Mit Gedanken Menschen erreichen
Ich stamme aus einer Generation in der es möglich war Menschen durch Mitteilung von eigenen "Gedanken" zu erreichen. - Ich spreche dabei nicht von der Jetztzeit, dem Heute, sondern als es vielen Menschen nach dem zweiten Weltkrieg gleich "Gut" oder im negativen Sinne gleich "Schlecht" erging.
Das waren Zeiten wo Menschen sich von Grund auf neu orientieren mussten, zum Teil auch "neu" erfinden. Denn außer der Kommunikation, das gesprochene Wort im täglichen "Überlebenskampf" um Grundnahrung, Bekleidung und der Suche nach Resten der "Verwertung" die von einem katastrophalen verlorenen Weltkrieg übrig blieb, hatten eben viele nur das was man die Maslow'sche Bedürfnispyramide der unteren Ebene nannte.
Die Maslow’sche Bedürfnispyramide wurde als Modell vom US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow entwickelt und versucht zu erklären welche Bedürfnisse, in welcher Prioritätenreihenfolge, uns Menschen antreibt.
Dieses Modell lässt sich in fünf Stufen unterteilen:
Physiologische Bedürfnisse: Essen, Atmung, Schlaf, Gesundheit, Wohnraum, usw.
Sicherheit: Schutz vor Gefahren, Recht und Ordnung, festes Einkommen, Absicherung, usw.
Soziale Bedürfnisse: Familie, Freundeskreis, Partnerschaft, Sex (wobei ich der Meinung bin, dass man Sex, also den Erhalt der menschlichen Rasse, zu den Physiologischen Bedürfnissen zählen kann. Denn darum geht es ja nun schließlich im Leben, die Weitergabe der eigenen DNS. Vielleicht auch ein Grund warum die Prostitution zum ältesten Gewerbe der Gehört.)
Individualbedürfnisse: Wertschätzung durch Status, Anerkennung, Wohlstand, Einfluss, Erfolge (privat und beruflich), usw.
Selbstverwirklichung: Individualität, Talententfaltung, Perfektion, Selbstverbesserung, usw. (1970 wurde die Pyramide angepasst, sodass nun die oberste Stufe Transzendenz ist, also die Suche nach Gott.)
Gut, wir wissen jetzt also, dass der Mensch unterschiedlichste Bedürfnisse hat, die sich je nach Stand in einen konkreten Bedarf umwandeln. D. h. Solange nicht die Punkte aus der unteren Stufe gedeckt sind, kümmert sich der Mensch herzlich wenig um die Bedürfnisse auf den anderen Stufen. Jemand der nichts zu essen hat, wird wohl kaum in ein Möbelhaus rennen um sich dort den neusten Wohnzimmertisch zu ergattern.
Heute leben wir in einer Zeit wo wir in der Regel weit über dem hinaus sind. Doch heute wie damals gibt es eine Hand voll Leute die es verstanden haben, auch aus der Not anderer eigenes Wohlstandskapital zu erwirtschaften, das weit über dem liegt was wir das Erreichen von "bescheidenen Wohlstand" nennen. - Sicher ist es das legitime Recht eines jeden nach eigenem Wohlstand zu streben. Wenn aber die Schere zwischen "Reicher, reicher und immer ärmer" werden.
Wir werden jedoch erst die Augen öffnen und oder nach langer schmerzlichen Erfahrung, wenn wir selbst durch den gern "propagierten Raster" der sogenannten Mittelschicht fallen und es im Fahrstuhl steil nach unten geht. - Dann erst merken wir plötzlich wie einsam es plötzlich um uns wird und wir plötzlich wieder auf Menschen treffen mit denen ich in meiner Erinnerung aus den 50er als Kind als "spannend" empfand. - Wie überhaupt alles damals in Gesprächen ablief. - Denn es gab weder Fernsehen und unser Radio war ein alter "Volksempfänger" aus dem Tausendjährigen Reich.
Was ich damit meine, wir waren alle ziemlich gleich denkend veranlagt. Musste auch nicht alles wie heute zigmal erklären. Wir verstanden es auch so. - Denn es gab zwar noch kein Internet aber "Bücher, Zeitschriften und unsere Sprache." - Damit konnten wir eine Menge anfangen. Wir wussten wir "Kommunikation" funktioniert. Im Großen wie im Kleinen. - Und wir übten sie aus täglich, intensiv, voller Begeisterung. Denn "eigene Geschichten" andersdenkenden zu erzählen verstanden wir als Herausforderung, den sie hatten einen positiven Effekt: "Phantasiebildung." - Das war eine visualisierte Welt des Geistes und der Gedanken. - Es war eine gedankliche und kommunikative Welt in der für Freunde "Raum." - Vor allem wir nahmen uns wahr.
In unserer heutigen polarisierten Welt ist es nicht leicht Menschen durch eigene Gedanken zu erreichen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Worte über mich, meine Art zu denken und zu fühlen, für ein besseres Verstehen preisgeben. Das fällt mir nicht leicht, weil ich einerseits finde, das Thema, um das es hier geht, hat nichts mit der Persönlichkeit des Verfassers zu tun. Wenn die geschilderten Gedankengänge eine Berechtigung haben, dann haben sie die auch ohne die persönliche Einstellung des Verfassers. Die anderen Bedenken wiegen schwerer. Sie beziehen sich auf die merkwürdige Tatsache, dass das, was der andere versteht, u.U. nichts damit zu tun hat, was der eine gesagt hat. Man eignet sich im Laufe seines Lebens ein Wissen an, das von eigenen Anlagen und Vorlieben, von der gesellschaftlichen Herkunft und Stellung, und von vielen anderen Einflüssen geprägt ist. Neues versucht man erst einmal mit dem schon vorhandenen in Beziehung zu bringen. Das ist auch richtig so, denn niemand kann gleichzeitig in zwei Welten leben. Da kann es leicht passieren, dass man etwas Neues falsch einsortiert.
Es geht mir in erster Linie darum das wieder wahrnehmen zu wollen, auch ohne Skepsis: "Hallo was soll das denn?" - Oder was steckt da dahinter. Vielleicht antworte ich da wohl besser nicht. Es steckt nichts dahinter außer dem Wunsch sich vielleicht auf das zu besinnen was allen Menschen gemein sein sollte: "Das sind Gedanken. - Wie denkst du darüber?"
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