Krümel, Dickie, Zwergerl und Onkel Cesar

Die Hunde-Familie und wir wohnten damals in einem Außenbezirk der kleinen Markt Gemeinde Murnau/Staffelsee. Eine kleine Siedlung von Einfamilien-Häusern mit Ringstraße. Vor uns, mit Blick auf die Zugspitze, das Murnauer Moos. Zum Frühstück und entsprechendem Wetter saßen die Berge auf dem Frühstückstisch. Ein Leben an Freiheit für Mensch und Tier. Fast kein Auto, außer die von den Anwohnern, aber man kannte sich. Meine kleinen Söhne verschwanden vormitttags samt Hundefamilie ins "Nichts". Hm, das machte stutzig, aber Cesar war ja dabei. Sie kamen nach geraumer Zeit auch wieder und am nächsten Tag waren sie wieder weg und ich schlich hinterher. Ich sah sie, meine Buben vorneweg, dann kam Cesar im Schlepptau die Kleinen und als Schlußlicht Mama-Krümel, sozusagen der Reservekanister. Ihr Ziel waren die Baumfäller, die hangabwärts auf den gefällten Baumstämmen saßen und eine Zwischenmahlzeit eingelegten. Jeder bekam ein Stück von ihrem Wurstbrot ab, Onkel Cesar stand wie ein Fels in der Brandung. Meine Söhne setzten sich auch auf die Stämme, aßen das Brot, Krümel legte sich dazu und betankte ihre Krümelkinder und nun , nachdem alles seine Ordnung hatte, nahm auc Cesar ein Stück Brot an. Die Holzfäller hatten ihren Spaß an diesem Gespann und erzählten mir, nachdem sie mich entdeckt hatten, daß sie regelrecht auf diese "Truppe" warteten und dem Großen auf der Uhr gezeigt haben, wann es Brotzeit gibt. Und dieses Bürschchen hat sich die Zeigerstellung gemerkt. Und Cesar achtete darauf, daß nach Beendigung der Brotzeit der gesammelte Abmarsch begann. Er stupste alle an und lief dann als Letzter hinter seiner Herde her. Und es wurde nicht getrödelt! Die Männer hatten ihren Spaß und kamen uns noch häufig besuchen und hätten mein Sextett am liebsten adoptiert. So lustig und interessant war Baumfällen noch nie.
Finchen