Lebensfaden

Fotoquelle: Pixabay


Der Lebensfaden, mal ist er dick, mal dünn gesponnen.
Manchmal ist er fast am zerreißen, ein andermal hält er gut stand.
Es kommt auch vor, dass er sich verheddert, Knoten müssen gelöst werden.
Schwarz, weiß oder bunt kann er aussehen, glatt oder rauh sein und er ist unterschiedlich lang.
 
In der griechischen Mythologie wird erzählt, dass es die drei Moiren sind, die ihn spinnen. Es gibt Klotho, die Frau mit der Spindel, Lachesis teilt den Menschen ihr Lebenslos zu und Atropos schneidet schließlich mit ihrer Schere den Faden ab und bestimmt damit das Ende des Lebens.
 
Wie gehen die drei wohl vor? Wie bestimmen sie, wer einen Lebensfaden mit viel Knoten oder gar besonders dicken und wer einen eher glatten bekommt oder wann er abgeschnitten wird? Sind sie überhaupt gerecht? Oder sind es gar nicht die Moiren, die den Lebensfaden spinnen, sondern man selbst?  Und was passiert eigentlich mit dem Faden, wenn Atropos ihn durchgeschnitten hat? Wird daraus vielleicht ein Teppich gewoben oder gar etwas Wärmendes gestrickt?
 
Was einem manchmal so durch den Kopf geht 😉!


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Kommentare (17)

Roxanna

Lieber Dank für die geschenkten 💗chen geht an
 

@CharlotteSusanne
@Tessie
@Kräuterwabla
@Songeur
@aurora
@Monalie
@JuergenS


Herzliche Grüße
Brigitte

HeCaro

Liebe Brigitte ,
die Frage wer unser Schicksal bestimmt ist eine existenzielle. Ob wir determiniert sind oder ob wir Einfluss darauf haben. Ich stelle mir vor, unser Leben wird zu einem Teil von Schicksal vorgeschrieben und einen anderen Teil können wir selbst  bestimmen.  
Du hast hier gute Gedanken dazu aufgeschrieben.

Liebe Grüße, Carola 

 

Roxanna

@HeCaro  

Über deinen Kommentar, liebe Carola, freue ich mich und danke dir herzlich. Ich denke auch, dass es mal so ist und mal so. Wir haben mal Spielraum und können gestalten und dann wieder setzt uns das Leben etwas vor, mit dem wir einfach fertig werden müssen. Da beschränkt sich der Spielraum darauf, wie gehe ich damit um. Und das wiederum hat damit zu tun, was wir an Anlagen und Rüstzeug mitbekommen haben für unseren Lebensweg von unseren Ahnen, Eltern und auch, was wir an Erfahrungen bereits gesammelt haben.

Herzliche Grüße
Brigitte

ehemaliges Mitglied

liebe Roxanna,
es gibt noch eine sehr alte Erzählung, der indigenen Bevölkerung Amerikas - von der Spinnenfrau, die das Netz des Lebens webt
mir gefällt sie deshalb so gut, weil sie deutlich macht, dass es um ein Netz geht, in das jeder Lebensfaden eingewoben ist 
keiner lebt und agiert unabhängig, sondern immer aus einer Verbundenheit heraus, ganz egal ob ihm das bewusst ist oder nicht
wird das Netz verletzt, hat das Auswirkungen auf alle - ob es uns gefällt oder nicht
und manchmal entstehen dadurch Knoten am Faden des Netzes, oder auch Löcher
je nachdem, wie nah so eine Verletzung passiert und/oder wie stark das Netz in Mitleidenschaft gezogen wird - umso stärker erleben wir die Auswirkungen und meistens sind sie schmerzlich für uns, aber auch freudige Ereignisse wirken auf das ganze Netz
und manchmal bin ich auch hauptverantwortlich für einen Riss, aber immer gibt es Mitverantwortliche und solche, die die Konsequenzen unmittelbar mittragen müssen, andere nehmen es vlt. nur mehr als dumpfes Echo war - also wenn überhaupt so etwas wie Schicksal, dann ist es ein gemeinsames Schicksal
wenn ein Mensch stirbt, dann hört er nicht auf zu existieren, bleibt also meinem Verständnis nach, Teil des Netzes, nur unsere Augen sehen den Faden im Licht nicht mehr 

