Klarheit
Es gibt einen Spruch von Theodor Fontane:
"Ich sehne mich nach einfachen Formen, nach einer stillen natürlichen Lebensweise, wo Herz zum Herzen spricht, und wo man das Beste hat, was man haben kann, Ehrlichkeit, Liebe, Freiheit. "
Manchmal wünschte ich, es gäbe mehr Klarheit. Mir scheint, die Welt wird irgendwie immer verworrener oder war sie schon immer so? Zu allem gibt es viele Meinungen, Ansichten, Studien, die über alles Mögliche gemacht werden usw.. Was heute so war, gilt morgen schon wieder nicht mehr. Könnte es nicht auch einmal sein, dass etwas einfach so ist, wie es ist? Welche Meinung oder Ansicht stimmt denn nun? Oder haben alle irgendwie recht, weil jeder aus seiner Sicht etwas beurteilt? Das eben macht ja aber dieses Durcheinander oder sogar Chaos, das manchmal entsteht, wenn man sich für oder gegen etwas entscheiden sollte.
Was ist, wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe? Habe ich dann vielleicht unrecht und muss meine Meinung ändern? Manchmal denke ich, je mehr kommuniziert wird, umso verworrener wird es. Dabei ist kommunizieren aber schon auch wichtig, schafft es doch die Möglichkeit, sich einander anzunähern, wenn sich nicht schon verhärtete Fronten gebildet haben. Immer wieder geht es aber auch ums Recht haben wollen und beharren auf seiner Meinung. Wenn ich mir im Forum die Diskussionen anschaue, enden diese selten mit einer Annäherung, sondern eher im Streit.
Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, die ihr hier lest. Ich empfinde das alles immer wieder sehr anstrengend. Da braucht es von Zeit zu Zeit einen Rückzug oder sozusagen eine Einkehr bei sich selbst, um sich selber wieder deutlicher zu spüren und zu erkennen, was stimmt für mich, was brauche ich.
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Berichtigung: Rosi65 hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass der letzte Satz "Einfachheit ist das Resultat der Reife" nicht von Fontane, sondern von Friedrich von Schiller stammt. Ich hatte mir diesen Spruch schon lange mal in meiner eigenen Sprüchesammlung aus irgendeiner Quelle, an die ich mich nicht erinnere, abgespeichert und das nicht überprüft. Ich habe diesen Satz nun gelöscht. Da Fontane auch von "einfachen" Formen spricht, passt das in einigen Kommentaren Gesagte zur Einfachheit trotzdem, wie ich finde.
Kommentare (30)
Liebe Brigitte,
Klarheit zu erlangen ist oft schwierig und geht eigentlich nur, wenn man sich über die Themen um die es geht, so gut wie möglich selbst informiert und dabei glaubwürdige Quellen zu Rate zu zieht.
Wenn man mit seiner Meinung alleine da steht so muss man diese deswegen nicht über Bord werfen.
Denn erstens kann es sein, dass man damit gar nicht so alleine dasteht ist wie man glaubt und zweitens darf man durchaus auch gegen den Strom schwimmen. Man darf nur nicht Meinungen mit Fakten verwechseln. Darüber zu streiten ist nicht so gut, aber eine Debatte kann die verschiedenen Standpunkte klären und manchmal nähert man sich an. Manchmal lässt man sich überzeugen und manchmal bleibt man bei seiner Meinung.
Sollte man aber durch Fakten widerlegt werden, muss man seinen Standpunkt sogar aufgeben.
Rückzug ist eines meiner Mittel um mich wieder zu erden, meine Gedanken zu klären und neu gestärkt wieder zurück zu kehren.
Viele Dank für diesen interessanten Beitrag.
Liebe Grüße, Carola
..
@HeCaro
Das, was du, liebe Carola schreibst, ist alles sehr einleuchtend und auch logisch. Nur müssen dazu auch alle Beteiligten bereit sein, sich auf so eine Art Debatte oder Diskussion einzulassen. Optimal wäre es, wenn das so vonstatten ginge, ein Problem oder ein Thema von allen Seiten zu betrachten, jeder bringt seine Meinung ein und am Ende hat man sich einander angenähert oder auch nicht und kann das aber auch so stehen lassen, dass es vielleicht manchmal nicht nur eine Meinung geben, sondern es bei einem Thema viele Aspekte geben kann.
