Meine Erfahrungen mit Ebooks


Meine Erfahrungen mit Ebooks

Das Mitglied Manfred36 hat heute in einem gut gereimten und schönen Text eine etwas abwertende Bemerkung über Ebooks gemacht. Da ich die Vorzüge eines Ebook-Readers schon vor vielen Jahren kennengelernt und darüber verschiedene "Verteidigungsreden"
online gestellt habe, poste ich hier eine solche von 2011:

Erfahrungen einer Seniorin mit elektronischen Büchern
Obwohl ich gedruckte Bücher gerne sehe, lese, anfasse, rieche und in Regalen, Kisten, Kellern und Speichern horte, bin ich aus vielen Gründen inzwischen zu einem Fan von elektronischen Büchern und den dazu notwendigen E-Readern geworden. Das hätte ich mir vor Jahren nicht träumen lassen, aber man soll sich selbst nicht daran hindern, auch im Alter neue Erfahrungen zu machen und Vorurteile zu revidieren.
Durch meine Teilnahme an einem Literatur-Wettbewerb eines Online-Verlages (auch das war mir neu, dass es reine Online-Verlage gibt) hörte ich vor Jahren zum ersten Mal von „Electronic Books“. Eine meiner Geschichten wurde in die Anthologie aufgenommen, eine biographische Erzählung brachte der Verlag aaronis-collection als Ebook heraus. Leider gab es nur wenige Menschen in meiner Umgebung, die auf die Idee kamen, einen längeren Text auf einem PC zu lesen. Ja, wenn das ein gedrucktes Buch wäre, sagten meine Verwandten und Freunde. Obwohl es den Text auf einer CD-Rom in einer hübsch aufgemachten Umhüllung gab, die wie ein schmales Buch in den Bücherschrank gestellt werden konnte, blieb ich fast die einzige Leserin meines Buches. So lernte ich also vor Jahren eBook-Publishing kennen und gleichzeitig die Grenzen der Vermarktung
Ein Electronic Book kann man sich als pdf-Datei auf den PC herunterladen und dort speichern und lesen. Man kann das eBook aber auch auf den eBook-Reader „KINDLE“ von Amazon sowie den Reader von SONY und andere laden, auf bequeme Weise bei sich tragen und an jedem Ort lesen. Erfreulicherweise klappt das auch bei schwacher Beleuchtung, da es eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung gibt. Beim Straßenbahnfahren weiß man es zu schätzen.
Leider sind diese Reader * nach wie vor teuer, wenn auch nicht mehr so teuer wie vor Jahren, als mein Sohn mir den ersten Reader von Amazon schenkte. Damals waren die passenden Ebooks nur in Englisch erhältlich und ich ärgerte mich darüber, dass ich nun wieder ein unbrauchbares technisches Gerät herumliegen hatte.
Seit Frühjahr 2011 gibt es nun auch Ebooks in Deutsch in reicher Auswahl und ich habe das KINDLE-Lesegerät wieder aus der Versenkung hervorgeholt. Ich lese und lese, und bestelle nach Herzenslust bei Tag und bei Nacht. Das ist nicht übertrieben, denn man kann entweder direkt vom Gerät aus oder vom PC aus direkt beim Amazon-Ebook-Shop neue Titel bestellen. Sie kommen innerhalb von Minuten auf das Gerät. Wenn der Reader aufgeladen ist und die Batterie nicht Leerstand anzeigt, steht dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege.
Obwohl ich selbst bis jetzt gedruckte Bücher vorgezogen habe, habe ich inzwischen erkannt, dass so ein Lesegerät den Vorteil hat, dass es gerade so viel wiegt wie ein dünnes Buch, dass es aber hunderte von Büchern speichern kann. Es ist deshalb kein Problem, mit Hilfe eines EBook-Readers eine kleine Bibliothek in den Urlaub mitzunehmen.
Als ich kürzlich krank war und vom Bett aus drei Bücher direkt von meinem KINDLE-Reader aus bestellen konnte und eines davon innerhalb von Minuten schon lesend genießen, da war mein  Ebook-GLÜCK perfekt. Diese Art der Buchbestellung macht Junge und Alte unabhängig von Öffnungszeiten und Wochentagen, denn man kann abends, nachts und auch an Sonntagen für Nachschub sorgen. Das kann keine normale Buchhandlung (in Deutschland) bieten.
Natürlich wird uns das Stöbern in Buchhandlungen, das Blättern in schönen Bildbänden, der Duft des bedruckten Papiers weiterhin eine besondere Freude bereiten. Wenn es jedoch um den reinen Lesegenuss geht, dann sind Ebooks genau das Richtige, ganz besonders auch für Senioren, die von der Möglichkeit profitieren, auf dem Reader die Schrift zu vergrößern, wenig Gewicht in den Händen zu halten, Bestellungen von zu Hause aus zu tätigen.
E.Z.©2011 
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*Inzwischen ist das Angebot an Ebooks sehr groß, die Reader sind preiswerter geworden.


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Kommentare (1)

Manfred36


Du hast vollkommen Recht, liebe Eleonore, man soll sich selbst nicht daran hindern, auch im Alter neue Erfahrungen zu machen und Vorurteile zu revidieren. Meine abwertende Bemerkung über Ebooks war zumindest voreilig, denn ich kann keine einschlägigen Erfahrungen ins Feld führen. Es war mehr die Liebe zu Papier allgemein, die mich dazu verleitet hat. Wenn ich Bücher lese, die mir gehören, dann liegt daneben ein Marker und ein Bleistift sowie eine Zettelbox und an der Wand hängen 10-15 Lesezeichen („Buchweiser“). Ich habe einen Hang zum Chaos, den Papier begünstigt. Aber ich habe schon oft von chaotischer auf strukturierte Denkweise umstellen müssen, und vielleicht schenken mir meine Kinder bei einem nächsten Anlass so ein Ding (wie schon angedeutet), dann brauche ich Ebooks nicht mehr am Computer zu lesen und kann mich in den von dir beschriebenen Genuss hinein leben.
Manfred

 


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