Heute ist "Tag der Postkarte"


Heute ist
Wie man sieht, hat man früher such schon gerne vorgefertigte "Teile" genutzt, wie in diesem Fall Grußformeln für Ansichtskarten, nach dem Motto: Mir fällt ja eh nichts besseres ein.
Hier eine sehr kleine Kostprobe:


Uns ist so kannibalisch wohl
als wie fünftausend Spatzen;
wir kneipen hier im besten Stoll,
und möchten vor Lustigkeit platzen!

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Nach heißem Marsche bin ich hier
allein im elenden Quartier;
O, wär‘ mein Lieb‘ ich wieder dort
bei dir im heimatlichen Ort!

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Wir segelten auf grüner Flut
heut früh schon froh und wohlgemut;
doch noch viel heitrer sitzen wir
in dieser Laub‘ beim kühlen Bier,
und bevor wir scheiden müssen,
wollen wir dich herzlich grüßen.

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„Nur für die Natur
hegte sie Sympathie,
unter Bäumen
süßes Träumen
liebte Gräfin Melanie“.
Sie hatte recht, die Melanie,
ich finde sie sehr verständig,
und hätte ich solch Glück wie sie,
ich freute mich unbändig!

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Der Rhein ist heut‘ klar,
man sieht auf den Grund,
drin spiegelt der Abendhimmel sich bunt.
Auf Gedankenflügeln kehr ich zurück,
daheim weiß ich mein größtes Glück.

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Schon bald entlaubt der Herbst die Wälder,
dann werden öd‘ die grünen Felder;
doch heut‘ an diesem sonnigen Tag
man noch vom Frühling träumen mag.
Da zogst du froh mit uns hinaus,
wir labten uns in diesem Haus.
Weil mich das damals so gefreut,
send ich dir meine Grüße heut.

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Mit sommerlichen Grüßen vom Neckar und vom Rheine -
Ella



 

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Kommentare (6)

Manfred36

Pfui, liebe Ella, du machst Werbung für die Postklarte gerade wo die Post das Porto wieder  erhöht hat. Aber zum Glück stehen uns ja die ECards mit vielen Motiven und Sprüchen zur Verfügung, die man per Handy auf den Weg bringen kann Lachender Teufel.

ladybird

Liebe Ella,
tolle Idee der guten "alten Posstkarte" ein paar sehr nette Zeilen bzw. Reime zu widmen.
Vor einen Jahren hatten wir einen jungen Postboten in unserem Bezirk mit ihm kam ich öfters ins Gespräch über seinen Berufswechsel zum Flugbegleiter....ich konnte ihm unbedingt dazu raten und er machte tatsächlich ein Ausbildung. Nun fliegt er durch die ganze Welt und aus Dankbarkeit schickt er mir wirklich aus jedem Ziel einen Gruß....ich hebe für ihn diese Sammlung auf, weil sie samt der Briefmarken zu schade sind einfach wegzuwerfen.
Deinen netten Beitrag habe ich gerne gelesen und ich grüße
an den Necker vom Rhein
ladybird

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Humorus

Liebe Ella, das ist einmal ein aufschlussreicher Beitrag, denn er zeigt uns mit welchen ausgesuchten Worten die Menschen sich in früher Zeit näher kommen konnten, sich etwas mitteilen wollten. Ich schließe mich auch Syrdals Worten an. Unsere Jugend schickt sich heute kleine Bildchen ohne ein persönliches Wort durch die digitale Welt. Leider!

Danke für diesen interessanten Gedanken von Dir.

Ein lieber Gruß Klaus

Roxanna

Ich schließe mich den Worten Syrdals an. Lustige Reimchen sind das, Ella. Über so eine Postkarte haben sich sicher die Empfänger gefreut. Ich erinnere mich gar nicht, wann ich zuletzt eine erhalten oder selber eine geschrieben habe. Ich werde diesen netten Brauch wieder aufnehmen. Zu kaufen gibt es sie in großer Zahl, lustig, schön, nachdenklich, wie es gerade passt.

Herzlichen Gruß
Roxanna

Syrdal


Der einst schöne Brauch, seinen Lieben von unterwegs einen heiteren Kartengruß zu senden, ist durch die modernen Kommunikationsmittel deutlich verdrängt worden. Kaum, dass man sich noch hinreißen lässt, mal eine Ansichtskarte auszusuchen, mit einigen netten Worten zu versehen und dann – so man sogar passende Briefmarken hat – einen der selten gewordenen Briefkästen zu suchen, der wenigstens einmal am Tag geleert wird.
Umso mehr freut sich der Empfänger über frohe Botschaft per Karte (oder Brief), vor allem, wenn nicht nur Lapidaritäten zu lesen sind. Und die Haptik hat dabei auch eine wichtige Rolle...
 
Dass es niveauvolle Postkarten noch lange geben mag, hofft
Syrdal

ella

@Syrdal
@Roxanna
@Humorus
@Ladybird
@manfred36
Wie schön, dass die Postkarten so viele Erinnerungen in uns allen geweckt haben. Dafür sind sie ja auch da.
Ich danke allen, die sich so einfühlsam und freundlich dazu geäußert haben. Mir fällt dabei immer ein Gedicht von Josef Guggenmoos ein, das aber gleich ganz anspruchsvoll von einem Brief handelt. Ich füge es gleich ein, weil ich morgen keine Zeit habe. Dann aber soll es genug sein -
mit sehr herzlichen Grüßen
Ella

Ein Brief

Es kommt von mir,
es geht zu dir.
Es ist kein Mensch,
es ist kein Tier.
Es ist nur dies:
Ein Stück Papier

Ein Stück Papier,
jedoch es spricht.
Es bringt von mir
dir den Bericht:
Ich hab dich lieb,
vergiss mich nicht.

Josef Guggenmoos


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