Noch komplizierter wird es, wie ich finde, wenn es um zwischenmenschliches Miteinander geht, bei dem wirklich jeder anders empfinden kann. Was den einen stört, nimmt ein anderer gar nicht war oder ein dritter fühlt sich gar verletzt. Da bedarf es viel Einfühlungsvermögen füreinander, jedem sein Empfinden zu lassen und nicht den Standpunkt einzunehmen, dass andere genauso empfinden sollten wie man selbst.
Kennst du die Geschichte mit dem Rabbi, der allen recht gibt? Ich stelle mal einen Link dazu ein.
Für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen sage ich dir lieben Dank und schicke herzliche Grüße mit
Brigitte
@Roxanna
Die Geschichte mit dem Rabbi ist eine Parabel die zeigen soll, dass mehrere Sichtweisen einer Sache möglich sind. (Alle haben Recht)
Oder der Rabbi hält, einfach um des lieben Friedens Willen, seine Meinung zurück.
Danke für den Link .
LG Carola
@HeCaro
Mir, liebe Carola, macht diese Parabel etwas gemischte Gefühle. Es mag sein, dass jeder aus seiner Sicht Recht hat, aber wie soll man zu einer Einigung kommen, wenn jeder auf seinem Recht beharrt? Wie sollen denn solche Geschichten weitergehen? Ein bisschen verwirrend ist das schon, findest du nicht auch?
Ich glaube nicht, dass der Rabbi um des Friedens Willen allen recht gegeben hat. Es sei denn, er wäre kein guter Rabbi, weil er einfach seine Ruhe haben will, das gibt es ja vielleicht auch 😁.
Herzliche Grüße zu dir und ein schönes Wochenende wünscht
Brigitte
@Roxanna
das ist geballte Realität, mir fällt an dieser Stelle sogar noch das salomonische Urteil ein, wo in höchster Not richtig entschieden wurde, aber wer/wo ist "die Richterin/der Richter"?
Ein lieber Dank geht für die geschenkten 💗chen an
@ahle-koelsche-jung
@luchs35
@Eisenwein
@Rosi65
@JuergenS
@Muscari
@Liliom
@Syrdal
@Komet
@Manfred36
Herzlichen Gruß
Brigitte
Liebe Brigitte,
ich denke die Gedanken die du hier niedergeschrieben hast, machen sich Viele, nur sie versuchen in der Regel diese selbst für sich zu sortieren.
Umso mehr schätze ich deine Worte, die sehr zum Überlegen anregen.
Deine Frage, ob die Situationen früher auch so waren würde ich mit JA beantworten. Nur das man heute mehr durch Medien und Internet verunsichert wird und mehr Informationen fliessen, dazu die Allgemeinsituation, die seit über einem Jahr herrscht.
Das die Diskussionen hier in den Foren meist im Streit enden, ist m.E. eher einer Unausgeglichenheit und natürlich einer bewussten Streitsucht zu zuordnen. Manche brauchen sowas um einen besonderen Kick zuerhalten, der dann deren Selbstbewusstsein stärkt.
Für mich auch ein Grund diese Foren zu meiden, da ich mit Streit Nichts anfangen kann. Ich möchte hier einen erträglichen und freundlichen Aufenthalt geniessen.
Und sollte dies mal nicht möglich sein, dann lege auch ich mal ne Zwangspause ein um wieder einen klaren Kopf zubekommen.
Herzliche Grüße Wolfgang
@ahle-koelsche-jung
Es geht mir wie dir, lieber Wolfgang, ich würde hier auch gerne einen freundlichen Aufenthalt genießen. Nur, wo so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen, ist das fast nicht machbar. Selbst bei Themen, über die nun wirklich nicht gestritten werden kann, fängt es immer mal wieder an zu kriseln. Es hat sicher auch damit etwas zu tun, dass die Menschen durch die nun schon so lange herrschenden Einschränkungen gereizter sind als sonst. Da ist etwas aus der Kontrolle geraten, was völlig unerwartet gekommen ist und damit muss man sich auseinandersetzen. Das ist für viele eine große Herausforderung.