lieben Gruß
WurzelFluegel
 

Roxanna

@WurzelFluegel  

Diese alte Geschichte, liebe WurzelFluegel gefällt mir sehr gut, es steckt viel Weisheit darin und es ist gut, dass solche Geschichten bewahrt wurden. Gut wäre, wenn das mehr Menschen bewusst wäre. Ich habe gerade an anderer Stelle einen Spruch eingestellt von Hildegard von Bingen, in dem sie sagt

"Wir müssen auf unsere Seelen hören, wenn wir gesund werden wollen!  Letztlich sind wir hier, weil es kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen der Mitmenschen begegnet; ist er auf der Flucht. Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden; kann er weder sich noch andere erkennen - er wird allein sein!  Alles ist mit allem verbunden !"

Alles ist mit allem verbunden, bedeutet letztlich, dass wir immer „mittragen“ – Freud und Leid. Es gäbe also durchaus Ereignisse, die man nicht beeinflussen kann, aber dessen Auswirkungen man mitgetragen muss, ob bewusst oder unbewusst. Immer sind wir in einem „System“, deshalb kam man auch auf die systemische Therapie. Wenn z.B. ein Mitglied einer Familie psychisch erkrankt, nützt es nur bedingt, dieses Mitglied alleine behandeln zu wollen, denn jedes Familienmitglied ist in irgendeiner Weise an der Erkrankung beteiligt. Bin jetzt ein wenig abgeschweift.
Das Geheimnis des Lebens bleibt, aber immer wieder finden wir Erkenntnisse, die wie Mosaiksteinchen sind. Vielleicht ergeben sie einmal ein großes, ganzes Bild und wir können sehen, was es mit all dem auf sich hat.


Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

 

ehemaliges Mitglied

Ich glaube ja fast, das diese Damen eine Münze werfen, Kopf oder Zahl, das ist dann die Frage! Mit dem jeweiligen Ergebnis dürfen wir uns dann herumschlagen, ein Leben lang.

Aber am Lebensfaden hängen wir allemal und das sprichwörtlich. Irgendwann reißt der, es kommt halt auch auf das Material an und auf das Gewicht das an ihm zerrt. Gerissene, durchschnittene oder auch durchgescheuerte Fäden  werden entsorgt. Jeder Neubürger bekommt einen Funkelnagelneuen.

Aber man täusche sich nicht - auch wenn man an einem Faden hängt, so ist man doch nicht
gänzlich hilflos. Man kann ganz schön viel anstellen, so am Faden hängend. Auch wenn es manchmal mächtig mühsam ist!

In diesem Sinne - auf in den Kampf - jeden Tag aufs Neue💪

Gesundheit und Frieden
wünscht Dir Arni

Roxanna

@Arni  

Ja, lieber Arni, auf solche Gedanken könnte man auch kommen. Die drei Damen werfen einfach eine Münze und machen sich keinen Kopf, welches Schicksal sie nun wem zuteilen. Meine Frage war ja auch, handeln sie gerecht? In dem Fall muss das verneint werden. Wenn man sich umschaut, haben manche ein verflixt schweres Paket zu tragen und andere kommen viel leichter durchs Leben. Da kommt man gar nicht umhin sich mal zu fragen, wie kommt das denn?
Du bist also der Meinung, gerissene oder abgeschnittene Fäden werden einfach entsorgt. Abgelebt ist abgelebt, also weg damit 😉.
Ich stimme dir zu, auch am Faden hängend kann man ganz schön viel anstellen, man muss sich ja nur in der Welt mal umschauen. Ob der Faden für Neubürger wirklich funkelnagelneu ist, das weiß man auch nicht so genau. Vielleicht bringen sie doch den alten wieder mit und wirken neu an ihm weiter. Aber auch das wird ein Geheimnis bleiben. In der Hoffnung eines Tages alles begreifen zu können grüße ich dich herzlich und danke dir für deinen Kommentar  mit dazu geschenktem 💗chen


Brigitte
 

ahle-koelsche-jung

Hallo Brigitte,
erstmal ist es schön hier wieder was von dir zu lesen. 

