Unsicherheit
Wie ist das wenn man keinen Halt mehr hat,
keinen Hafen zum Einlaufen findet
Nicht mehr weiss wo man vor Anker gehen kann
Man holt die Segel ein und lässt sich treiben
Wird zum Spielball von Wind und Meer
oder auf Grund zu laufen
©Globetrotter
Kommentare (10)
Ich weiß nicht recht, liebe Gisela,
ob ich den Mut hätte, mich treiben zu lassen.
Irgendwie Anker werfen und um mich schauen -
bis hin zum Nichts tun und in den Himmel schauen.
Dabei finden sich vielleicht wieder Mut und Ideen, wie es weiter gehen könnte.
Vielleicht legt auch ein anderes Boot bei und bietet Hilfe an?
Und: "es ist immer noch weiter gegangen-"
Mit hoffnungsvollem Gruß
Ursula
@U. Petri
danke für deinen netten Kommentar, liebe Ursula.
Wenn ich jetzt mal "sich treiben lassen" mit der Aussage "keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung" gleich setze, hört sich das doch sofort weniger bedrohlich an.
Irgendwas passiert ja immer, entweder Rettungsboot, Land oder die Sandbank.
Vielleicht bin auch einfach nur mal müde ständig Entscheidungen treffen zu müssen und lass mich derweil treiben.
Liebe Grüsse
Gisela
Liebe Gisela,
Das klingt nicht wirklich nach Unsicherheit, sondern nach ernsthafter Gefahr. Da wünsche ich, dass die Kraft ausreicht, um doch noch den Anker werfen zu können als rettende Hand - ein langer Weg, bis wieder Boden unter den Füssen gespürt werden kann.
Jutta
@Jutta
Liebe Jutta,
nein, die ernsthafte Gefahr ist vorbei. Wir Norddeutschen haben meistens eine "Handbreit Wasser unterm Kiel".
LG
Gisela
Ich glaube, liebe Globetrotter, dass Menschen sowieso viel weniger Kontrolle haben, als sie meinen. Es ist manchmal auch einfach Glück, dass etwas "funktioniert" und weniger dem geschuldet, dass es perfekt gehandhabt wurde.
Es gibt Zeiten, da muss man es einfach laufen lassen, wohin das Schicksal auch immer treibt. Vielleicht, wenn man loslässt, fängt wirklich etwas ganz Neues an. Leben ist immer Risiko.
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna was mich am meisten bedrückt ist das Wissen, dass diese zurzeit wackelige Welt zum Teil in den Händen von narzisstischen Chaoten ist, die die Kontrolle schon längst verloren haben.
@Doris31
Das kann einem schon auch Angst machen, liebe Doris, aber da muss man auf sich aufpassen, dass einen das nicht zu sehr herunterzieht. Was kommen wird, wissen wir nicht. Ich versuche, das auch immer wieder wenigstens zeitweise auszublenden, indem ich begrenze, was ich mir an Nachrichten zumute. Man selbst kann ja nichts am Weltgeschehen ändern.
@Roxanna manchmal möchte ich einfach nur die Welt anhalten, damit ich aussteigen kann. Aber leider geht das nicht.
@Roxanna
Liebe Brigitte,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Schauen wir mal in welche Richtung sich der Wind dreht.
LG
Gisela
Zu Deinen sehr eindrücklich fragenden Worten kann ich aus meiner Lebenshaltung heraus nur in einer Weise Bezug nehmen – mit Dietrich Bonhoeffers in höchster Not geschriebenen Zeilen: „Von guten Mächten wunderbar geborgen…“
...sagt mit Grüßen zum Abend
Syrdal
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Zur Erklärung:
Das Gedicht mit der abschließenden Strophe "Von guten Mächten wunderbar geborgen..." wurde von Dietrich Bonhoeffer während seiner Haft im Militärgefängnis in Berlin-Tegel verfasst. Das Gedicht – vermutlich im Dezember 1944 oder Anfang 1945 geschrieben – reflektiert Bonhoeffers Glauben und seine ungebrochene Hoffnung trotz der schwierigen Umstände und drückt Vertrauen in Gottes Güte und Vorsehung aus. Es ist eines seiner bekanntesten Werke. Bonhoeffer wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. April 1945 hingerichtet.
Handschrift Dietrich Bonhoeffer