Ich denke, lieber Wolfgang, dass es früher insofern anders war, als man lediglich mitbekam, was im näheren Umkreis geschah. Heute wird man mit dem ganzen Leid der Welt konfrontiert, sobald man Nachrichten hört, die Zeitung liest oder ins Internet schaut, und das möglichst auch noch mit Schreckensbildern. Das kann einen Menschen schon überfordern, denn man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Welt einfach furchtbar ist. Die Frage ist schon, warum wird eigentlich das Gute, das ganz sicher auch geschieht, nicht mehr puplik gemacht?
Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße zu dir
Brigitte
Liebe Roxanna, hier nur ein paar Gedanken von mir:
Leider ist die Dominanz der schlechten Nachrichten in den Medien sehr groß. Wenn man diese Flut der BAD News, wie Umweltkatastrophen, Kriege, Hungersnöte, Amokläufe und Epidemien allein schon in den abendlichen TV-Nachrichten verfolgt, grenzt es eigentlich am nächsten Morgen schon an ein Wunder, dass die Welt immer noch existiert. Die Kommunikationsforschung spricht hier von einer Negativitätsverzerrung, da sich BAD NEWS besser verbreiten als gute Nachrichten.
Das kann bei Zuschauern zu Angst, Unsicherheit und Stress führen, um diese große Fülle von negativen Nachrichten auch nur ansatzweise zu verarbeiten. Hier sollte man dann wirklich, wenn man glaubt es nicht mehr ertragen zu können, einfach abschalten, um sich selber zu schützen.
Die zusätzliche Verbreitung von FAKE NEWS, absichtliche Falschmeldungen, die in den sozialen Netzwerken kursieren, macht diese Situation allerdings noch schlimmer, denn sie kann die gesellschaftliche Meinungsbildung beeinflussen. Diese Falschmeldungen werden nur produziert, um damit Geld zu verdienen. Je mehr Besucher diese Plattform aufsuchen, desto besser für den Betreiber. Deshalb sollte man auch nur seriöse Seiten aufsuchen.
Es ist sicher nicht verwunderlich, wenn besonders harmoniebedürftige Menschen unter diesem ganzen Tohuwabohu zu leiden haben.
Herzliche Grüße
Rosi65
@Rosi65
Liebe Rosi,
es ist wirklich eine große Reizüberlfutung an Nachrichten aus aller Welt, die über die Menschen täglich geradezu hereinbricht. Schon lange begrenze ich das stark. Es genügt mir, die Zeitung zu lesen und die lese ich auch nicht bis zum letzten Buchstaben. Die örtliche Zeitung hier hat einmal, um der Dominanz der schlechten Nachrichten etwas entgegenzusetzen, eine Seite mit nur postiven Ereignissen herausgebracht. Es wäre schön gewesen, wenn das beibehalten worden wäre. Eigentlich müsste man sich schon mal fragen, warum den schlechten Nachrichten so ein großes Gewicht gegeben wird und die Menschen entsprechend stimuliert und manipuliert werden. Warum ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, dass man da mal gegensteuern könnte, frage ich einfach mal so.
Das Wort harmoniebedürftig, liebe Rosi, macht mir ungute Gefühle. Warum soll man "bedürftig" sein, wenn man sich mehr Harmonie wünscht? Ist es nicht eher umgekehrt, dass den Menschen etwas fehlt, die sich mit dieser Disharmonie arrangiert haben oder sie vielleicht schon gar nicht mehr bewusst wahrnehmen? Da sind gerade so meine Gedanken 😉.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße zu dir von
Brigitte
Diese Statements kann ich alle verstehen, auch teilen, ich würde mir wünschen, Karl würde diese lesen, denn es ist ein Meinungsspektrum, das in das Blog-Forum geraten ist, es sind grundsätzliche Dinge.
