aber das passt doch gar nicht zur Sittsamkeit 😄. Und unsere Alter (78 und 69) wohl auch nicht mehr.