Nordfriesland, Biikefeuer von Sylt bis Tönning

Autor: ehemaliges Mitglied



Jedes Jahr am 21. Februar sind in den Abendstunden an der nordfriesischen Nordseeküste, auf den Inseln und Halligen weithin die Biikefeuer zu sehen. Sie gehören zu den Bräuchen der Nordfriesen. Dieses Jahr war es ziemlich windig, aber trocken, so dass die Biikefeuer gut brannten. Von List auf Sylt ganz runter bis nach Tönning waren es dieses Jahr über 50 Feuer. Allein auf Föhr brannten 14 Biikefeuer. Wochenlang vor dem 21. Februar werden Buschwerk, ausgediente Tannenbäume, und anderes Holz gesammelt und zu riesigen Stapeln aufgeschichtet und nach Einbruch der Dunkelheit angezündet. Das ist ein großes Volksfest. Groß und Klein, von ganz jung bis ganz alt, kommen zu den Biikefeuer Plätzen, um vergnügt zu feiern. Die Feuer sollen symbolisch den Winter vertreiben, vielleicht sind sie ein Fruchtbarkeitssymbol, manche meinen auch, die Tradition hätte angefangen mit der Verabschiedung der Männer, die im 18. und 19. Jahrhundert auf Walfang gingen.

Am 21. Februar geht die Sonne so gegen sechs Uhr unter. Spektakulär ist der Sonnuntergang hier von Schobüll aus gesehen nicht. Der Wind weht mächtig, trotz 5 Grad plus ist es recht kalt.
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Der Holzstoß liegt bereit für das Biikefeuer nach Einbruch der Dunkelheit. Vorher noch singen die Schulkinder auf Platt, Gedichte werden vorgetragen, Dank geht an die Feuerweht, an den nordfriesischen Kulturverein, an die Helfer, usw. Auch ein Stellvertreter des Bürgermeisters von Husum hält eine Rede.
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Die Brücke bei der Badestelle von Schobüll.
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Markierungen auf dem hohen Pfahl zeigen an, wie hoch der Wasserstand bei den größten Sturmfluten der Vergangenheit war.
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Oben auf dem Pfahl ist diese wunderschöne und interessant gestaltete Wetterfahne zu sehen.
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Die freiwillige Feuerwehr von Schobüll ist in Bereitschaft. Anzünden, Aufpassen, dass nichts passiert, Löschen, wenn´s sein muss.
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Die Kinder spielen mit den Fackeln und warten, dass es endlich losgeht.
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Vor dem Würstchenstand im Zelt bilden sich lange Schlangen. Natürlich gibt es auch Erbsensuppe und reichlich zu trinken.
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Dann ist es soweit. Die Kinder der Schule in Schobüll singen. Eltern, Bekannte, Freunde sind begeistert. Der nordfriesische Kulturverein hat alles ausgerichtet. der stellvertretende Bürgermeister fragt scherzhaft in seiner Rede, ob unter den Zugereisten auch Karnevalsflüchtlinge seien.
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Dann sucht jeder der Hunderte Zuschauer einen guten Platz zu ergattern, von wo aus man das Geschehen am Biikefeuer am besten sehen kann. Die Fackeln der Kinder werden angezündet. Die Kinder müssen aufpassen, dass sie sich nicht unvorsichtig verhalten. Eine Mutter ruft mehrfach: Oke, komm von dem Kind da weg!!!"
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Unter Aufsicht der Feuerwehr dürfen die Kinder mit den Fackeln die Strohballen anzünden, die den riesigen Biike-Holzstapel
zum Brennen bringen.
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Dann brennt es ganz schnell. Es wird ganz schön heiß. Die Zuschauer ziehen sich respektvoll immer weiter zurück.
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Da es in den letzten Tagen häufig geregnet hat, bildet sich vom Feuer eine dicke Qualmwolke, die vom Wind getrieben, über Schobüll hinweg landeinwärts zieht.
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Das Feuer brennt gut. Schnell schlagen die Flammen in die Höhe.
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Im Anschluss gehen viele der zum Teil durchgefrorenen und hungrigen Zuschauer in die Restaurants zum Grünkohlessen.
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