Über eines jedoch bin ich sicher, wir hier alle sind reife Menschen mit gewaltiger Lebenserfahrung, die aber in einem überschauberen Zeitraum ausgemustert werden.
@JuergenS
Wo du Recht hast, lieber Jürgen, hast du Recht. Wir wissen nicht, wieviel Lebenszeit uns noch bleibt, da sollte man mit seinen Energien gut haushalten und sie nicht für etwas verbrauchen, was keine Freude bringt, wo am Ende nichts dabei herauskommt, als vielleicht sich zu ärgern, was also eigentlich sinnlos ist. Ich denke auch, dass man mit so vielen Lebensjahren einen Erfahrungsschatz gesammelt hat und schon aus diesem Grund könnte man sich mit gegenseitigem Respekt begegnen. Denn wir alle haben doch unser Leben gemeistert und ganz sicher jeder für sich einige Täler durchschritten.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke herzliche Grüße mit
Brigitte
Lieber Juergen, und soll ich dir etwas schreiben...hier in den Blogs kann man auch noch seine, ganz eigenen Gedanken äußern, ohne gleich an die "Wand gestellt oder belehrt zu werden" .
Man kann sich austauschen, auch andere Meinungen lesen oder einfach mal nachdenken über alles... und gut ist !
Es geht eben auch anders !
Kristine
@werderanerin
Du bringst es auf den Punkt, liebe Kristine. In den Blogs wird ein breites und buntes Spektrum an vielem, was Menschen beschäftigt, ihnen Freude macht oder sie bewegt, eingestellt. Jeder kann sich einbringen, wie es ihm/ihr entspricht und man kann einander lassen.
Lieben Gruß
Brigitte
Liebe Brigitte,
es ist noch nicht lange her, seit auch ich mich mit diesen Dingen bzw. Fragen beschäftigt habe. VIEL ZU VIEL beschäftigt habe, bis mir klar war
"Bis hierhin und nicht weiter".
Was das Kommunizieren angeht, meide ich Menschen, die mich belehren und mir ihre Meinung überstülpen wollen. Deshalb bin ich sogar zu meiner eigenen Schwester auf Distanz gegangen, und dem ST-Forum bleibe ich ohnehin fern.
So handle ich heute nur nach der Devise meiner kürzlich verstorbenen Tante, die auf dem Standpunkt stand und mehrmals in Gesprächen betonte:
"Von all den negativen und kontroversen Dingen auf der Welt will ich nichts mehr lesen, hören und sehen. Ich kann eh nichts ändern. Mich interessiert nur noch alles Schöne und Positive."
Das war Klarheit pur.
In diesem Sinne grüße ich Dich herzlich.
Andrea
@Muscari
Deine Tante, liebe Andrea war eine kluge Frau. Man muss doch als älterer oder alter Mensch sich eigentlich nichts mehr beweisen und sollte die noch verbleibende wertvolle Lebenszeit so schön es irgend geht gestalten.
Warum manche Menschen meinen, dass sie besser wüssten, was andere zu tun und zu lassen haben, ist nach meiner Meinung schon eine ziemliche Überheblichkeit oder es ist sogar respektlos. Bei solchen Menschen sieht man von mir auch nur noch eine Staubwolke 😁. Sich mit ihnen auseinandersetzen zu wollen, hat keinen Zweck und ist Energieverschwendung.
Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar und schicke ebenso herzliche Grüße mit
Brigitte
Wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe, kann ich natürlich auch unrecht haben. Ich würde sie dann von rechts und links, von oben und unten noch einmal überprüfen und ändern, wenn ich zur Einsicht käme, sie ist falsch.
Aber einfach nur ändern um sie mit der geräuschvolleren Mehrheit in Einklang zu bringen, käme für mich niemals ins Frage.
Das, was hier im ST vor allem in den politischen Fäden abläuft, würde ich nicht kommunizieren nennen. Das Motto "ich weiß alles besser, und von allem natürlich auch noch das Gegenteil" das dort herrscht, ist m.E. mit der Bedeutung von Kommunizieren nicht vereinbar.
