„Dies Jahr gabs aber viele Heedelbeern“
„Dies Jahr gabs aber viele Heedelbeern“
Eine kleine Betrachtung um eine Frucht, deren Ernte dieser Tage zu Ende geht
Wer die Waldheidelbeere noch schnell für die Hausmedizin nutzen will, muss dies am 10. August, dem Lorenztag, tun, denn danach geht in unserer Region das Angebot der Natur stark zurück. Einige Heiderandbewohner haben die letzten Wochen seit Mitte Juni genutzt, die „Heedelbeern“, wie es so schön in unserer sächsischen Sprache heißt, für den Frischverzehr, zum Kuchen backen oder zur Herstellung von Marmelade zu nutzen. Sie hatten auch alle Gelegenheit dazu, denn es war mit Abstand das umfangreichste Naturangebot seit Jahrzehnten. Ich selbst gehe seit meiner Kindheit, das sind über 50 Jahre, Jahr für Jahr unter den Bedingungen der Dresdener Heide in die Heidelbeeren und hier vor allem im Langebrücker Revier. Zwei Stellen hatten ein wahres Überangebot. Der Wald in der Nähe der „Alten Hetsche“ (Langebrücker Heidehof) immer etwa viertzehn Tage eher als der Waldabschnitt zwischen Langebrück und Liegau. Im Letzteren war ein Fruchtstand vorhanden, der „rasch mehr als 5 Pfund in zwei Stunden pflücken ließ“, wie mir Gisela Scholz, eine der wenigen unermüdlichen Pflückerinnen bestätigte. Frau Remus hat 41 Gläser eingekocht, traditionell als Wintervorrat. Und ich selbst? Ich habe meinen Saisonrekord gebrochen. Bis zum 6. August habe ich „einen halben Zentner oder 50 Pfund gepflückt“. Das meiste davon zum Sofortverzehr, vor allem Heidelbeeren mit Milch und Heidelbeeren mit Hefeklößen.
Im Gespräch mit den verschiedensten Leuten muss man feststellen, dass das Pflücken der Beeren, was naturgemäß mühselig ist, nicht mehr so oft wahrgenommen wird. Einige haben sich durch Presseveröffentlichungen von der Zecke über den Fuchsbandwurm und den Wolf irre machen lassen. Andere sind Anhänger der Gartenheidelbeere geworden, die natürlich deutlich größer ist. Jedoch ist die Waldheidelbeere eben ein Ereignis an sich. Unsere Vorfahren wussten ihre volksmedizinische Wirkung zu schätzen. Ich selbst praktiziere mit den ersten gepflückten Beeren im Juni die Frühjahrskur. Ein leichter Durchfall nach dem Genuss von mindestens einem Pfund rohe Beeren verbessert deutlich die Darmflora, wie schon seit Hildegard von Bingen bekannt ist. Früher kannte man Anwendungen bei Mundfäule, Diabetes, nässenden Wunden, Blasen- und Nierenbeschwerden und vielem anderen Mehr.
Der hohe Anteil von Vitamin C, 30 mg auf 100 Gramm Beeren, dazu weitere Vitamine wie A und E hat ihren gesundheitlichen Vorteil. Hinzu kommen viele Spurenelemente, von denen Kalium mit 73 mg hervorsticht. Kalium ist ein wichtiger Baustein für die Zellfunktion und hat seine Wirkung bei der Entgiftung der Niere. Und unsere Vorfahren kannten auch die gesundheitliche Wirkung als Tee. Hierzu benötigt man getrocknete Beeren oder frische Blätter. Gegen Durchfall und Erkältung war das Wissen darum nützlich.
Sei zum Schluss noch ein neueres Kuchenrezept aus der vielfältigen Verwendung der Heidelbeere genannt. Meine Tochter Anke präsentierte 2015 folgendes Rezept:
Rezept Heidelbeer-Quark-Kuchen
Teig
Zutaten: 200g Mehl, 1 Eigelb, 120g Zucker, 120g Butter, 1 Spritzer Zitronensaft
Alles verrühren und anschließend 30-60 min kalt stellen. Danach nochmals durchkneten.
Quarkmasse
Zutaten: 5 Eier, 225g Zucker, Vanillearoma, 1kg Quark,125g Stärkemehl, 200ml Milch
Eier, Zucker und etwas Vanillearoma schaumig schlagen und anschließend die restlichen Zutaten zugeben, sodass eine glatte Masse entsteht. Eine runde Springform mit dem Teig auslegen und danach die Quarkmasse dazugeben.
Bei 150C (Umluft) ca. 60 Minuten backen.
Topping
Zutaten: 200g Heidelbeeren, 1 Packung roter Tortenguss
Die Heidelbeeren pürieren und dann mit dem Tortenguss nach Packungsanleitung zubereiten. Anschließend auf den fertig gebackenen Kuchen gleichmäßig verstreichen und kalt stellen- Bei Bedarf zum Servieren noch mit Puderzucker bestreuen.
