Pendeln


(Erinnerung aus den 80. dank einem Kommentar von Rosi65)



Wer das nicht kennt aus jungen Jahren,
weiß nicht, wie schwierig es sein könnte,
wo Autos nicht so üblich waren,
Trams und die Busse nicht verwöhnten.

Im Winter dunkel auf der Straße,
man wurd‘ zum Eis beim langen Warten,
dann fuhr zerquetscht von Menschenmasse;
ob nicht vergessen die Fahrkarte…?

Wie nett, wenn schaut man heut‘ aus Fenster,
wie sich die And‘ren damit quälen.
Für mich Seniorin ist das Gestern –
gerne sich freut darüber Seele.






(Titelbild: eigenes Foto)





 


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Kommentare (8)

Rosi65

Genauso wie es Songeur beschrieben hat, war es bei mir auch.

Besonders ärgerlich war es im Winter bei Kälte, Dunkelheit und Glatteis, denn das Auto stand draußen, und seine Scheiben mussten deshalb vor der Fahrt noch vom Eis befreit werden. An der einzigen Fußspur, die vom Zeitungsboten stammte, konnte ich dann leicht erkennen, dass noch keiner der Nachbarn unterwegs gewesen war.
Ja, liebe Christine, da habe ich mich doch oft nach meinem warmen Bett zurückgesehnt.😏

Viele Grüße
  Rosi65

 

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi, wie gut kann ich mich daran erinnern, vor allem, als noch - viel früher - mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Ob der Bus pünktlich kommt, ob er überhaupt kommt, wie lange wird man auf den nächsten warten müssen? Und eben - kalt, dunkel, in meinem Heimatland damals eine ganz komische politische und wirtschaftliche Situation... Ich wog damals um die 46 Kilos. Da muss man jung sein, um in solchen Umständen alles, was man musste, doch zu schaffen. Ich bin nun lieber älter, angenommen, dass ich mein jetztiges Gewicht behalte, und meinen Komfort. 😊

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Syrdal


Dennoch, liebe Christine, haben uns die von dir geschilderten Zeiten und oft recht misslichen "Transportgeschichten" in unseren jungen Jahren derart tiefgehend geprägt, dass wir mit großer Freude jede kleine Verbesserung zu würdigen wussten. Vor allem aber hat es uns "eingebrannt", in ehrlicher Demut und Dankbarkeit nie die nötige Bodenhaftung zu verlieren - bei allem schönen Fortschritt...

...sagt mit heiteren Grüßen
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Das stimmt, lieber Syrdal, die Umstände haben uns nicht reich, dafür brav und bodenständig gemacht, und trotzdem nicht zu hart - das kann ich auf jeden Fall von mir behaupten. Wird es aber genug, um "als Lichtstrahl aus der Geisteswelt" geachtet zu werden...?

Mit Grüßen
Christine

Songeur

Das Pendeln mit Bussen und Bahnen kenne ich nur aus meiner Schulzeit. In dem Dorf in dem ich aufwuchs, gab's keine "vernünftige" Schule. An Drängeleien erinnere ich mich nicht, wahrscheinlich waren diese Busse und Bahnabteile nie richtig voll.

Ein Weltmeister im Pendeln wurde ich dann anschließend, mit dem PKW, denn ich habe nie einen Job in einem Ort gehabt, der gleichzeitig mein Wohnort war. Das begann vorsichtig mit 5 km pro Strecke und erreichte, als ich so 50 war, mehr als 60 km pro Strecke. Also zwischen 10 und 120 km gependelt, jeden Arbeitstag.


 

Christine62laechel

@Songeur  

Nicht schlecht... Mit dem PKW pendelte ich vier Jahre lang, und dies waren die einzigen vier Jahre, wo ich überhaupt eine Autofahrerin war. Meinen Führerschein hatte ich seit 1980, zu fahren begann ich aber erst mit 60+. :) Die längste Strecke, die ich einmal in der Woche machen musste, war 22 km - für mich ungeheuer viel! Ich war keine ganz schlechte Autofahrerin, eher eine zu vorsichtige. Nie schneller gefahren, als 70 km/h. Den 4. Gang begann ich erst nach zwei Jahren einzuschalten, den 5. - nie versucht. 😁

protes

lache und frage mal ganz vorsichtig

sehe ich da ein klein bissl schadenfreude?
😃
liebe Christine
ja genau so war es früher 
wie gerne hätte man da als mal,
gegen ein stunde länger in bettbleiben dürfen,
getauscht
braucht man heute nicht mehr
zumindest eher selten 
liebe grüße 
hade

Christine62laechel

@protes  

Beinahe, lieber Hade; so etwas wie ein wenig Schadenfreude steckt fast schon drin. :)
Obwohl es die Pendler von Heutzutage viel besser haben: die Busse und Straßenbahnen sind hier nicht mehr uralt, sie sind sauber und pünktlich. Viele Firmen erlauben ihren Mitarbeitern, dass sie ihre Arbeitszeit einigermassen beliebig gestalten, nur die Anzahl der Arbeitsstunden muss gleich sein.
Ja, jetzt steht man ohne weiteres früh auf; vielleicht auch deswegen, weil man es kann - und nicht muss...

Mit herzlichen Grüßen
Christine


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