Die Menschen, nicht nur hier im ST, sind so, andere gibt’s nicht. Wenn das zu anstrengend wird, ist eine Pause sicher nicht das Schlechteste. Eine Einkehr bei mir selbst ändert nichts an den Umständen, die ich nicht mag. Aber wenn ich den Eindruck hätte, daß mir das hilft, würde ich auch das tun.
@Songeur
Ja, lieber Hubert, die Meinung zu ändern um sozusagen wieder mit den Wölfen zu heulen, das käme für mich auch nicht in Frage. Man muss aber auch damit leben können, wenn man in einer Gemeinschaft ins Abseits gerät, weil man manchmal eine andere Wahrnehmung hat, als die anderen. Das kann dann unter Umständen schon etwas schwierig sein.
Was du über die Kommunikation in den Diskussionsforen schreibst, da kann ich dir nur zustimmen.
Eine Einkehr bei sich selbst ändert natürlich nichts an den Umständen, aber man kann sich dabei eher wieder "erden" oder in seine Mitte finden, oder wie immer man das bezeichnen will. Menschen mit sogenanntem dickem Fell haben es da leichter.
Ich könnte mir vorstellen, dass du etwas ähnliches in deinen schönen Wanderungen findest. Natur gleicht vieles aus.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und ebenso herzliche Grüße von
Brigitte
Liebe Brigitte, das alles kann ich verstehen, zeigt doch gerade diese, jetzige Zeit, wie unterschiedlich Meinungen, Empfindungen, Äußerungen sind.
Ich denke aber auch , dass es eine "Einfachheit" nicht gibt und in dieser, medienbehafteten Welt schon garnicht.
Alles wird zerredet, im Keime sogar erstickt, weil jeder alles sagen, denken kann. Man muss heute schon wirklich mit starken Nerven gesegnet sein...aber eines sollte man immer, seine Meinung haben und vertreten !
Unruhe, Hass, Verzweiflung kommen meiner Meinung nach auch deshalb hinein, weil die Flut der Mitteilungen unendlich scheint..., dabei höre ich z.b. schon kaum noch Nachrichten, weil es nur belastet. Ich informiere mich am Abend und versuche wenig anderes zu sehen (klappt nicht immer...) !
Ich denke sogar, genau darin liegt aber auch eine, ganz eigene Chance - abschalten, nicht alles aufnehmen und schon garnicht sich über Menschen ärgern.
...und soll ich dir etwas sagen, liebe Brigitte, ich verfüge zum Glück über Hörgeräte und kann diese bei Bedarf abstellen - sehr (!) praktisch ! 😉
Kristine
@werderanerin
Das ist es ja, liebe Kristine, dass man mit Nachrichten egal aus welchen Bereichen überflutet wird und, wie du auch schreibst, sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden kann. Und weil Menschen so verschieden sind, gibt es eben auch viele Meinungen, die dann unter Umständen aufeinander prallen. Man muss wirklich gut in sich ruhen und eben diesen Nachrichtenstrom für sich selber gut dosieren, aber es gelingt nicht immer. Mich selber macht es manchmal ganz elend, wie Menschen miteinander umspringen, auch wenn ich außen vor bin. Ein und dieselbe Sache kann von jedem Menschen anders gesehen werden. Wie soll man da jemals auf einen Nenner kommen, was in manchen Dingen schon sehr wichtig wäre, z.B., was die Umwelt angeht. Ich frage mich manchmal, wie lange soll da eigentlich noch diskutiert werden. Es wäre doch höchste Zeit, endlich mehr zu handeln.
Ein wenig schmunzeln musste ich, liebe Kristine, dass du einfach den Ton ausschalten kannst und Ruhe ist. So haben auch Ohrgeräte ihre Vorteile.