haweger
Eine kleine Betrachtung um eine Frucht, deren Ernte dieser Tage zu Ende geht
Wer die Waldheidelbeere noch schnell für die Hausmedizin nutzen will, muss dies am 10. August, dem Lorenztag, tun, denn danach geht in unserer Region das Angebot der Natur stark zurück. Einige Heiderandbewohner haben die letzten Wochen seit Mitte Juni genutzt, die „Heedelbeern“, wie es so schön in unserer sächsischen Sprache heißt, für den Frischverzehr, zum Kuchen backen oder zur Herstellung von Marmelade zu nutzen. Sie hatten auch alle Gelegenheit dazu, denn es war mit Abstand das umfangreichste Naturangebot seit Jahrzehnten. Ich selbst gehe seit meiner Kindheit, das sind über 50 Jahre, Jahr für Jahr unter den Bedingungen der Dresdener Heide in die Heidelbeeren und hier vor allem im Langebrücker Revier. Zwei Stellen hatten ein wahres Überangebot. Der Wald in der Nähe der „Alten Hetsche“ (Langebrücker Heidehof) immer etwa viertzehn Tage eher als der Waldabschnitt zwischen Langebrück und Liegau. Im Letzteren war ein Fruchtstand vorhanden, der „rasch mehr als 5 Pfund in zwei Stunden pflücken ließ“, wie mir Gisela Scholz, eine der wenigen unermüdlichen Pflückerinnen bestätigte. Frau Remus hat 41 Gläser eingekocht, traditionell als Wintervorrat. Und ich selbst? Ich habe meinen Saisonrekord gebrochen. Bis zum 6. August habe ich „einen halben Zentner oder 50 Pfund gepflückt“. Das meiste davon zum Sofortverzehr, vor allem Heidelbeeren mit Milch und Heidelbeeren mit Hefeklößen.
Im Gespräch mit den verschiedensten Leuten muss man feststellen, dass das Pflücken der Beeren, was naturgemäß mühselig ist, nicht mehr so oft wahrgenommen wird. Einige haben sich durch Presseveröffentlichungen von der Zecke über den Fuchsbandwurm und den Wolf irre machen lassen. Andere sind Anhänger der Gartenheidelbeere geworden, die natürlich deutlich größer ist. Jedoch ist die Waldheidelbeere eben ein Ereignis an sich. Unsere Vorfahren wussten ihre volksmedizinische Wirkung zu schätzen. Ich selbst praktiziere mit den ersten gepflückten Beeren im Juni die Frühjahrskur. Ein leichter Durchfall nach dem Genuss von mindestens einem Pfund rohe Beeren verbessert deutlich die Darmflora, wie schon seit Hildegard von Bingen bekannt ist. Früher kannte man Anwendungen bei Mundfäule, Diabetes, nässenden Wunden, Blasen- und Nierenbeschwerden und vielem anderen Mehr.
Der hohe Anteil von Vitamin C, 30 mg auf 100 Gramm Beeren, dazu weitere Vitamine wie A und E hat ihren gesundheitlichen Vorteil. Hinzu kommen viele Spurenelemente, von denen Kalium mit 73 mg hervorsticht. Kalium ist ein wichtiger Baustein für die Zellfunktion und hat seine Wirkung bei der Entgiftung der Niere. Und unsere Vorfahren kannten auch die gesundheitliche Wirkung als Tee. Hierzu benötigt man getrocknete Beeren oder frische Blätter. Gegen Durchfall und Erkältung war das Wissen darum nützlich.
Sei zum Schluss noch ein neueres Kuchenrezept aus der vielfältigen Verwendung der Heidelbeere genannt. Meine Tochter Anke präsentierte 2015 folgendes Rezept:
Rezept Heidelbeer-Quark-Kuchen
Teig
Zutaten: 200g Mehl, 1 Eigelb, 120g Zucker, 120g Butter, 1 Spritzer Zitronensaft
Alles verrühren und anschließend 30-60 min kalt stellen. Danach nochmals durchkneten.
Quarkmasse
Zutaten: 5 Eier, 225g Zucker, Vanillearoma, 1kg Quark,125g Stärkemehl, 200ml Milch
Eier, Zucker und etwas Vanillearoma schaumig schlagen und anschließend die restlichen Zutaten zugeben, sodass eine glatte Masse entsteht. Eine runde Springform mit dem Teig auslegen und danach die Quarkmasse dazugeben.
Bei 150C (Umluft) ca. 60 Minuten backen.
Topping
Zutaten: 200g Heidelbeeren, 1 Packung roter Tortenguss
Die Heidelbeeren pürieren und dann mit dem Tortenguss nach Packungsanleitung zubereiten. Anschließend auf den fertig gebackenen Kuchen gleichmäßig verstreichen und kalt stellen- Bei Bedarf zum Servieren noch mit Puderzucker bestreuen.
haweger
Kommentare (2)
luchs35 †
...ich habe das Rezept für den Heidelbeerkuchen geklaut,
er wird demnächst nicht nur im Ponyhof gekaut
Und Rezepte gegen Sommersprossen
habe ich hoffend in meiner Jugendzeit genossen.
Es hat nix genützt, es hat auch nix gebracht,
nur die Anderen haben fürchterlich gelacht.
Lg Luchs
er wird demnächst nicht nur im Ponyhof gekaut
Und Rezepte gegen Sommersprossen
habe ich hoffend in meiner Jugendzeit genossen.
Es hat nix genützt, es hat auch nix gebracht,
nur die Anderen haben fürchterlich gelacht.
Lg Luchs
Auch wenn man blaue Finger und einen blauen Mund bekommt - sie sind auf jeden Fall vorzuziehen, denn ihre Inhaltsstoffe kommen bei den Kulturheidelbeeren nur noch in der Schale vor.
Oft finden wir ab August beim Pflücken auch die gleichermaßen begehrten Preiselbeeren, hier Kronsbeeren genannt, die bis November reifen.
Ich verwende Heidelbeeren vielseitig (in Waldbeermarmelade, Muffins, Desserts, Kuchen etc.)
Allegra