Jahreszeiten, so erlebten wir als Kinder diese Jahresabschnitte...




Im Frühjahr – Erwachen der Natur -, begann wieder das Spielen in freier Natur, die Sonne erwärmte Feld und Flur, und so konnten wir die ersten Veilchen am Bachrand suchen und finden, die ersten Weidenkätzchen prangten an den Büschen, und wir konnten an Bächen kleine Stau-Seen errichten.
Ostern nahte und mit ihm das Suchen nach Moos, wo der Osterhase seine bunten Eier hineinlegen konnte.
Schokolade war damals noch eine Seltenheit,es waren die Jahre der Arbeitslosigkeit und Sparsamkeit war allenthalben angesagt.
Ein Spass war es, mit den EIERN anderer Kinder anzudotzen und der Sieger war der, dessen Osterei keine Blessuren aufwies.
Schlaue Schelme hatten Gipseier eingefärbt (diese verwendete man als Beilage zu den Brutnestern, sie wurden den ** Glucken** (brütenden Hennen) untergelegt.
Die Jugendlichen eröffneten den Frühling mit dem Tanz in den Mai, und wir schauten staunend dem lustigen Völkchen zu.
Es herrschte der Ehrgeiz unter uns Jungen, wer die ersten Kniestrümpfe und kurzen Hosen anziehen durfte.Es gab ja immerhin noch kalte Tage…

Nahtlos ging das Frühjahr in den Sommer über…
Wir beobachteten die ersten Schwalben,die von ihrem weiten Flug zurückgekehrt waren und eifrig in Stall und Scheunen und an den Häuserfronten geschäftig ihre Nester bauten
Eine Herausforderung war es geradezu: wer geht zum ersten Mal baden, und wenn es auch noch so frisch draussen war ?
Das Strandbad, >Heissers Weiher< im Volksmund genannt,hatte geöffnet
Aber wir Jungens scheuten den weiten Weg und das Eintrittsgeld, und so ging es in den Gelbach,den wir aufgestaut hatten und der so romantisch war.
Das Wasser reichte gerade bis an die Hüften,und wer zaghaft war, hatte sich eine Schwimmhilfe gebastelt, einen alten Auto-Schlauch oder einen Leibgurt aus Korken.

Ein besonderes Erlebnis hatten wir an einem solchen Badetag, mein Schulfreund Karl Wörsdörfer und ich hatten uns in der Nähe des Kurhotels Waldesruh..Spielmann niedergelassen und genossen die Badefreuden.Hier war der Gelbach relativ breit und auch schön gestaut, und so tobten wir, laut vor Freude quietschend, bis der Inhaber, Franz Spielmann, erschien und lautstark und erbost uns des Platzes verwies. Seine Kurgäste könnten nicht Mittagsschlaf halten. Und damals hatte man noch Respekt vor älteren Mitbürgern,zumal Herr Spielmann sehr stimmen-gewaltig war ! Und wir trollten uns …
Ein besonderer Genuss war es, für zehn Pfennig ein Eis bei Löwenguths zu kaufen, hier stand in dem engen Laden eine grosse Eismaschine mit immer guter Auswahl.
Das war schon ein Luxus,den man sich nicht alle Tage gönnen konnte.



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