Ich danke dir für deinen Kommentar und grüße dich sehr herzlich
Brigitte
Liebe Brigitte, deine nach Klarheit ringenden Überlegungen kann ich sehr gut verstehen und möchte in allem aus meiner Empfindung heraus auch gerne mitgehen. Freilich könnte ich vieles dazu sagen und schreiben, möchte mich aber auf einen deiner Kernsätze beschränken. Du fragst: „Was ist, wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe?“ Ja was ist…? Dann stehst du halt allein da mit deiner Meinung solange du selbst davon überzeugt bist. - Es gibt ja dafür sehr bekannte Beispiele. So wurde erst in diesen Tagen an Luther erinnert, der vor genau 500 Jahren auf dem Reichstag in Worms vor dem Kaiser sagte:
„… wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde, denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“
Also hat Luther seine Meinung standhaft vertreten und nicht um einen Deut abgeändert. Sturheit war das nicht, es war seine Überzeugung von der Richtigkeit seiner Meinung!
Weiters: Einstein stand ganz allein da mit seiner Relativitätstheorie und hat sich trotz mancher Anfechtung davon nicht abbringen lassen. Sie wurde dann von klugen Geistern deutlichst bestätigt. – Und Galilei hatte erkannt, dass sich die Erde um die Sonne dreht, was aber der katholischen Lehrmeinung widersprach und ihn 1633 vor die Inquisition brachte. Unter der Androhung von Gewalt hat er vor dem Gericht widerrufen, ohne seine Ansicht zu ändern, denn beim Verlassen des Gerichtssaales murmelte er „...und sie dreht sich doch!“ Auch das ist längst erwiesen…
Nun ist aber auch bekannt, dass das Leben gewiss nicht einfacher wird, ganz im Gegenteil. So verdoppelt sich z.B. in der Medizin das Fachwissen etwa alle 10 Jahre. Jede neue Erkenntnis, eröffnet sogleich viele neue Fragen… Und das ist sicher in allen Wissenschafts- und auch Lebensbereichen ähnlich.
Zum Abschluss noch, liebe Brigitte, ja es ist richtig, dass das Kommunizieren sehr wichtig ist, aber es sollte stets und immer mit Respekt und ohne verkrustete Rechthaberei geschehen. – Das ist übrigens der Grund, weshalb ich die Foren im ST meide, denn mir ist meine sich mit jedem Tag sichtlich verbrauchende Lebenszeit viel zu wertvoll, als dass ich mich mit unqualifizierten oder gar politischen „Meinungskämpfen“ befassen dürfte…
Mit lieben Grüßen schließt hier nun ab
Syrdal
@Syrdal
Du, lieber Syrdal bringst hier „Schwergewichte“ ins Spiel, die wirklich ausgesprochen standhaft mit ihren Meinungen und Erkenntnissen waren. Dazu gehört sehr viel psychische Kraft, die nicht jeder aufbringen kann, denn man muss ja auch mit dem scharfen Wind, der einem unter Umständen ins Gesicht bläst, oder gar Schlimmerem, je nachdem, zurechtkommen.
Du sprichst weiter das Fachwissen in der Medizin an. Das ist auch so ein Thema. Wovon heute abgeraten wird, weil etwas gesundheitsschädlich sein soll, ist es auf einmal nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Vielleicht aber kommt „übermorgen“ jemand und hält es wieder für schädlich. Aber damit muss eben einfach gelebt werden. Je mehr Möglichkeiten es in der Forschung gibt, umso mehr Erkenntnisse gibt es auch. Es ist ja auch hilfreich und lässt die Menschen sehr viel älter werden als früher. Und doch habe ich selber erlebt und auch von anderen gehört, dass trotz der vielen technischen Untersuchungsmöglichkeiten immer wieder auch Diagnosen gar nicht so ohne weiteres gefunden werden können.
Zum Schluss deines Kommentars, lieber Syrdal, für den ich dir sehr herzlich danke, schreibst du etwas sehr wichtiges, was wirklich ein Problem ist, nämlich der gegenseitige Respekt in der Kommunikation. Daran mangelt es häufig und deshalb kann es eben auch oft zu keiner Annäherung in Diskussionen kommen.
Ich stimme dir zu, dass man mit der verbliebenen wertvollen Lebenszeit sorgsam umgehen und nur das tun sollte, was in irgendeiner Weise nährt.