Deine Fadenüberlegungen lassen einen dazu bringen über Vieles nachzudenken, wobei ich der Meinung bin, das man zum großen Teil selbst die Fäden in der Hand hat.
Allerdings spielen die Umgebung, das Umfeld in dem man sich bewegt und die allgemeinen Situationen auf dem "Spulenweg" eine weitere wichtige Rolle.
Man sollte halt immer, soweit es möglich ist, versuchen die Knoten rechtzeitig zu lösen.

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag Wolfgang

Roxanna

@ahle-koelsche-jung  

Am besten wäre es, lieber Wolfgang, man würde so umsichtig spinnen, dass gar keine Knoten entstehen, wenn man denn tatsächlich diesen Einfluss hätte. Vielleicht ist es aber auch die Entwirrung dieser Knoten, aus der wir am meisten über das Leben und uns selbst lernen. Aber, wie du auch schreibst, und da bin ich ganz deiner Meinung, hat das Umfeld, in dem man lebt, natürlich viel Einfluss darauf, wie sich Leben formt und entwickelt. Es heißt doch auch, alles ist mit allem verbunden. Das, was man selbst tut hat auch Auswirkungen auf andere und umgekehrt ebenso, was andere tun, wirkt auf mich. Wäre das allen Menschen wirklich bewusst, sähe die Welt vielleicht anders aus. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen und schicke liebe Grüße mit

Brigitte
 

Syrdal


Sehr interessant, liebe Brigitte, deine Überlegungen zum „Lebensfaden“, bei dem die drei Schicksalsgöttinnen die alles entscheidenden Aspekte und Faktoren bestimmen. Doch könnte man einen Großteil der „Schicksalsvorgaben“ auch hinterfragen und sich die Lebensweisheit „Jeder ist seines Glückes Schmied“ zu eigen machen. Da aber niemand Einfluss auf den Ort und die Umstände hat, die ihm als einmalige und unveränderbare Geburtsstätte zugedacht sind, kann man nur durch eigenes aktives Handeln die unterschiedlichen Holprigkeiten des Lebens zu glätten und zu lenken versuchen. Den drei Moiren könnte es durchaus gefallen, wenn man ihnen tatkräftig hilft, den Lebensfaden in ihren Händen so fein wie nur möglich zu gestalten und diesen am Endpunkt auch längst an Neubeginnendes angeknüpft hat. – So hat sich das Menschenleben fortgesetzt seit Adam und Eva bis heute.

Möge es sich in stetiger Weitergabe immerwährend fortentwickeln und endlich einmal in absoluter Vollendung münden,

Dies wünscht – mit Grüßen in den Süden
Syrdal

 

Roxanna

@Syrdal  

 Diesen Satz deines Kommentares, lieber Syrdal „Da aber niemand Einfluss auf den Ort und die Umstände hat, die ihm als einmalige und unveränderbare Geburtsstätte zugedacht sind, kann man nur durch eigenes aktives Handeln die unterschiedlichen Holprigkeiten des Lebens zu glätten und zu lenken versuchen“ möchte ich noch einmal hervorheben. Wie man aufgewachsen ist, welche Vorbilder man hatte und überhaupt, was geprägt hat, das ist sozusagen das Handwerkszeug, das jeder Mensch mitbekommt für sein Leben. Und da gibt es sehr große Unterschiede. Nicht alle Werkzeuge taugen gleich gut, um das Leben meistern zu können. Natürlich entwickelt man sich weiter und bleibt dort nicht stehen, aber es wird immer mitschwingen. Was mir an deinem Kommentar auch gefällt ist, dass du schreibst man kann versuchen, die Holprigkeiten des Lebens zu glätten. Mir sind immer wieder Menschen begegnet, die gesagt haben, wenn man will geht alles. Meistens sind das Menschen, die bisher noch nicht an Grenzen gestoßen sind.

Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar und die guten Wünsche.

Liebe Grüße
Brigitte

 

Manfred36


Warum muss ich dabei an meine Enkel denken?
Von unserer Strickmaschine waren waren einige Spulen selbstgesponnene Schafwolle beiseite gestellt, weil sie sich nicht gut verarbeiten ließen. Die Kleinen sicherten damit den Zugang zu ihrer Teppich-Wohnsiedlung im Dachgeschoss ab, was herabreichte bis in die Räume des 2. OG. Man musste kriechend sich hindurchbewegen, sonst gellte ein Signal. Da bedurfte es keines Fatums mit der Schere, man war ggf. out. Vielleicht bewegen wir uns nicht am Lebensfaden, sondern hecheln uns durch ein Gewirr hindurch.
 

Roxanna

@Manfred36  

Vielleicht, lieber Manfred hängen wir aber auch an vielen Fäden wie eine Marionette und mal wird da gezogen und mal dort und nicht immer hat man die Schere parat um sich zu befreien. In Fäden kann man sich wirklich sehr verheddern und wie gut, wenn uns das Leben jemanden „schickt“, der uns hilft, diese Fäden zu entwirren, wenn wir es manchmal alleine nicht mehr schaffen. Schade, dass es kein Foto des Kunstwerkes deiner Enkel gibt, aber malen könnte man das vielleicht 😉.

Danke für deinen Kommentar und herzliche Grüße

Brigitte

kleiber

Liebe Roxanna...

ich vermute daß wir es selbst sind...die den Lebensfaden unbewusst stricken...

Aber da es nur Vermutungen sind ...werden wir uns nicht den Kopf darüber zerbrechen.

Wir nehmen es einfach sooooo wie es kommt ...und versuchen das Beste daraus zu machen.

Nun bin ich auf die anderen Antworten gespannt...vielleicht wissen andere mehr ...😂

Sei lieb gegrüsst ...Margit

Roxanna

@kleiber  

Ich war auch auf die Antworten gespannt, liebe Margit und jede für sich finde ich sehr interessant. Ich hoffe du auch, lächel. Das ist vielleicht die Kunst des Lebens, „es so zu nehmen, wie es kommt“, aber auch zu handeln, wenn es notwendig ist. Das zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Was muss man hinnehmen und wo ist Tatkraft angesagt. Es gibt ja diesen Spruch, in dem um Weisheit gebeten wird, das eine vom anderen unterscheiden zu können. Ich denke, immer wieder müssen wir uns auch einfach fügen, weil manches trotz aller Anstrengung nicht zu ändern ist. Vielleicht fällt es leichter, wenn man das als Lernprozess ansehen kann. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte
 

Christine62laechel


Liebe Brigitte,

es ist schön, so mit Gedanken und Vorstellungen zu spielen. :)

Ich glaube, wir können nicht oft darüber entscheiden, was mit unserem Lebensfaden geschieht. Ein erwägter, kluger Beschluss kann ganz dumme Folgen bringen, und leichtsinniges Handeln bringt ja oft gute Früchte...

Was geschieht mit dem angeschnittenen Faden? Na, das wird neu angesteckt. :) Wie oft passiert es in einer Familie, dass da jemand geht - und bald eine neue Person kommt. Ob das aber wirklich so ist, das erfahren wir wahrscheinlich nie.

Ganz damit einverstanden grüße ich dich herzlich
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Zu gerne, liebe Christine möchte man/ich die Geheimnisse des Lebens ergründen. Was liegt dem, wie sich unser Leben gestaltet wirklich zugrunde. Es gibt viele Thesen, ob man es nun als Karma, Schicksal oder was auch immer bezeichnet. Der Lebensfaden ist auch einer davon. Früher waren die Menschen mit Naturkräften viel mehr verbunden als wir heute und glaubten, dass hinter allem etwas „steckte“. Es hat doch auch etwas tröstliches, wenn man sagen kann, ich kann gar nicht alles beeinflussen und bin auch gar nicht an der einen oder anderen Misere selbst schuld, da haben mir einfach die Moiren übel mitgespielt 😉.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

 


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