Herzliche Grüße zu dir von
Brigitte
Liebe Brigtte
es ist doch ganz einfach:
Geh Deinen Weg und schau nicht so viel was andere machen.
Hör auf Dein Herz und auf Dein "Bauch-Gefühl und versuche nicht auf allen "Hochzeiten" zu tanzen- das verwirrt nur.....
meint "alltagsweise" und "gereift" und mit einem Schmuneln
Angelika😉
@Tulpenbluete13
Wohl dem, liebe Angelika, der das so einfach kann, seinen Weg zu gehen, zu wissen, was man will oder nicht will, unbeirrbar, in dem wie oder was man empfindet, und ganz genau wissend, auf welchen Hochzeiten will ich tanzen und auf welchen nicht😉. Oh, da muss ich noch viel üben, aber recht hast du, so könnte es funktionieren 😄.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit
Brigitte
Ich mag Theodor Fontane zwar, liebe Brigitte, ob die Einfachheit aber ein Resultat der Reife wäre...? Fontane lebte ja auch in ganz anderen Zeiten, wo "Einfachheit" etwas ganz Anderes bedeuten konnte, als heutzutage. Und - wie alt (wie reif) war er, als diese Worte gesagt?
Ich muss zugeben, dass ich ein ganz anderes Gefühl habe, hier übrigens schon mal erwähnt. Mir scheint es, dass alles immer nur vereinfacht wird, denn was nicht einfach, dass scheint auch schwer zu sein. Und es gilt ja heutzutage: Weg mit den Schwierigkeiten... :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Dieser letzte Satz, liebe Christine, "Einfachheit ist das Resultat der Reife", stammte ja nun gar nicht von Fontane, sondern eben von Schiller. Den genauen Zusammenhang, in dem Schiller das gesagt hat, weiß ich nicht. Aber eigentlich ging es mir gar nicht so sehr um diesen Satz, sondern das, was Fontane wirklich gesagt hat: " Ich sehne mich nach einfachen Formen, nach einer stillen natürlichen Lebensweise, wo Herz zum Herzen spricht, und wo man das Beste hat, was man haben kann, Ehrlichkeit, Liebe, Freiheit. " Damit spricht er mir aus der Seele.
Was du nun genau meinst mit "dass alles immer nur vereinfacht wird", da bräuchte ich von dir genaueres, wie du das meinst. Ich empfinde es so, je mehr Informationen, und damit werden wir nun wirklich immer mehr überschwemmt, egal in welchem Bereich, umso komplizierter wird es, wenn man vor einer Entscheidung steht und umso mehr Meinungen prallen aufeinander.
Aber, es ist wie mit allem, und das habe ich eigentlich auch gemeint, jeder empfindet anders, was vielleicht einfach mit dem Wesen eines Menschen zu tun hat.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße von
Brigitte
Man muss ja nicht alles lesen, was hier in den Blogs steht und muss sich auch von Gegenseitigkeiten und Formalismen frei machen. Nur so findet man Einkehr, und wohlmeinende Partner verstehen das auch.
@Manfred36
Da stimme ich dir natürlich zu, lieber Manfred, man muss nicht alles lesen. Aber die Blogs habe ich eigentlich gar nicht gemeint, eher, was z.B. hier im Forum, in den Zeitungen zu lesen oder in den Nachrichten zu hören und zu sehen ist. Das beschränke ich allerdings schon lange, denn ich bin der Meinung, man muss nicht über die ganzen Katastrophen, die in der Welt passieren, informiert sein. Ich weiß nun nicht, wen du mit wohlmeinende Partner meinst, aber ich habe gerade wieder die Erfahrung gemacht, dass nicht immer verstanden wird, wenn man eine andere Haltung/Meinung hat als andere. Man muss da schon gut in seiner Mitte sein um sich nicht doch ab und an verunsichern zu lassen.
Ich danke dir für deinen Kommentar und grüße dich herzlich
Brigitte
Für das geschenkte 💗chen, liebe @mondie sage ich lieben Dank und wünsche dir mit lieben Grüßen einen schönen Abend
Brigitte